

Deutsche BerlinOper Libretto
November 2025

Deutsche Oper Berlin, November 2025
Liebe Leserinnen und Leser, das Musiktheater schafft es wie kaum eine andere Kunstform, Erfahrungsräume für sämtliche Sinne zu schaffen. Und dies im Großen wie Kleinen, im Zusammenspiel von dem, was man konkret sieht und hört und dem, was an inneren Bildern und Gefühlen in jedem Einzelnen von uns ausgelöst wird. So werden wir im November von TRISTAN UND ISOLDE mit in das »Wunderreich der Nacht« genommen, in das sie sich im Rausch ihrer unerfüllbaren Liebe sehnen. Und in der Tischlerei geht es zugleich in die nicht minder maritime Welt der TINTENFISCHLADY. Mit dieser Uraufführung setzt die Deutsche Oper Berlin in ihrer zweiten Spielstätte die Reihe von zeitgenössischen Musikwerken für junges Publikum fort. Und auch hier feiern wir die grenzenlose Macht von Fantasie und Imagination, wenn wir eine junge Heldin dabei erleben, wie sie sich ihren Ängsten stellt und in der Konfrontation Formen findet, sie zu besiegen. Dies und vieles mehr finden Sie in diesem Heft. Wir freuen uns auf Sie, Sebastian Hanusa

Dramaturg Sebastian Hanusa am Eingang zur Tischlerei in der Zillestraße, Ecke Richard-Wagner-Straße. Hanusa ist für das künstlerische Programm der jungen Spielstätte verantwortlich und freut sich darauf, weiterhin an neuen Formen des Musiktheaters zu arbeiten

11 Fragen
Mit TRISTAN UND ISOLDE beginnt für Sir Donald Runnicles seine letzte Saison als Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin
Was bedeutet Ihnen TRISTAN UND ISOLDE?
Ich schrieb mit 17 Jahren, als Student in Edinburgh, eine Arbeit über die Symbolik der Oper im Vergleich mit Debussys PELLÉAS UND MÉLISANDE. Was hat das Meer zu bedeuten? Der Wald, das Licht, die Nacht?
Ich saß stundenlang in der Bibliothek, hörte Passagen wieder und wieder. TRISTAN hat mich nie mehr losgelassen. Die Oper macht süchtig.
Wie viele Inszenierungen haben Sie erlebt?
Erlebt? Dutzende. Die großartigste Erfahrung hatte ich schon als junger Repetitor in Mannheim. Ich saß am Klavier, begleitete die Proben von Harry Kupfer, als er dort inszenierte, es war magisch: Kupfer probte stundenlang kleinste, subtilste Gesten. Selbst dirigiert habe ich um die sechs oder sieben verschiedene Produktionen.
Meer, Nacht, Licht. TRISTAN gilt als Wagners dunkelste Oper. Wie drückt er das musikalisch aus?
TRISTAN gleicht dem Gefühl einer unendlichen Melodie. Es gibt keine Arien, die Oper ist komplett durchkomponiert, ihre Harmonik ist revolutionär, sie hat die Musikwelt für immer verändert. Der berühmte
TRISTAN-Akkord zu Beginn des Vorspiels harrt vier Stunden seiner »Erlösung«. Mahler, Schönberg, Berg: Alle waren beeinflusst von TRISTAN.
Von welchen Gefühlen erzählt die Musik?
Von Sehnsucht und unmöglicher Liebe. Wir alle haben es schon erlebt; es ist herrlich und gleichzeitig so furchtbar. TRISTAN zeigt zwei Menschen, die sich nacheinander sehnen und nur in der Nacht zusammenkommen, also letztendlich im Tod. Der Tag ist die Welt von König Marke. Und die Nacht der Ort, an dem die Liebenden sich heimlich treffen.
Wie fühlt es sich an, TRISTAN zu dirigieren?
Ich empfinde die Musik als fieberhaft heiß. Ich habe beim Dirigieren stets das Gefühl zu brennen.
Wie hat TRISTAN die Musikwelt verändert?
Wagner hat die Rolle des Orchesters neu definiert. Es begleitet nicht mehr den Gesang, sondern es beschreibt die verborgenen Gefühle der Protagonisten. Tristan und Isolde singen einander an, die Musik erzählt etwas anderes als ihre Worte. So entsteht plötzlich eine Zweideutigkeit, die wir als Publikum aber sehr gut nachvollziehen können.
Daher gilt Tristan als erste freudianische Oper?
Ja. TRISTAN erzählt vom äußeren und inneren Leben. Und von der enormen Spannung dazwischen.
Da hilft es, die Oper mit Lebenserfahrung zu dirigieren?
Ja. Aber ich möchte mein erstes Mal als junger Dirigent mit Tristans Verliebtheit nicht missen.

Wenig Handlung, viel Innenleben. Wie inszeniert man das? Feinfühlig.
Wie dirigiert man? Ebenso.
Wir werden viele Abende mit Ihnen in dieser Saison erleben: unter anderen TRISTAN, den RING, Schönbergs »Gurrelieder«. Wie wird Ihr Abschied klingen?
Vielleicht nach der herrlichen Beziehung, die wir alle haben? Der Chor, das Orchester, die vielen Menschen am Haus. Es ist wie in einer guten, langen Beziehung: Man versteht sich, oft ohne Worte, kleine Gesten genügen – Vertrauen und Gefühle sind groß.
TRISTAN UND ISOLDE im November > 1 im Spielplan
Gleich passiert’s Giuseppe Verdi
SIMON BOCCANEGRA

Das Volk erwartet Simon Boccanegra für die Rede zur Nation: Gerade wurde erfolgreich ein Aufstand gegen seine Regierung niedergeschlagen und das Volk hofft auf Frieden und Versöhnung. Doch Boccanegra fühlt sich persönlich gescheitert, während das tödliche Gift seiner Feinde allmählich wirksam wird.
Verdis SIMON BOCCANEGRA ist eine seiner düstersten und zugleich tiefgründigsten Opern, von Regisseur Vasily Barkhatov als fesselnder Politthriller in eindrücklichen Bildern auf die Bühne gebracht.

SIMON BOCCANEGRA im November > 6 im Spielplan
Vier wieder hier
Opernfans in aller Welt erkennen ihre Stimmen mit geschlossenen Augen. Wir freuen uns auf ein gleich vierfaches Wiederhören
In letzter Zeit hat Irene Roberts zwar zunehmend als Wagner-Sängerin Furore gemacht – unter anderem als Kundry in Bayreuth –, doch die Carmen ist immer noch eine Trumpfkarte im Repertoire der Mezzosopranistin. Um diese Partie möglichst überzeugend zu verkörpern, hat sie sogar das Kastagnettenspiel gelernt – und das so virtuos, dass ihr die Schlagzeuger, die das sonst oft übernehmen, sehr gerne zuhören. Demnächst trifft sie als spanische Femme fatale auf Vittorio Grigolo, der ihr als Don José vollkommen erliegen wird. Den Startenor aus Arezzo haben Sie bei uns zuletzt in TOSCA erlebt, wo er unser Publikum als Caravadossi von den Stühlen gerissen hat. Ebenfalls Standing Ovations gab es für Klaus Florian Vogts sensationellen Tannhäuser im März. Vogt scheint die Partie geradezu inhaliert zu haben, umso schöner, wenn er uns nun eine Wiederholung gönnt. Tannhäusers Sehnsucht gilt natürlich ewig und unendlich Elisabeth/Venus. Die Tatsache nun, dass sie gesungen wird von der Finnin Camilla Nylund, mehrfach ausgezeichnete Wagner- und StraussInterpretin, eine der großen Sopranstimmen der Gegenwart, diese Begegnung macht den November zum Wonnemonat – nicht nur für Wagner-Fans.




