Swiss-Ski INSIDE_03/2025

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INSIDE

Ausgabe

IN DIESER AUSGABE

TEAM

Titelbild: Nadja Thalmann

EDITORIAL

Gemeinsam gestalten, gemeinsam stark.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, «Team» – ein Wort, das in unserem Verband weit mehr bedeutet als nur Zusammenarbeit. Es steht für Vertrauen, Zusammenhalt und das gemeinsame Streben nach unseren Zielen. Wir wissen: Nur gemeinsam können wir wirklich etwas bewegen – sei es im Sport, in der Organisation oder im täglichen Miteinander.

Gerade im Sport erleben wir tagtäglich, wie entscheidend der Teamgedanke ist. Jede Leistung auf der Piste, in der Loipe, am Schiessstand, an der Schanze oder in der Pipe ist das Ergebnis gemeinsamer Anstrengung. Genauso ist es auch an unserem Verbandssitz: Jede Idee, jedes Projekt, jedes gelungene Event entsteht durch die Energie vieler engagierter Menschen, die an einem Strang ziehen. Dafür möchten wir euch herzlich danken.

Mit dem Blick nach vorn steht uns eine spannende Zeit bevor: Die neue Saison startet bald – ein Neubeginn voller Möglichkeiten, Herausforderungen und gemeinsamer Erfolge. Und als absolutes Highlight erwartet uns ein sportliches Grossereignis praktisch vor unserer Haustür: die Olympischen Spiele.

Ein Moment, der uns alle inspiriert, der zeigt, was gemeinsames Wirken bewirken kann – im Sport wie auch in unserer täglichen Arbeit. Lasst uns diesen Teamgeist weiterleben. Lasst uns gemeinsam gestalten, Ideen teilen und Verantwortung übernehmen – füreinander und für unsere gemeinsame Mission. Denn nur als starkes Team können wir Grosses erreichen.

Wala, Diego, Claudia

EDITORIAL

LIEBLINGSTEAM (NEBST SWISS-SKI) aus der Sicht unserer Lernenden 06 02 08 12 10

PRAXISTIPPS FÜR UNSERE TEAMRULES

In dieser Ausgabe: Wir sind ein Team

INNENPERSPEKTIVE VS. AUSSENPERSPEKTIVE

Über starke Teams Interview mit Therese Berger und Daniel Weis

GEMEINSAME TEAM-MOMENTE

Die Swiss-Ski Familie teilt die schönsten Momentaufnahmen aus der Arbeit im Team

BEHIND THE SCENES DER FORSCHUNG

Hinter den Kulissen der Forschung mit spannenden Einblicken in die EchtzeitVerarbeitung der Daten unserer Athlet:innen

DER ERSTE ATHLET IM PRAKTIKUM BEI

Impressum 18 20 22 14 16

SWISS-SKI

Wie Matthias Iten Leistungssport und berufliche Ausbildung vereint

LIEBLINGSTEAMS

Wir haben unsere (ehemaligen)

Lernenden und Praktikant:innen gefragt, welches (nebst Swiss-Ski) ihr Lieblingsteam ist und warum...

INKLUSION IM SPOTLIGHT

Wie sich Swiss-Ski für gelebte Inklusion einsetzt mit Offenheit, Augenmass und praktischen Anpassungen

DIE SWISS-SKI FAMILIE

Hochzeiten, Geburten, Pensionierungen und Dienstjubiläen

Praxistipps für unsere Teamrules

Wir sind ein Team.

Wir

schaffen Gemeinsames, indem wir den offenen Austausch und gegenseitige Unterstützung fördern – in den Abteilungen, über

Abteilungsgrenzen hinweg bis hin zur Athletin resp. zum Athleten.

«Team-Retroperspektive»

Eine Praxismethode für mehr Teamspirit: Team-Retrospektive Nehmt euch nach wichtigen Projekten oder Etappen bewusst Zeit für eine Team-Retro. Dabei geht’s um gemeinsames Lernen und das kurze Innehalten und zusammen das Erreichte zu reflektieren. Stellt euch im Team folgende Fragen:

▹ Was lief gut?

