«Es
zahlt sich aus, in die nachhaltige Mobilität zu investieren»
Bettina Panse, Teamleiterin bei SBB Geschäftskunden, über ihre Gewohnheiten beim Pendeln im Job, attraktive Mobilitätslösungen für Unternehmen, die Vorteile von flexiblen Arbeitszeitmodellen – und die damit verbundenen Umweltvorteile.

Frau Panse, Sie leben mit Ihrer Familie im Zürcher Oberland – wann sind Sie zum letzten Mal zur Arbeit gependelt?
Vergangene Woche nach Bern und Zürich. Ich selbst pendle nicht täglich und auch nicht immer die gleiche Strecke.
Was gefällt Ihnen am Pendeln besonders – und was ärgert Sie?
Die Pendelstrecke ist mein Übergang vom privaten Alltag in den Arbeitstag und wieder zurück. Während Zugfahrten kann ich die Zeit produktiv nutzen: E-Mails beantworten, Protokolle lesen, mich auf Bevorstehendes vorbereiten oder einfach mit guter Musik die Landschaft vorbeiziehen

Bettina Panse Teamleiterin bei SBB Geschäftskunden
Zur Person
Bettina Panse (38) ist seit mehr als fünf Jahren als Teamleiterin bei SBB Geschäftskunden tätig. Ihre Reise bei den Bundesbahnen hat vor 23 Jahren im SBB Reisebüro gestartet. Mittlerweile verfügt sie über 13 Jahre Erfahrung im Bereich B2B (Business-toBusiness). Bettina Panse wohnt mit ihrem Mann und dem gemeinsamen dreijährigen Sohn im Zürcher Oberland.
lassen. Pendeln ärgert mich tatsächlich sehr selten, vielleicht dann, wenn der Akku leer ist und ich kein Ladegerät bei mir habe.
Die Schweiz ist ein Land der Pendler. Wie hoch ist der Anteil der Personen, die regelmässig mit dem öffentlichen Verkehr (öV) oder einem anderen Transportmittel zur Arbeit fahren?
In der Schweiz gibt es laut dem Bundesamt für Statistik rund 3,7 Millionen Pendler. Davon reisen rund 30 Prozent regelmässig mit dem öffentlichen Verkehr zur Arbeit. Diese Zahl hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, insbesondere durch den Angebotsausbau, aber auch durch eine verstärkte Sensibilisierung für nachhaltige Mobilität und die damit verbundenen Umweltvorteile.
Welche Vorteile bringt das Pendeln im öV gegenüber anderen Transportmitteln? Wer pendelt, kann die Kosten reduzieren und die Umwelt schonen. Es hat schon manche meiner Firmenkunden überrascht, wie viel günstiger der öV gegenüber dem Auto ist. Das lässt sich online ganz einfach mit unserem Pendlerrechner simulieren: sbb.ch/pendlerrechner. Bei einer durchschnittlichen Pendlerstrecke von 14 Kilometern beträgt die potenzielle Einsparung von einem ÖV-Abonnement gegenüber dem Auto gerne mal mehr als 4000 Franken im Jahr. Der CO2-Ausstoss mit dem öV ist im Schnitt zehnmal tiefer als mit dem Auto, das entspricht über einer Tonne CO2 pro Jahr.
Welche Pluspunkte bietet Pendeln sonst noch?
Neben ökologischen und finanziellen Vorteilen ist Pendeln mit dem öV planbar, zuverlässig und sicher. Die Reisezeit kann individuell genutzt werden und es ist eine weitaus angenehmere Art des Reisens gegenüber dem Auto, weil man sich nicht um Verkehr und Parkplatzprobleme kümmern muss und während der Reise auch einmal die Augen schliessen und sich erholen kann.
Was bedeutet die grosse Anzahl Pendler für die SBB?
Die grosse Anzahl der Pendler ist für die SBB sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance. Sie zeigt das Vertrauen der Menschen in unsere Dienstleistungen und die Bedeutung des öffentlichen Verkehrs für die Mobilität in der Schweiz. Die Herausforderung besteht darin, der Nachfrage in der Hauptverkehrszeit gerecht zu werden beziehungsweise diese besser zu verteilen. Die
durchschnittliche Auslastung in den Zügen beträgt etwa 27 Prozent – im Schnitt ist somit nur jeder vierte Platz belegt.
Wie könnte man Pendlerströme denn effizienter managen?