TANNHÄUSER und CARMEN im November > 2 im Spielplan
Treffen in CARMEN aufeinander: Irene Roberts (links) und Vittorio Grigolo (rechts). Zusammen in TANNHÄUSER : Klaus Florian Vogt und Camilla Nylund 8

Jens Holzkamp mit einem Tastenglockenspiel, das eigens für die Deutsche Oper Berlin angefertigt wurde. Instrumente dieser Art spielt er seit Mitte der Neunzigerjahre
Mein Instrument
Solorepetitor Jens Holzkamp bringt mit dem Klaviaturglockenspiel einen besonderen Glanz in Mozarts ZAUBERFLÖTE
Das Klaviaturglockenspiel, auch Tastenglockenspiel genannt, entstand im 18. Jahrhundert. Anders als beim Klavier schlagen die Klöppel nicht auf Saiten, sondern auf Metallplatten – das erzeugt einen hellen, himmlischen Ton. Sehr besonders! Es gibt nicht viele Opern, in denen das Instrument zum Einsatz kommt. Am Ende von Jules Massenets WERTHER schafft das Klaviaturglockenspiel weihnachtliche Stimmung. Den prominentesten Auftritt hat es in Mozarts ZAUBERFLÖTE als eines der magischen Instrumente. Während Papagenos Arie »Ein Mädchen oder Weibchen« bringt es eine neue Farbe und Brillanz ins Stück. Das geschieht im Zusammenspiel mit der Celesta, allein würde es im großen Saal doch zu dünn klingen, es umfasst auch nur zweieinhalb Oktaven. Manche Dirigenten geben bei der Papageno-Arie ein hohes Tempo vor, da komme ich fast ins Schwitzen. Der Anschlag der Tasten erfordert mehr Kraft als bei einem Klavier. Die Kunst ist, das Spiel trotzdem leicht klingen zu lassen.
DIE ZAUBERFLÖTE im November > 5 im Spielplan
Dr. Takts Zeitreisen

Dr. Takt ist ein Zeitwanderer durch die Opernwelt. So manchen Komponisten hat er besucht. Wer weiß, ob er hier und da nicht sogar nachgeholfen hat?
Diesmal: Wie Dr. Takt den Komponisten
Umberto Giordano in Italien besucht und fast den Start von Enrico Carusos Karriere verhindert
Ich war 1897 mehrfach bei Umberto Giordano in seiner wunderschönen Villa in Baveno am Lago Maggiore. Sein Schwiegervater hatte ihm das Haus nach seiner Hochzeit mit dessen Tochter, Olga Spatz, gerade überschrieben, nun arbeitete Giordano hier an seiner Oper FEDORA. Sie sollte radikal im Sinne des Verismo sein: keine langen Arien, Dialoge im Konversationston, Gesang, der aus der Bühnensituation entsteht, so auch die Musik im Sinne einer »Musik innerhalb der Musik«. Am Beginn des zweiten Akts hat Umberto das konsequent umgesetzt mit einer Abfolge von Tänzen und Liedern: Stilzitate, die innerhalb eines glanzvollen Balls in Paris unmittelbar aus der Situation entstehen. Doch plant Giordano den Auftritt eines Tenors, will ihn recht unvermittelt eine – immerhin kurze – Arie über seine unglückliche Liebe singen lassen. Ich habe mit Engelszungen versucht, Umberto das auszureden! Irgendwann gestand er, dass es da wohl einen jungen, hochbegabten Tenor gäbe, der schon für die Uraufführung besetzt sei. Und wenigstens ein kleines Bravourstück wolle er ihm gönnen. Die Uraufführung von FEDORA 1898 in Mailand wird der große Durchbruch für den damals 24-jährigen Enrico Caruso. Seine Grammophon-Einspielung der Arie »Amor ti vieta« wird einer der ersten Welthits auf Schallplatte.
FEDORA im November > 9 im Spielplan
Unser Seelenort
Ein Haus in Paris im 20. Arrondissement