▹ Was können wir verbessern?

▹ Was nehmen wir fürs nächste Mal mit?

Ob mit Post-its, Online-Whiteboard oder im physischen Termin – wichtig ist, dass alle zu Wort kommen, konstruktives Feedback geteilt wird und wir gemeinsam eine Kultur des Lernens schaffen.

«Teamgeist»

Teamgeist im Schneesport – was wir daraus lernen können Auch wenn im Schneesport viele Disziplinen auf Einzelleistungen ausgerichtet sind, spielt der Teamgedanke eine zentrale Rolle. Hinter jedem Erfolg stehen Trainer:innen, Servicemitarbeitende, Teamkollegen und kolleginnen und Betreuende, die gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten. Im Weltcup sind es oft die kleinen Dinge im Team – ein aufmunterndes Wort am Start, das Anfeuern von anderen Athlet:innen oder der Zusammenhalt bei Rückschlägen – die den entscheidenden Unterschied machen.

Diesen Teamspirit können wir auch in unseren Arbeitsalltag mitnehmen: Wenn wir einander unterstützen, unser Wissen teilen und gemeinsam auf unsere Ziele hinarbeiten, schaffen wir ein Umfeld, in dem jede:r Einzelne über sich hinauswachsen kann. Denn auch im Verband gilt: Erfolge feiern sich am schönsten gemeinsam.

Was bedeutet es eigentlich, „ein Team“ zu sein?

Teamgeist wird bei uns grossgeschrieben. Er entsteht nicht automatisch –er braucht Aufmerksamkeit, Haltung und konkrete Handlungen. Gemeinsam an einem Strang zu ziehen, bedeutet nicht immer, einer Meinung zu sein, sondern ein gemeinsames Ziel zu verfolgen und sich gegenseitig zu stärken.

Ob im Home of Snowsports, hinter den Kulissen, im Training oder bei Wettkämpfen: Wer im Team denkt und handelt, schafft die Basis für Vertrauen, Motivation und nachhaltigen Erfolg. Das Gefühl, zusammen die bestmögliche Performance für den Schweizer Schneesport zu erzielen.

Wie gelingt offener Austausch im Alltag?

Weniger Flurfunk, mehr Klartext.

Kommunikation ist der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg.

Teile relevante Informationen proaktiv – auch wenn sie auf den ersten Blick nur deine Arbeit betreffen. Oft hilft genau das anderen weiter.

Offene Fragen, offenes Ohr.

Wir schaffen einen geschützten Raum für offenen Austausch. Frag nach, wenn dir etwas unklar ist – und höre zu, wenn andere sich äussern.

Offener Austausch lebt vom gegenseitigen Interesse und respektvoller Begegnung auf Augenhöhe.

„Wen muss ich noch mit ins Boot holen?“

Stell dir diese Frage regelmässig. Denn unsere Arbeit wird besser, wenn verschiedene Perspektiven zusammenkommen und gemeinsam in das Ergebnis investieren.

Wie unterstützen wir uns gegenseitig?

Kollegiale Unterstützung aktiv leben.

Biete Hilfe an, bevor sie eingefordert wird. Trau dich im Team nach Unterstützung zu fragen, wenn du merkst, dass es dir zu viel wird. Kleine Gesten wie „Willst du kurz drüber sprechen?“ oder „Ich habe da mal eine Idee…“ wirken oft Wunder.

Wissen teilen.

Was du gelernt oder erarbeitet hast, kann auch anderen helfen – sei es in einer kurzen Schulung, einem Teams-Post oder bei einem gemeinsamen Kaffee. Versuche dein Wissen mit anderen zu teilen, um gemeinsam zu wachsen.

Erfolge feiern.

Ein erreichter Meilenstein oder ein besonderer Erfolg durch eine tolle Performance? Wir alle gehen für unseren Verband die Extrameile. Das sollte gesehen und belohnt werden, auch teamübergreifend. Denn Anerkennung motiviert uns weiterzumachen – nicht nur auf dem Podest.