Ich sehe drei wichtige Faktoren: Zum einen investieren die SBB kontinuierlich in die Infrastruktur und optimieren die Fahrpläne, um zusätzliche Züge während der Hauptverkehrszeiten anzubieten und die Kapazitäten zu erhöhen. Zum anderen werden die Reisenden beim Kauf der Tickets über die digitale Anzeige der Auslastung der einzelnen Züge informiert sowie mit attraktiven Ticketlösungen gezielt auf weniger frequentierte Verbindungen gelenkt. Aus meiner Sicht der wichtigste Faktor ist jedoch, dass gezielte Gegebenheiten für zeitlich flexibles Pendeln geschaffen werden. Arbeitgeber und Institutionen können viel dazu beitragen.
Was wünschen Sie sich von den Arbeitgebern, damit das Pendeln attraktiver gestaltet und die Auslastung der Züge besser über den Tag verteilt werden kann?
Wo immer möglich und sinnvoll, sollen Unternehmen flexible Arbeitszeitmodelle anbieten und aktiv fördern. Es bringt für alle Beteiligten Vorteile. Mitarbeitende können ihre Pendlerzeit clever planen, das fördert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, was wiederum die Mitarbeitendenzufriedenheit steigert. Als Teamleiterin, KeyAccount-Managerin und Mami lebe ich das tagtäglich und schätze sehr, dass die SBB als Arbeitgeberin mir diese Möglichkeit geben. Ich plane im Voraus, wo und wann ich am sinnvollsten welche Arbeiten erledige, was besser von zu Hause, unterwegs oder im Büro geht. Das braucht in vielen Unternehmen ein Umdenken und Aufbrechen von Gewohnheiten und Strukturen.
Wie wird sich das Pendeln mit der Bahn in den nächsten fünf Jahren entwickeln? Nach unseren Einschätzungen wird die Nachfrage kontinuierlich steigen. Und so werden wir weiter gefordert sein, das Angebot entsprechend auszubauen. Gleichzeitig werden technische Innovationen und digitale Tools weiter voranschreiten. Dies wird uns ermöglichen, unseren Kunden noch präzisere Informationen und zusätzliche Unterstützung bei der Reiseplanung zu bieten und verschiedene Transportmittel der ersten und letzten Meile einfacher zu vernetzen. Dadurch wird das Pendeln insgesamt attraktiver und effizienter.
Welche Lösungen und Benefits für Geschäftskunden bieten die SBB? Wir bei SBB Geschäftskunden bieten umfassende Mobilitätslösungen, die individuell auf die Bedürfnisse der Unternehmen abgestimmt sind. Durch eine gemeinsame Bedarfsanalyse ermittelt unser Team von erfahrenen Account-Managern das Potenzial für die jeweilige Firma und schlägt passende Angebote vor.
Zu was genau raten Sie? Es zahlt sich aus, in die nachhaltige Mobilität der Mitarbeitenden im Rahmen von sogenannten ÖVFringe-Benefits zu investieren. Umfragen zeigen, dass diese auf der Beliebtheitsskala der Angestellten ganz oben stehen. Wir bieten einfache Lösungen, wie die zweckgebundene Teil- oder Vollfinanzierung diverser Mobilitätsleistungen durch den Arbeitgeber gelingt. Das Angebot reicht von Mobilitätsguthaben über Job-Abos in den Transportverbünden bis zu Coupons für den gesamten öV. Die Coupons sind ein Zahlungsmittel des öffentlichen Verkehrs. Die Arbeitgeber definieren Wert und Leistung, die Mitarbeitenden lösen diese direkt online oder an einer Verkaufsstelle ein. Zudem bieten wir ergänzende Angebote im Bereich der kombinierten Mobilität.
Zum Schluss: Welche Tipps haben Sie, wie Geschäftsreisende das Pendeln möglichst angenehm gestalten können? Ich empfehle, die Pendelzeit aktiv und, wenn möglich, flexibel zu planen. In der App SBB Mobile ist die Auslastung der einzelnen Züge und Wagen direkt zu erkennen. Nutzen Sie die Zeit zum Arbeiten und Entspannen oder um unbekannte Menschen zu Bekannten zu machen.
Weitere Infos online: business.sbb.ch/de

Verlosung
QR-Code scannen und gratis mitmachen: Die SBB verlosen fünfmal einen ÖV-Gutschein im Wert von 500 Franken.
Dieser Inhalt wurde von NZZ Content Creation im Auftrag der SBB erstellt.