Etienne Dupuis Nicole Car

An der Deutschen Oper verliebten sie sich. Nun steht das Ehepaar
Dupuis/Car in SIMON BOCCANEGRA wieder auf unserer Bühne
Der Seelenort von Nicole Car und Etienne Dupuis ist ihr Haus in Paris. »Unser Zuhause«, wie die beiden sofort präzisieren. Die Sopranistin ist Australierin, der Bariton stammt aus Quebec, Kanada. Gemeinsam leben sie im 20. Arrondissement; »La Campagne à Paris« heißt das Viertel, ein Dorf mitten in der Großstadt. »Drei Straßen und exakt 67 Häuser«, sagt Car. Gegründet wurde das »Paris auf dem Lande« Anfang des 20. Jahrhunderts als Genossenschaftsprojekt, es wurde zum Künstlerviertel und ist heute schwer begehrt. Die Straßen sind autofrei, die Zeit scheint stehen geblieben, immer wieder dient die Gegend als Filmkulisse. Die beiden zogen vor zwei Jahren mit ihrem kleinen Sohn hierher. »Wir hatten Glück«, erzählt Dupuis, »die Vorbesitzer wollten die Tradition des Viertels wahren und nur an Künstler verkaufen. Und am liebsten an eine Familie, weil sie im Haus selbst vier Kinder großgezogen haben.« Anfangs waren die Nachbarn
misstrauisch, so Car: »Wir haben viel renovieren lassen, sie hatten Angst, wir seien Investoren, die umbauen und verkaufen wollen.« Weit gefehlt. »Das alte Haus, der Charme der Gegend, das sind wir«, ergänzt Dupuis, »als Opernsänger lieben wir das Alte!«. Es war Nicole Car, die nach Paris ziehen wollte. Die Australierin zog es nach Frankreich – um die Sprache zu lernen, auch um sich mit Etiennes Eltern besser verständigen zu können. Etienne hätte auch Berlin gefallen. Hier haben die beiden sich kennengelernt, vor zehn Jahren, als Dupuis an der Deutschen Oper Berlin als Posa in DON CARLO debütierte. Zugleich standen am Haus Proben für Pjotr I. Tschaikowskijs EUGEN ONEGIN an. Er sang Onegin, Car war als Tatjana engagiert. Als höfliche Kollegin fragte sie Etienne, wie sein Debüt gelaufen sei. Er antwortete: »Ich habe gesungen wie ein Gott!«. Car textete damals einem Freund: »Das Ego dieses Onegin ist erstaunlich…«. Sie und Dupuis lachen sich an. Man merkt, die Geschichte zählt zu ihrem Anekdotenschatz. »Es war vielleicht nicht Liebe auf den ersten Blick«, erzählt Car, »aber es hat auch nicht lange gedauert.« An einem freien Tag, dem 1. Mai, verabredeten sie sich zum Spaziergang, und aus der geplanten einen Stunde wurden sieben. »Und danach«, so Car, »gab es keine freie Minute, die wir nicht miteinander verbrachten.«
Genau dies wird für das Sängerpaar immer schwieriger. Beide reisen als gefragte Opernstars permanent um die Welt. Ihre Agentur stimmt die Engagements bestmöglich auf die Familienbedürfnisse ab. Dennoch ist gemeinsame Zeit selten. »Letztes Jahr war meist einer von uns bei unserem Sohn in Paris, so dass er einen normalen Schulalltag hatte«, erzählt Dupuis, »leider
haben wir darüber aus dem Blick verloren, dass wir selbst kaum zusammen waren«. Nicole Car ergänzt: »Wir haben uns eigentlich nur noch die Taxitür in die Hand gegeben.«
Entsprechend freuen sie sich, bald in Berlin Zeit miteinander zu verbringen. In Verdis SIMON BOCCANEGRA stehen sie als Vater und Tochter auf der Bühne, »mit dem wohl schönsten Duett für Sopran und Bariton«, sagt Dupuis. Proben sie die Partien gemeinsam zuhause? »Nein, dafür arbeiten wir zu unterschiedlich«, sagt Car. Die Sopranistin studiert die Rolle mit Klavierbegleitung und Coaching ein – im dafür eingerichteten Studio im Keller des Hauses. Der Bariton setzt sich in den Salon, in seinen Lieblingssessel, schlägt die Partitur auf und lernt. Die Vertrautheit, die sie als Paar haben, entsteht auch auf der Bühne. »Das Publikum spürt es«, so Dupuis. »Wir lassen uns vollkommen aufeinander ein und merken anhand der kleinsten Kleinigkeit, wie es dem anderen geht.«
Der Bariton debütiert in der Rolle des Simon Boccanegra. Er spielt einen Politiker, der eine Tochter zeugte, aber ihr erst am Ende seines Lebens begegnet. »Ich liebe Opern mit psychologischen Bögen«, sagt Etienne Dupuis. »Ich kann den Weg eines Mannes gehen, vom Höhepunkt seiner Macht bis zum Punkt tiefster Verletzlichkeit, kurz vor seinem Tod.«
Nicole Car singt die Rolle der Amelia, die als Findelkind unter dem Namen Maria aufwuchs und als junge Frau Boccanegra heiraten soll – bevor dieser in ihr seine Tochter wiederfindet. Die Sopranistin kennt die Partie bereits, »aber, dass es diesmal mein Ehemann ist, den ich in seinen Tod begleite, ist eine Herausforderung«, sagt sie, »das wird bewegend.«
Der Bariton und die Sopranistin auf den Stufen ihres Hauses in »La Campagne à Paris«, im 20. Arrondissement, einer Art Gartenstadt mitten in der Metropole

SIMON BOCCANEGRA im November > 6 im Spielplan
Wusstest du, dass
Türklinken singen können?
Ein unheimliches Gemälde inspirierte Chiara Corbett zu einer Oper, für die ihr Vater Sidney Corbett die Musik komponierte
Als ich zwölf war, übernachtete ich mit meinem Vater in einem Hotel. Dort hing ein Gemälde: eine Frau mit Oktopusarmen. Ich fand es unheimlich, aber auch faszinierend. Ich schrieb eine Kurzgeschichte über die Figur, daraus wurde das Libretto für eine Oper: TINTENFISCHLADY. Für mich ist Fantasie eine Kraftquelle, die hilft, das Unbekannte vertrauter zu machen und Ängste zu überwinden. So geht es Elli, der Hauptfigur, die zum ersten Mal allein im eigenen Zimmer schlafen soll und in die geheimnisvolle Welt der Tintenfischlady gerät. Alltägliche Dinge werden plötzlich lebendig. Der Boden gibt Laute von sich, eine Türklinke schnappt zu und fragt singend: »Wie würde es dir gefallen, wenn jemand deine Nase packt?« Obwohl alles fremd ist, stellt sich Elli ihrer Angst und wächst mit Mut und Neugier über sich hinaus. Am Ende erkennt sie sogar, dass die Tintenfischlady gar nicht böse ist. Mir war wichtig, dass Kinder sich verstanden fühlen und Erwachsene nicht vergessen, dass ihre Welt nicht immer so leicht zu begreifen ist.
TINTENFISCHLADY in der Tischlerei > 3 im Spielplan

Der Thriller von Mailand Was mich bewegt

Jahrzehnte vor Alfred Hitchcock schrieb ein junger
Komponist den perfekten Dreiklang für Krimis: Surprise, Suspense, Mystery. Dramaturg Konstantin Parnian über die modernste Oper ihrer Ära

Auch die Medizin wird den angeschossenen Gatten nicht mehr retten: Nadja Stefanoff in Umberto Giordanos Oper FEDORA
»Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Was für ein Opernstoff! Wenn mir den niemand wegschnappt, werde ich ihn vertonen!«, schrieb der damals 18-jährige Umberto Giordano in sein Tagebuch, nachdem er Victorien Sardous Theaterstück »Fedora« 1885 bei einer Aufführung in Neapel erlebt hatte.
Die begeisterten Worte bezeugen, was für eine Faszination der Stoff auf den Komponisten schon in jungen Jahren ausübte. Es sollte noch mehrere Verhandlungsphasen und satte zwölf Jahre dauern, bis Giordano sich mit dem Dichter auf den vertraglichen Rahmen für eine Vertonung einigen konnte. Inzwischen war Giordano ein renommierter Vertreter des Verismo, jener Strömung, die ab den 1890ern von Italien aus die gesamte Opernwelt eroberte und deren Credo einer realistischen Geschichte sowie einer geradlinigen, puren Erzählweise verpflichtet war. Doch auch innerhalb des Verismo nimmt Giordano eine besondere Stellung ein: Er komponierte ganz und gar theatral. Mehr noch, Theater schien die Voraussetzung seines Komponierens, wie es Zeitgenosse Julius Korngold in seiner Besprechung von FEDORA auf den Punkt brachte: »Giordano hört beinahe nur mit den Augen. Seine Musik lebt nur mit der Szene, in der Szene.«
Für FEDORA verknappten Giordano und Librettist Arturo Colautti die Handlung der Vorlage, strichen entbehrliche Figuren, setzten den Fokus auf das Wesentliche. Um maximale Spannung zu erzeugen, unterwirft sich alles konsequent dem zielsicher voranschreitenden Sog der Handlung. Um es mit Korngold zu sagen: »Er schießt im rechten Moment wie ein Pfeil vorwärts, nachdem er kurz zuvor scheinbar wie ein Schmetterling getändelt hat. Er trifft knapp und sicher
die Stimmung: Die dramatische Mine ist kaltblütig gelegt und springt auf die Sekunde.«
Dass Korngolds Lob ins Schwarze trifft, zeigt schon der Beginn der Oper, wenn Fürstin Fedora Romazoff in einem der wenigen ariosen Momente in Vorfreude auf die bevorstehende Hochzeit den ihr Versprochenen anmutig besingt, als dieser in der nächsten Szene zurückkehrt – angeschossen von einem Fremden. Bedienstete und ein Arzt eilen dem tödlich Verletzten hektisch zu Hilfe, da steht schon der Polizeikommissar vor der jungen Witwe, um sie und die Umstehenden zu befragen. All das passiert auf der Bühne, noch bevor die Zehnminutenmarke erreicht ist, ganz abgesehen davon, dass dem Ganzen noch eine kurze Kartenspielszene vorangeht und nebenbei ein halbes Dutzend Nebenfiguren eingeführt werden.
Giordano schafft nicht nur eine Ereignisdichte, wie sie wenige Jahre zuvor in der Oper noch undenkbar gewesen wäre, der dramaturgische Aufbau nimmt eine Anlage vorweg, die sich erst Jahre später im Kino durchsetzen sollte und in der Trias aus Surprise, Suspense und Mystery beschrieben wird. Publikum und Bühnenfiguren werden gleichermaßen überrascht vom plötzlichen Eintreffen des angeschossenen Verlobten