INNENPERSPEKTIVE Über starke Teams

Im Interview

Therese Berger Verantwortliche Ausbildungsmanagement

In welchen Momenten wird dir im Arbeitsalltag besonders bewusst, wie gut ihr als Team funktioniert?

Mir wird im Arbeitsalltag besonders bewusst, wie gut wir als Team funktionieren, wenn wir die sportartenübergreifende Ausbildung koordinieren. Da wir alle elf Sportarten betreuen, ist es wichtig, über das ganze Jahr hinweg gut abgestimmt zusammenzuarbeiten.

Unser Austausch läuft fast wie von selbst: Wir unterstützen uns gegenseitig und greifen einander unter die Arme, wann immer es nötig ist. Schon kleine Gesten wie ein „Guten Morgen“ oder ein „Schönen Feierabend“ schaffen eine angenehme Atmosphäre und stärken das Miteinander. Dass wir räumlich nah beieinandersitzen, erleichtert die Kommunikation zusätzlich und fördert den Teamgeist. Jeden Montag beginnen wir die Woche mit einem kurzen Update – so sind alle auf demselben Stand und der Wochenstart gelingt reibungslos.

Gab es einen Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist – ein Augenblick, in dem du gespürt hast: Jetzt sind wir wirklich ein starkes Team? Es gibt viele Situationen, in denen unser

Teamgeist besonders spürbar wird – vor allem während grösserer Weiterbildungen. In diesen intensiven Tagen zeigt sich deutlich: Jede*r ist füreinander da. Alle packen mit an, unterstützen sich gegenseitig und sorgen gemeinsam dafür, dass alles reibungslos funktioniert. So entsteht ein starkes Miteinander.

Ein gutes Beispiel dafür sind die Snowboard- und Freeski Days: Die Veranstaltung lebt von Gemeinschaft, man kennt sich, die Vernetzung ist greifbar. Gleichzeitig wird spürbar, wie sehr die Teilnehmenden das Engagement unseres Ausbildungsteams schätzen. Vergleichbar ist dies auch bei Formaten wie den NLZ-Foren Ski Alpin oder dem Technikabgleich Nordisch, wo fachlicher Austausch und enge Zusammenarbeit im Zentrum stehen.

Doch nicht nur bei Grossanlässen, auch im Alltag zeigt sich unser Teamgeist – sei es in kleinen Momenten wie gemeinsamen Pausen oder wenn wir die Mittagspause an der Aare verbringen. Gerade diese Augenblicke verdeutlichen, wie sehr wir als Team verbunden sind. Teamarbeit bedeutet für mich, konstruktiv zusammenzuarbeiten, einander zu fördern und die unterschiedlichen Stärken bestmöglich einzubringen.

Über starke Teams

AUSSENPERSPEKTIVE

In welchen Momenten wird dir im Arbeitsalltag besonders bewusst, wie gut ihr als Team funktioniert?

Ein Team funktioniert dann am besten, wenn Menschen zusammenkommen, die in ihrem jeweiligen Bereich ihre Stärken voll entfalten können – und gemeinsam eine Einheit bilden.

Da ist zum Beispiel der Servicemann: ein absoluter Spezialist, wenn es um Materialpräparation, Feintuning und den perfekten Wachs geht. Der oder die Physiotherapeut:in wiederum weiss genau, wie die Athletinnen und Athleten behandelt werden müssen, damit sie körperlich auf dem Höchstniveau bleiben. Die Schneetrainer:innen bringen tiefes technisches Know-how mit. Und die Cheftrainer:innen behalten den Überblick, halten die Fäden zusammen und sorgen dafür, dass alle im Team dort eingesetzt werden, wo sie ihre Fähigkeiten am wirkungsvollsten einbringen können.