FEDORA
Oper von Umberto Giordano
Musikalische Leitung
John Fiore
Inszenierung
Christof Loy (Foto)
Premiere 27. November 2025

Tickets & Termine
Erst im späteren Verlauf der Handlung erfahren wir, dass dieser aus Notwehr gehandelt hat, wissen aber auch, anders als Loris selbst, dass Fedora bereits dessen Familie an die russischen Behörden ausgeliefert hat. Von da an durchleben wir gemeinsam mit Fedora den Weg in die sichere Katastrophe: die Nachricht, dass Loris’ Familie in Gefangenschaft verstorben ist, und Fedoras unausweichliches Geständnis des Verrats (Suspense).
Diesen groß angelegten Spannungsbogen beschrieb niemand so griffig wie Alfred Hitchcock, der »Master of Suspense«: Wenn eine Gruppe Menschen an einem Tisch sitzt und plötzlich eine Bombe explodiert, schockt das für ein paar Sekunden. Zeigt man dem Publikum die Bombe unter dem Tisch, hält die Spannung für die komplette Szene.
Es ist dieser Nervenkitzel, der den 18-jährigen Giordano beim Theaterbesuch fesselte und den er auf einmalige Weise auf die Opernbühne übertrug.
FEDORA im November > 9 im Spielplan (Surprise), woraufhin sich direkt das gemeinsame Rätseln darüber anschließt, wer die Tat begangen haben könnte. Auch wenn sich der Verdacht bald auf den flüchtigen Loris Ipanoff erhärtet, bleibt dessen Motiv weiterhin im Vagen (Mystery).

Oper der Stars: Maria Callas als Gräfin Fedora Romazoff, 1956 in der Mailänder Scala. Die Uraufführung 1898 war der Durchbruch für den 24-jährigen Enrico Caruso
Die Verwandlung
Der südkoreanische Bassbariton Byung Gil Kim glänzt in CARMEN als Torero Escamillo. Sein farbenprächtiges Kostüm hilft ihm, in die Rolle zu schlüpfen

Das Stierkämpfer-Gewand, welches ich als Escamillo trage, wurde nach traditioneller Art angefertigt. Die Hose und Weste haben aufwändige Goldborten und Originalverzierungen – nicht leicht zu reparieren, falls mal etwas kaputtgeht. Dabei muss die Kostümabteilung der Deutschen Oper Berlin das Outfit immer mal enger und wieder weiter machen, je nachdem, welcher Sänger in die Rolle schlüpft. Das Kostüm hilft mir, mich in die Rolle einzufühlen. Escamillo ist ein ganz schön hochmütiger Kerl, der glaubt, die Frauen müssten auf ihn fliegen, weil er als Torero Erfolg hat. Er tritt auf wie ein Popstar und genießt es, die Blicke auf sich zu ziehen. Was automatisch passiert, schließlich ist er in seinem grellgelben Kostüm die strahlenste Figur der Produktion. Ich will ihn aber nicht als schrägen Kauz darstellen. Er ist ein bisschen verrückt, das gehört zu seinem Beruf. Sonst wäre er ja auch nicht Stierkämpfer geworden.
CARMEN im November > 8 im Spielplan

Byung Gil Kim schaute sich zur Vorbereitung auf seine Rolle Videos von Stierkämpfen an. Die echten Toreros bewegen sich allerdings konzentrierter als er auf der Bühne: »Schließlich geht es für sie wirklich um Leben und Tod«

Hinter der Bühne
Markus Schmid leitet bei uns die Abteilung Bühnentechnik. Den TANNHÄUSER kennt er nur aus der Perspektive der Unterbühne

Eigentlich wäre der TANNHÄUSER für uns simpel, die große Bühne wird relativ weitflächig bespielt. Die Ritter schweben erst im zweiten Aufzug herab, vorher fliegen sieben Dämonen durch die Luft. Und die hängen wir in der ersten Pause aus. Wir lassen die Zugstangen herunter, befestigen 38 Rüstungen an je zwei sehr dünnen Seilen und ziehen die Figuren nach oben. Tricky wird es durch die Ouvertüre und den 1. Aufzug.
Die Bühne ist als Schachbrett aufgeteilt. Auf 40 Tischversenkungen, je einen Quadratmeter groß, werden fortwährend unterschiedliche Figuren hoch- und runtergefahren: nahezu komplett entblößte Statisten, Chormitglieder, Ritter Wolfram, später auch Tannhäuser und Elisabeth. Im Halbdunkel der Unterbühne achten 14 Techniker, der Meister und der Inspizient darauf, dass alle auf den richtigen Hubpodien landen. Die Felder sind nummeriert, den Impuls fürs Abfahren empfangen wir per Funk. Wir arbeiten in der Unterbühne, umgeben von der tollen Musik, und fahren wie in einem großen Fahrstuhl auf und ab.
TANNHÄUSER im November > 2 im Spielplan
Der Operntherapeut
Patient: Gianciotto Malatesta (ca. 48)

Der skrupellose Gianciotto ist das Oberhaupt der Familie Malatesta. Seine Frau Francesca hat er nur durch einen Trick errungen, indem er seinen schönen Bruder Paolo vorschickte. Ein Fall für den Operntherapeuten
Fachärztlicher Bericht:
Überweisungsgrund Eifersucht, Kontrollverlust, mangelnde emotionale Selbstregulation
Anamnese Gianciotto erscheint ohne Vorwarnung in der Praxis. Er habe »Fragen zur weiblichen Psyche«, sagt er, seine Frau sei »emotional nicht mehr erreichbar«. Auf Nachfrage bricht es aus ihm heraus – von Eifersucht, Verrat, mangelndem Respekt ist die Rede. Und von Paolo, seinem Bruder, der »immer schon mehr Beachtung bekam«. Therapeutisch auffällig ist ein massives Kontrollbedürfnis, verbunden mit tiefer narzisstischer Kränkung. Gianciotto stilisiert sich zum Opfer, dabei wird deutlich, wie sehr er Täter ist.
Die Musik spiegelt das: Seine Partie ist gedrängt, ruhelos, martialisch. Kein Raum für Zwischentöne. Francesca hingegen erklingt in sehnsuchtsvollen Bögen, Paolo in nobler Melancholie. Und Malatestino, der andere Bruder? Klopft mehrmals ungeduldig an die Tür. Er wolle auch noch etwas loswerden.
Diagnostische Einschätzung F60.6 selbstunsichere Persönlichkeit. Störung der Impulskontrolle (F63.8)
Therapieplanung und Zielsetzung Verbesserung der Realitätsanerkennung. Stärkung des Selbstwertgefühls durch Reflexion und Entspannung
Prognose Unklar. Gianciotto sieht sich selbst als Opfer, das erschwert die Einsicht. Malatestino kündigt an, »noch einmal wiederzukommen – mit dem Schwert«. Sitzungen vorerst unter Polizeischutz empfohlen
DA RIMINI im November > 7 im Spielplan

Da war was los!
Große Gefühle, Intrigen, Neid und Missgunst. Wir blicken zurück auf die spektakulärsten Skandale an der Deutschen Oper Berlin. Diesmal: Lorin Maazel und der FIDELIO-Schmiss
Am 25. Mai 1966 wird an der Deutschen Oper Berlin ein Albtraum Wirklichkeit. Es gibt FIDELIO, am Pult: der junge US-Amerikaner Lorin Maazel, seit der Spielzeit Generalmusikdirektor, es singen Stars wie Birgit Nilsson und Erika Köth. Im Finale die Katastrophe, Nilsson berichtet: »Maazel war sehr unsicher, übersprang einen Dialog und dann hat er uns das ganze Finale verhagelt, weil er Hans Beirer, der den Florestan sang, keinen Einsatz gab. (…) Beirer setzt also falsch ein. Infolgedessen setzte auch ich falsch ein. Ich schaute Maazel hilfesuchend an, aber der half mir auch nicht. Erika Köth, die die Marzelline sang, fing an zu weinen. Das ganze Finale war ein Albtraum. Das Haus buhte, dass die Wände wackelten! Es war schrecklich!« Danach schieben sich Tenor und Dirigent gegenseitig die Schuld für den »Schmiss« zu. Der Streit eskaliert: Maazel setzt demonstrativ eine weitere Aufführung ohne Beirer an, um zu beweisen, dass er FIDELIO dirigieren kann, was ihm aufgrund der engagierten Gastsänger die Schlagzeile in der »Bild« einträgt: »Operndirigent poliert mit Steuern seinen Ruf auf«. Zehn Monate später kann der Streit beigelegt werden. Tenor und Dirigent werden nie wieder zusammenarbeiten.
Mehr Unerhörtes in der Foyer-Ausstellung »Skandal!«
Meine Liste
Es gibt Träume jenseits der Oper: Was Opernstars unbedingt noch schaffen wollen

Die italienische Sopranistin Carmen Giannattasio wird bei uns im November die Titelrolle in TOSCA singen. Und im Dezember die Cio-Cio San in Puccinis MADAMA BUTTERFLY. Darüber hinaus hat sie noch einiges vor
Ein Kochbuch schreiben

In diesem Kochbuch schreibe ich alle traditionellen Rezepte meiner Familie auf sowie die kulinarischen Schätze, die ich auf meinen Reisen entdeckt habe. Es wäre ein Fest des Geschmacks und der Aromen, der Erinnerungen und Geschichten – aufgeschrieben mit derselben Leidenschaft, die ich in meine Musik stecke.
2.
Ein luxuriöses
Lederlabel gründen
Ich träume davon, eine luxuriöse Lederlinie – hauptsächlich Taschen – zu entwerfen, für die nur die besten Leder und edelsten Materialien verwendet werden. Damit möchte ich meine Wurzeln und die Geschichte meiner Familie würdigen, mein Vater hat nämlich eine Gerberei gegründet. Jedes Stück würde zeitlose Eleganz, Handwerkskunst und das italienische Erbe widerspiegeln. Ich möchte etwas Bleibendes schaffen, wo Tradition und Fortschritt in einem modernen, puristischen Design aufeinandertreffen. Das wird mein persönliches Vermächtnis, über die Bühne hinaus.
3.
Auf Spitze tanzen und Machu Picchu erleben

Eines Tages möchte ich Spitzentanz lernen, einfach nur zum Spaß, als Herausforderung! Und bald möchte ich nach Machu Picchu reisen und dem mythischen Pfad nach El Dorado folgen. Die Ruinenstadt ist mehr als eine Destination, sie steht für eine Reise voller Staunen und Entdeckungen.
TOSCA im November > 4 im Spielplan
Rätselhaft
Ihnen ist Oper kein Geheimnis? Dann raten Sie mal, was wir hier suchen (von oben): Komponist*in, Werk, Regisseur*in. Ein Tipp: Beachten Sie, wie sich das, was Sie sehen, anhört – auch in unter schiedlichen Sprachen!

Bitte senden Sie das Lösungswort bis zum 20.10.2025 an diese Adresse: libretto@deutscheoperberlin.de. Unter allen Einsendungen verlosen wir zwei mal zwei Eintrittskarten für die Premiere von FEDORA am 27.11.2025, um 18 Uhr, in der Deutschen Oper Berlin. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Lösung finden Sie wie immer im nächsten Heft.
Auflösung aus Libretto #10: Kurt Weill und Bertolt Brecht, AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY, Benedikt von Peter
Impressum
Herausgeber Deutsche Oper Berlin – Stiftung Oper in Berlin Intendant Christoph Seuferle
Geschäftsführender Direktor Thomas Fehrle
Generalmusikdirektor Sir Donald Runnicles
Konzept Grauel Publishing / Redaktion Ralf Grauel, Tilman Mühlenberg, Patrick Wildermann / Texte und Redaktion für die Deutsche Oper Berlin Jörg Königsdorf [verantwortlich] , Kirsten Hehmeyer, Marion Mair, Konstantin Parnian, Wenke Vendt, Dramaturgie, Marketing / Gestaltung und Satz Sandra Kastl
Anzeigen und Vertrieb anzeigen@deutscheoperberlin.de
Druck PIEREG Druckcenter Berlin GmbH
Libretto erscheint zehnmal pro Spielzeit
Bestellung und Anregungen libretto@deutscheoperberlin.de
Bildnachweise
Cover Barbara Aumüller / Editorial Max Zerrahn / 12 Fragen Simon Pauly, Carole Parodi / Gleich passiert’s Bettina Stöß / Vier wieder hier Andrew Bogard, Agentur, Harald Hoffmann, Maurice Haas / Mein Instrument Max Zerrahn / Dr. Takts Zeitreisen Eva Harmann / Mein Seelenort Sarah Bastin / Wusstest Du schon? Coline Meret Lola Jud / Was mich bewegt Barbara Aumüller / Die Verwandlung Max Zerrahn / Hinter der Bühne Per Kreutzberger / Operntherapeut Monika Rittershaus / Da war was los Bart Sparnaaij / Das muss ich nochmal sehen privat, Matthias Horn / Spielplan Bettina Stöß Trotz sorgfältiger Recherche konnten nicht alle Bildrechte geklärt werden. Sollten Ansprüche bestehen, bitte diese bei uns geltend machen.
Cover: Szenenfoto aus FEDORA
Wir danken unserem Medienpartner.
Das muss ich nochmal sehen!
Journalistin Jana Petersen erinnert sich an Kirsten Harms’ bildgewaltige TANNHÄUSERInszenierung