So entsteht ein Zusammenspiel, bei dem jede und jeder im eigenen Bereich aufblühen kann – und aus dem Einzelnen ein starkes Miteinander wird. Das ist Teamarbeit im besten Sinne: ein Zusammenschluss von Spezialistinnen und Spezialisten, die gemeinsam etwas Grosses bewegen. Zentral für diese Form der Zusammenarbeit

Im Interview

Daniel Weis Cheftrainer

Snowboard Alpin

ist gegenseitiges Vertrauen. Denn nur, wenn man einander zutraut, das Beste zu geben, entsteht echtes Teamwork. Und damit dieses Vertrauen wachsen kann, braucht es vor allem eines: offene und ehrliche Kommunikation. Sie ist oft das Schwierigste – aber auch das Wichtigste. Denn nur wer klar und respektvoll miteinander spricht, kann Missverständnisse vermeiden und als Team wirklich zusammenwachsen.

Gab es einen Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist, weil du gespürt hast: Jetzt sind wir wirklich ein starkes Team?

Das sind für mich immer die Gespräche, die nicht geplant sind. Die Gespräche, die im Wachsraum entstehen, auf dem Sessellift oder im Auto. Die, die spontan entstehen und trotzdem so viel bewegen – fürs Teamgefühl und fürs gegenseitige Verständnis. Wir haben einmal ein offenes Gespräch geführt mit allen Athlet:innen und Mitarbeitenden, wo wir gemeinsam Werte für das Team definiert haben. Die Werte: Respekt, Zusammenhalt und Arbeitsmoral stehen für uns im Mittelpunkt. Das gemeinsam zu erarbeiten, hat uns als Team sehr zusammengeschweisst und sehr viel Ruhe eingebracht.

«Das Teamfoto ist entstanden, wie wir den historischen doppelten 3 fach Sieg beim Heim Europacup in Lenk erreicht haben.

Sowohl die Damen als auch die Herren haben die Plätze 1–3 erreicht an diesem Tag.»

- Walter Alber Trainer Europacup-Team Skicross

Gemeinsame Team-Momente

Wir haben euch gefragt, ob ihr uns ein tolles Foto von einem Team-Event teilen möchtet und was diesen Moment so besonders gemacht hat.

Ausserdem habt ihr uns erzäht, was ihr euch in eurem Arbeitsalltag für kleine Gesten und Aufmerksamkeiten überlegt, um euren Team-Kollegen und -Kolleginnen eine Freude zu machen.

«Das erste Podium für Gregor bei der Vierschanzentournee –und das mit meinem Anzug:))))) one proud dude!»

- Robin van Baarle Materialentwickler Anzüge Skispringen

«(...) Letztendlich baut unsere Gesellschaft ganz tief darauf auf, dass wir nie aufhören, an andere denken und unsere eigenen Möglichkeiten dazu einsetzen, jemandem Gutes zu tun und Freude zu bereiten. Und zwar ohne, dass wir dies an eine Gegenleistung zu knüpfen, sondern einfach so. Als Geschenk.»

- Michael Bähler

Leiter Digital Platforms

«Am Vormittag bei der Anreise zum Beispiel ein Gipfeli, Schoggibrötli oder ein El Tony mehr kaufen, und dies dann bei einer Arbeitskollegin oder einem Arbeitskollegen kommentarlos zu deponieren, bereitet Freude – sowohl bei der beschenkten Person als auch bei mir.»

- Manuel Haslebacher

Content Manager Newsroom

«Für mich das erste Mal in Wengen an einem Skirennen und somit ein kurioses Bild den eigentlich weissen Grimschbiel Hang voller Menschen zu sehen.»

- Thomas Huser, Sales Manager

Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich hier um ein frühmorgendliches Foto, die müden Gesichter sprechen Bände. Aber wir haben der Müdigkeit getrotzt und nahmen den siegesreichen Tag im Weltcup-Village in Crans Montana in Angriff. Unsere Stimmung war super, wir haben spannende und witzige Gespräche mit unseren Mitgliedern geführt. Dieses Foto zeigt, dass gute Gespräche und Teamgeist selbst die grösste Morgenmüdigkeit überstrahlen.