Meine erste Wagner-Oper, und dann sowas. Ich war komplett geflasht. Die Musik war groß, raumgreifend und erzählerisch –wie ein Film. Dasselbe galt für die Inszenierung. Sie glich einer Animation. Von oben senkten sich langsam Ritter herab, auf ein schachbrettartiges Feld. Von unten loderten Flammen auf, aus dem Feld stiegen Spielfiguren empor – oder waren es Teufel, Engel? Alles geschah extrem langsam, so dass ich immer wieder die Augen schließen konnte, um die wundervolle Musik zu genießen. Sobald ich meine Augen wieder öffnete, hatte sich das Bild verändert. Ich muss das unbedingt nochmal erleben – um es ganz zu erfassen.
TANNHÄUSER im November > 2 im Spielplan
NovemberSpielplan 2025
Premieren, Repertoire, Uraufführungen –Musiktheater im großen Saal und in der Tischlerei

Der Held im Fegefeuer: Im Venusberg wird es Tannhäuser langsam zu heiß – es zieht ihn zurück zu seiner alten Flamme Elisabeth
Premieren und mehr
1. [Premiere], 9., 16., 23. November 2025
Tristan und Isolde
Richard Wagner
Dirigent Sir Donald Runnicles
Regie Michael Thalheimer
Mit Clay Hilley, Georg Zeppenfeld, Elisabeth Teige, Thomas Lehman, Jörg Schörner, Irene Roberts u. a.
Dauer 5:00 | Zwei Pausen | 16+
Michael Thalheimer gehört seit drei Jahrzehnten zu den profiliertesten deutschen Theatermachern und ist im Schauspiel ebenso erfolgreich wie mit seinen Arbeiten für die Opernbühne. Thalheimers Stil ist durch einen präzisen Minimalismus geprägt, der den Fokus auf die innere Bewegung der Akteure lenkt. Wie gut das zu Wagners Musikdramen passt, hat er mit seinem TRISTAN bewiesen: Denn er erschuf einen Raum, der innerlich und äußerlich zugleich ist und in dem jede Geste Bedeutung gewinnt. Freuen Sie sich auf die Berliner Premiere dieser mit dem Grand Théâtre de Genève koproduzierten Inszenierung.
Lesen Sie auch S. 4-7
27. [Premiere], 30. November 2., 5., 7., 10. Dezember 2025
Opernwerkstatt: 18. Nov. 2025
Fedora
Umberto
Giordano
Dirigent John Fiore Regie Christof Loy
Mit Vida Miknevičiūtė, Julia Muzychenko, Jonathan Tetelman / Rodrigo Porras Garulo, [7., 10. Dez.], Navasard Hakobyan u. a. Dauer 1:45 | Keine Pause | 13+
Als größter Erfolg Giordanos neben ANDREA CHÉNIER (ab 8. Dez.) begeistert FEDORA mit üppigen Klangfarben und ikonischen Melodien. Dabei wird im Geiste des Fin de Siècle eine weltbürgerliche Elite gezeichnet, deren private Verstrickungen zwischen St. Petersburg, Paris und den Schweizer Alpen ins Kreuzfeuer politischer Machenschaften ge raten. Nach dem gefeierten Reigen aus Opernraritäten mit u. a. FRANCESCA DA RIMINI (ab 24. Okt.) und DER SCHATZGRÄBER (ab 30. Jan.) bringt Christof Loy nun seine FEDORA auf unsere Bühne.
Lesen Sie auch S. 15, 24-29
Opern im Repertoire
14. November 2025
Zum letzten Mal
Francesca da Rimini
Riccardo Zandonai
Dirigent Iván López-Reynoso
Regie Christof Loy
Mit Sara Jakubiak, Ivan Inverardi, Rodrigo Porras Garulo, Thomas Cilluffo u. a.
Dauer 3:00 | Eine Pause | 16+
Grelle Farbwechsel und eine musikalische Sprache, die Stile wie Madrigale, Belcanto und Verismo amalgamiert, prägen Zandonais Oper über eine Familientragödie in Zeiten der italienischen Renaissance. Christof Loy findet in diesem Werk das Psychogramm einer unangepasst-kompromisslosen Frau, die sich jeglichen moralischen Zwängen entzieht.
Lesen Sie auch S. 34-35
7., 11., 15., 26. November 2025
Das kommt: 4. November 2025
Simon Boccanegra
Giuseppe Verdi
Dirigent Paolo Arrivabeni
Regie Vasily Barkhatov
Mit u. a. Etienne Dupuis, Liang Li, Michael Bachtadze, Volodymyr Morozov, Nicole Car, Attilio Glaser
Dauer 3:00 | Eine Pause | 15+
Vasily Barkhatov stellt in seiner Inszenierung die korrumpierende Wirkung der Macht in den Vordergrund: Simon Boccanegra ist ein Politiker, dessen Ideale durch die Jahrzehnte der Machtausübung verloren gegangen sind und dem es längst nur noch um den Selbsterhalt geht. Und so verlängert Barkhatov das genuesische Dogen drama in die Machtzentralen unserer Gegenwart.
Lesen Sie auch S. 8-9, 16-21
Operwerkstatt / Das kommt … Besuchen Sie im Vorfeld einer Premiere oder Wiederaufnahme eine Stückeinführung und eine Probe und kommen Sie danach mit Mitwirkenden ins Gespräch. Im November: FEDORA: 18. November 2025
SIMON BOCCANEGRA: 4. November 2025
Opern im Repertoire
2. November 2025
Zum letzten Mal
Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg
Richard Wagner
Dirigent Axel Kober
Regie Kirsten Harms
Mit Tobias Kehrer, Klaus Florian Vogt, Thomas Lehman, Camilla
Nylund u. a.
Dauer 4:00 | Zwei Pausen | 16+
»Könnt Ihr der Liebe Wesen mir ergründen?« lautet die Aufgabe, die Thüringens Landgraf den Minnesängern stellt und die den Auftakt zu dem Sängerkrieg darstellt, an dessen Ende sich Tannhäuser im Rausch des Dichtens völlig außerhalb der Gesellschaft katapultiert haben wird. Kirsten Harms erzählt die Geschichte dieser tiefen Leidenschaft, die sich gegen alle Widerstände behauptet, in großen mittelalterlichen Bildern.
Lesen Sie auch S. 10, 33, 42
3. November 2025
Filmvorführung
»Hier kennt einer das Fürchten nicht« in Anwesenheit von Klaus Florian Vogt
Dokumentarfilm von Astrid Bscher
Moderation Harald Schmidt
5., 8., 13. November 2025
Tosca
Giacomo
Puccini
Dirigent Sir Donald Runnicles / Ivan Repušić [13. Nov.]
Regie Boleslaw Barlog
Mit Carmen Giannattasio, Brian Jagde, Ivan Inverardi u. a.
Dauer 3:15 | Zwei Pausen | 13+
Mit unerbittlicher Konsequenz entwickelt Puccini in seiner TOSCA aus dem Aufeinanderprallen menschlicher Leidenschaften eine Spirale der Gewalt. In der Inszenierung von Boleslaw Barlog, die bildkräftig die römischen Originalschauplätze beschwört, gastieren seit über 50 Jahren immer wieder die großen Sänger und Sängerinnen der Opernwelt.