- Nina Kunz Sachbearbeiterin Mitgliederservice & Administration

Behind the Scenes der

FORSCHUNG

Unsere Athletinnen und Athleten haben letzte Saison in allen Sportarten beeindruckende Erfolge gefeiert – einer der besonderen Höhepunkte war der Schweizer Doppelsieg von Marco Odermatt und Franjo von Allmen bei der Lauberhornabfahrt in Wengen. Solche Leistungen sind nur möglich dank eines starken Teams im Hintergrund: Trainerinnen und Trainer, Betreuerinnen und Betreuer – und nicht zuletzt unser Forschungsteam. In der aktuellen Ausgabe von Swiss-Ski INSIDE zeigen wir, welchen Einfluss die Abteilung Forschung und Entwicklung auf die Spitzenleistungen hat.

Während viele von uns die Wettkämpfe gemütlich von zu Hause aus mitverfolgen und mitfiebern, läuft im Hintergrund Hochbetrieb: Das Forschungsteam rund um Björn Bruhin ist intensiv damit beschäftigt, Daten in Echtzeit zu erfassen und auszuwerten. Bruhin erklärt:

«Die grösste Herausforderung besteht darin, die Daten so schnell wie möglich aufzubereiten, damit die Teams möglichst schnell daraus Erkenntnisse gewinnen können.»

Die Wettkämpfe verfolgt das Forschungsteam per Livestream von SRF – dieser ist sogar etwas schneller als die TV-Übertragung. Gearbeitet wird entweder im Command Center in Worblaufen, direkt vor Ort – etwa in einem Hotelzimmer – oder in einer mobilen Einheit. Im Command Center wird an rund 80 Tagen im Jahr gearbeitet – nicht nur für den alpinen Bereich, sondern auch für die Nordischen- und Freestyle-Disziplinen.

Je nach Disziplin im Ski Alpin erfolgt die Analyse unterschiedlich: In den technischen Disziplinen setzt

das Forschungsteam im TV-Bild bei jedem Tor manuell einen Punkt, um die Zeit zu messen, die Athletinnen und Athleten von einer Stange zur nächsten benötigen – im Riesenslalom sind das im Schnitt 1,3 Sekunden, im Slalom sogar weniger als 0,9 Sekunden. Zusätzlich liefert die FIS zu jedem Lauf Datensätze mit Torabständen, seitlichem Versatz und Gefälle. All diese Informationen werden gebündelt, ausgewertet und den Teams zur Verfügung gestellt.

Bei Speedrennen setzt das Forschungsteam auf eine Kombination aus Technologie und Beobachtung: Entlang der Strecke werden Wetterstationen installiert und die gesamte Piste wird per GPS vermessen. Aus einer Position am Gegenhang wird zudem möglichst die komplette Strecke gefilmt. In einem definierten Streckenabschnitt werden die Leistungen der Athletinnen und Athleten schlussendlich miteinander verglichen. Dabei liefert ein GPS-Tracker, der unter dem Rennanzug getragen wird, wertvolle Daten zu Geschwindigkeit, Zeit und Fahrlinie – eine wichtige Grundlage für die Analyse. Erstaunlich dabei ist: Nicht einmal eine Stunde dauert die komplette Analyse.

Neben all den technischen Daten wird auch erfasst, welchen Rennanzug die Athletinnen und Athleten tragen. Je nach Material und Schnitt unterscheiden sich die Anzüge – und werden je nach Strecke und Bedingungen gezielt eingesetzt.

Trotz des hohen Drucks, unter dem das Forschungsteam steht, gilt stets ein Grundsatz: Ruhe bewahren und präzise arbeiten. „Es bringt nichts, wenn wir schnell arbeiten und dabei Fehler machen“, bringt es Björn Bruhin auf den Punkt. Die Arbeit im Command Center ist dabei nicht nur für Athletinnen und Athleten an der Weltspitze relevant. Die während der Saison gewonnenen Erkenntnisse fliessen auch direkt in die Ausbildung ein – und helfen dabei, Nachwuchstalente an das Topniveau heranzuführen.