Lesen Sie auch S. 38-39
20., 29. November 2025
Carmen
Georges Bizet
Dirigent Friedrich Praetorius
Regie Ole Anders Tandberg
Mit Irene Roberts, Meechot Marrero, Martina Baroni, Nina Solodovnikova, Vittorio Grigolo, Dean Murphy, Jared Werlein, Joel Allison, Kieran Carrel, Artur Garbas u. a.
Dauer 3:00 | Eine Pause | 14+
Die von Georges Bizet so bezeichnete »Operette mit bösem Ende« forderte 1875 das romantische Paradigma der passiven Frauenrolle heraus, indem sie weiblicher Selbstbestimmung und Freiheitsliebe eine Bühne bot. Der norwegische Regisseur Ole Anders Tandberg greift dieses emanzipatorische Frauenbild auf und siedelt das Geschehen in einem Raum zwischen brutalster Realität und einer surrealen, mit CARMEN -Klischees spielenden Fantasiewelt an.
Lesen Sie auch S. 10, 30
6. November; 30. Dezember 2025
Die Zauberflöte
Wolfgang Amadeus Mozart
Dirigent*in Anna Handler / Friedrich Praetorius Regie Günter Krämer
Mit Tobias Kehrer / Patrick Guetti, Kieran Carrel / Kangyoon Shine
Lee, Hye-Young Moon, Nina Solodovnikova, Flurina Stucki, Karis Tucker, Stephanie WakeEdwards / Aleksandra Meteleva, Meechot Marrero / Alexandra Oomens, Padraic Rowan, Thomas Cilluffo u. a.
Dauer 3:00 | Eine Pause | 10+
In der Mischung aus Wiener Volkstheater, Freimaurermysterium und Märchen ist diese Oper die wohl meistgespielte im deutschen Sprachraum und in der farbenfroh-bildstarken Inszenierung von Günter Krämer ein Favorit unseres Publikums und ein sinnlichheiteres Einstiegswerk in die Welt der Oper.
Lesen Sie auch S. 13
Für Kinder und Jugendliche Konzerte in der Tischlerei
5., 7., 9., 12., 13., 15., 16., 18., 20., 22., 24. November 2025
Tischlerei
Tintenfischlady
Sidney Corbett
Dirigent Leonard Martynek
Regie Lara Yilmaz
Mit Evelina Smolina, Felix Che Groll, Lana Maleti´c; Musiker*innen des Orchesters
Dauer 1:00 | Keine Pause | 5+
Zusammen mit seiner Tochter
Chiara hat Sidney Corbett eine Oper geschrieben: sie den Text, er die Musik. Vorlage dafür ist eine Geschichte, die Chiara als Zwölfjährige verfasste und die beiden bis heute nicht aus dem Kopf gegangen ist. Die sechsjährige Elli soll das erste Mal alleine schlafen.
Sobald ihre Mutter das Zimmer verlassen hat, beginnen die Wände zu atmen, die Türklinke zu sprechen und dann erscheint plötzlich die Tintenfischlady: Eine Geschichte über die Kraft, sich seinen Ängsten zu stellen und Freundschaften zu finden.
Lesen Sie auch S. 22
3. November 2025
Tischlereikonzert
Spotlights
Mit Musiker*innen des Orchesters
Dauer 2:00 | Eine Pause | 14+
»Spotlights« beleuchten persönliche Werke, die unseren Musiker*innen besonders am Herzen liegen. Hier wird der Bogen geschlagen von weltbekannten Stücken des kammermusikalischen Repertoires bis zu echten Raritäten, die kaum je im Konzertsaal zu hören sind.
30. November 2025
Tischlerei
Adventssingen
Dirigent Christian Lindhorst Moderation Fanny Frohnmeyer
Mit dem Kleinen Chor des Kinderchores
Dauer 1:00 | Keine Pause | 4+
Weihnachten steht kurz bevor, alles ist vorbereitet – und dann geht ordentlich was schief. Beim Adventssingen lauschen Groß und Klein den Weihnachtspannen und deren Lösungen und stimmen sich mit Adventsliedern und festlicher Musik auf die Festtage ein.
10. November 2025
Tischlerei
Verleihung des Götz-FriedrichPreises
Der Götz-Friedrich-Preis für die Spielzeit 2024/2025 geht an Aileen Schneider für ihre Inszenierung von Aribert Reimanns MELUSINE an der Oper Frankfurt (Bockenheimer Depot). Der mit 5.000 Euro dotierte Preis, der Regieführende unter 35 Jahren auszeichnet, ist seit über 20 Jahren eine der wichtigsten Einrichtungen zur Förderung herausragender Begabungen im Bereich der Musiktheaterregie – Preisträger*innen wie Stefan Herheim, Nadja Loschky und Sebastian Baumgarten seien hier stellvertretend genannt. Der Götz-Friedrich-Preis wird finanziell vom Förderkreis der Deutschen Oper Berlin unterstützt. Die Preisverleihung wird von Ausschnitten der aktuellen TischlereiProduktion TINTENFISCHLADY gerahmt und die prämierte Inszenierung wird in einem Gespräch mit Aileen Schneider vorgestellt.
Staatsballett Berlin
21., 22., 28. November 16., 26. Dezember 2025
Minus 16
Choreografien Sharon Eyal, Ohad Naharin
Musik vom Tonband
Mit Tänzer*innen des Staatsballetts Berlin
Dauer: 2 Stunden | Eine Pause
Mit SAABA zeigt Sharon Eyal ihre vierte Produktion mit dem Staatsballett Berlin. Der unverwechselbare Stil der Choreografin hat eine hypnotische, pulsierende Kraft, die jeder sofort wiedererkennt. Nach der Pause steht
Ohad Naharins MINUS 16 auf dem Programm, eine temperamentvolle Choreografie voller akrobatischer Kühnheit. Zu einer eklektischen Musik von Dean Martin über Mambo und Techno bis hin zu traditioneller israelischer Musik ist der Abend eine Hommage an Tanzlust und Lebensfreude.
Vorschau Dezember 2025
20., 21., 27., 31. Dezember 2025
Die Fledermaus
Johann Strauß

Vom Salon zum Ball ins Gefängnis führt die abenteuerliche nächtliche Reise des Gabriel von Eisenstein. Es wird geflirtet, dem Champagner gehuldigt, getanzt und der Katzenjammer ordentlich zelebriert. Regisseur Rolando Villazón dreht die Schrauben der Absurdität in Strauß’ Hitoperette noch ein paar Grad fester und zeigt uns: Geliebt und betrogen wird halt immer.
11., 14., 23. [2x] Dezember 2025
Hänsel und Gretel
Engelbert Humperdinck
Andreas Homoki erzählt das Märchen kindgerecht-geradlinig. Der Opulenz der Musik setzt er eine Leichtigkeit und poetische Bildersprache entgegen, die vor allem in den Nachtszenen im Wald ihren zauberhaften Höhepunkt erreicht: eine der schönsten Familien-Opern.

22., 25., 28. Dezember 2025
Il barbiere
di Siviglia
Gioacchino Rossini
In keiner Oper wird die virtuose Sprache des Belcanto so vollkommen in musikalischen Humor verwandelt wie im BARBIERE. Rossinis Meisterwerk garantiert auch 200 Jahre nach seiner Entstehung noch gute Laune.

8., 13., 18. Dezember 2025
Andrea Chenier
Umberto
Giordano
Giordanos Verismo-Oper entführt mit bravourösen Arien und sattem Orchesterklang in Robespierres Terror-Regime. John Dew und sein Bühnenbildner Peter Sykora bringen das Überschreiten des gesellschaftlichen Kipppunkts buchstäblich auf die Bühne.

Karten, Preise, Adressen
Unsere Adressen
Großes Haus
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin
Tischlerei
Richard-Wagner-Straße / Ecke Zillestraße, 10585 Berlin [direkt an der Rückseite der Deutschen Oper Berlin]
Kartenverkauf
Webshop www.deutscheoperberlin.de
Am Telefon
T +49 30 343 84 343
Mo – Sa 9.00 – 20.00 Uhr
So, feiertags 12.00 – 20.00 Uhr
An der Tageskasse
[Bismarckstraße 35]
Fr – Sa 12.00 – 19.00 Uhr
So – Do, feiertags geschlossen
Abendkasse
[Bismarckstraße 35]
Für Vorstellungen im großen Haus ab 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Für Vorstellungen in der Tischlerei gibt es keine Abendkasse.
Sie wollen generelle
Ermäßigungen nutzen?
Deutsche Oper Card
Die Deutsche Oper Card 25/26 kostet einmalig € 75,00 und berechtigt Sie zum Kauf von bis zu zwei Karten für sich und Ihre Begleitung mit einer Ermäßigung von 30% je Vorstellung der Preiskategorien A bis E (ausgenommen DER RING DES NIBELUNGEN , Fremd- und Staatsballettveranstaltungen und Vorstellungen mit Einheitspreisen im Saal sowie in Tischlerei und Foyer).
Die Deutsche Oper Card können Sie an der Tageskasse, am Telefon oder im Webshop erwerben.
Unsere Operntage!
Oper zum Einheitspreis: Karten für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren kosten € 10,00, für alle anderen – unabhängig von der Platzwahl – € 34, 00. Die Operntage finden Sie in den Monatskalendarien vermerkt.
ClassicCard App
Für alle bis 30 Jahren: Im Vorverkauf kosten Karten für Oper und Ballett € 18,00, für Konzerte € 16,00 / an der digitalen Abendkasse Oper und Ballett nur € 13,00, Konzerte € 11,00. Die Jahresmitgliedschaft kostet einheitlich € 28,00: classiccard.de
Live-Audiodeskription
Für blinde und sehbehinderte Gäste bieten wir Vorstellungen an, bei denen Sprecher*innen live audiodeskriptive Erläuterungen zum Bühnengeschehen geben. Vor der Vorstellung laden wir zu einer Tastführung und einer Stückeinführung ein: wieder am 28. Dezember 2025, 17.00 Uhr, zu IL BARBIERE DI SIVIGLIA .
Spielplanansage:
T +49 30 279 08 776
Karten zu € 25,00:
T +49 30 343 84 343
Besucher*innen mit Behinderung
Unsere Oper ist barrierefrei. Informieren Sie sich im Detail
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Kontakt
T +49 30 343 84 343 info@deutscheoperberlin.de www.deutscheoperberlin.de

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Dezember 2025
2., 8., 15., 22., 29. November;
6., 7., 20. Dezember 2025, jeweils 13.00 Uhr
13. Dezember 2025, 14.00 Uhr
Führungen
Dauer 1:30 | Kosten € 10,00
2., 8., 15., 22., 29. November;
6., 7., 20. Dezember 2025, jeweils 14.30 Uhr
13. Dezember 2025, 15.30 Uhr
Familienführungen speziell für Kinder ab 6 Jahren
Dauer 1:00 | Kosten € 5,00
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Im Großen Saal
Im Kalendarium finden Sie in der letzten Spalte jeweils einen Buchstaben, der auf das geltende Preisgefüge verweist. Für den Saal erwerben Sie ein Ticket, das Ihren Sitzplatz präzise bezeichnet. Die Preise der jeweiligen Kategorien belaufen sich auf:
A: € 18,00–€ 74,00
B: € 24,00–€ 92,00
C: € 26,00–€ 108,00
D: € 30,00–€ 144,00
E: € 36,00–€ 184,00
In Foyer und Tischlerei
In der Tischlerei gelten Einheitspreise, wobei in der Darstellung des Kalenders der reguläre Preis zuerst genannt ist. Den niedrigeren Preis erhalten Ermäßigungsberechtigte. Mehr dazu auf unserer Website oder im telefonischen Kartenservice. In der Tischlerei sowie bei der Opernwerkstatt gilt freie Platzwahl.


I N E N M O M E N T
U N V E R G E S S L I C H Z U M A C H E N .
S c h l o s s h o t e l B e r l i n –I h r e B ü h n e f ü r b e s o n d e r e A n l ä s s e .
D a s S c h l o s s h o t e l B e r l i n i s t m e h r a l s e i n O r t – e s i s t e i n E r l e b n i s .
O b p r i v a t e S o i r e e , f e s t l i c h e s D i n n e r o d e r g l a n z v o l l e W i n t e r f e i e r :
H i e r g e s t a l t e n w i r I h r e b e s o n d e r e n M o m e n t e m i t S t i l , G e s c h m a c k u n d e i n e m H a u c h v o n M a g i e .
S o p r i v a t w i e e i n S a l o n , s o e i n d r u c k s v o l l w i e e i n B ü h n e n m o m e n t .
KO N TA K T :
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E V E N T S @ S C H LO S S H OT E L B E R L I N . C O M
W W W. S C H LO S S H OT E L B E R L I N . C O M
S C H LO S S H OT E L B E R L I N