«Ich kann meinen Tag selbst gestalten, das macht es einfacher.»
Bilder: Lia Näpflin
Actionbilder: Foto Tur, Baqueira Beret

Der erste Athlet im Praktikum bei Swiss-Ski

Leistungssport und berufliche Ausbildung zu vereinen, ist eine Herausforderung. Matthias Iten ist der erste Sportler, der ein Praktikum bei Swiss-Ski macht.

Wer Spitzensport macht, meistert parallel dazu oft auch eine schulische oder berufliche Ausbildung – eine anspruchsvolle

Doppelbelastung. Training, Wettkämpfe und Reisen dominieren den Alltag, während die Zukunftsperspektiven oft ungewiss sind. Denn eine Sportkarriere ist voller Chancen – kann aber auch gnadenlos und unberechenbar sein und abrupt enden. Für Matthias Iten ist daran momentan kaum zu denken. Er ist 25 Jahre jung, gesund und meistert genau diese Doppelbelastung: Als Skirennfahrer und erster Athlet in einem Praktikum bei Swiss-Ski geht er neue Wege.

Matthias Iten aus Unterägeri (ZG) ist SlalomSpezialist und Mitglied des B-Kaders. An der Sportmittelschule Engelberg absolvierte er seine kaufmännische Grundausbildung, doch für den Abschluss fehlt noch das zweijährige Praktikum – eine Pflicht, die sich als etwas komplizierter als erwartet erwiesen hat.

Iten suchte in seiner Region nach einer passenden Stelle – bei der Gemeinde, bei Sponsoren, doch eine Absage folgte der nächsten. Erst der Tipp, sich an einen Betrieb mit Bezug zum Skisport zu wenden, brachte die Wende – und führte ihn direkt zu Swiss-Ski. Seit August 2024 ist er nun der erste Athlet, der sein Praktikum bei Swiss-Ski absolviert. Ein herkömmliches Praktikum wäre mit Itens straf-

fem Trainings- und Wettkampfplan kaum vereinbar – feste Arbeitszeiten oder Schalterdienst undenkbar. Bei Swiss-Ski ist das anders: Sein 100-Prozent-Pensum ist auf zwei Jahre verteilt, sodass er intensive Phasen im Sport überbrücken und in ruhigeren Zeiten mehr arbeiten kann – eine klare Sommer-Winter-Aufteilung. Während der Saison ist Iten nur vereinzelt im Büro, nutzt aber freie Tage, um Aufgaben zu erledigen – oft auch von unterwegs. «Ich kann meinen Tag selbst gestalten, das macht es einfacher.»

Derzeit arbeitet Matthias Iten in der Abteilung Ausbildung – ein Teil seines Praktikums, in dem er verschiedene Bereiche durchläuft. Seine Stelle ist bislang eine Einzelfalllösung, doch das könnte sich ändern. Erst nach Abschluss seines Praktikums wird entschieden, ob daraus ein dauerhaftes Angebot entsteht. Denkbar wäre, alle zwei Jahre eine Praktikumsstelle speziell für Swiss-SkiAthletinnen und - Athleten zu schaffen. Ein klares Zeichen: «Wir setzen uns auch ausserhalb des Sports für sie ein», sagt Itens Ausbildnerin Ursina Wittwer. Iten selbst denkt bereits über die Zeit nach seiner Karriere nach – vorsichtshalber. Falls es mit dem Skifahren nicht dauerhaft klappen sollte, interessiert ihn ein Beruf im Sport, vielleicht als Lehrer oder Trainer. Die Arbeit in der Abteilung Ausbildung hat ihn inspiriert. Doch vorerst bleibt er Skirennfahrer – und Athleten-Praktikant Nummer eins bei Swiss-Ski.

Wir haben unsere (ehemaligen) Lernenden und Praktikant:innen gefragt:

WELCHES IST (NEBST SWISS-SKI) EUER

LIEBLINGSTEAM UND WARUM?

«Für mich sind Bud Spencer und Terence Hill das perfekte Team: Sie sind ein Paradebeispiel für erfolgreiche Teamarbeit, da ihre unterschiedlichen Stärken perfekt harmonierten. Ihr Erfolg beruhte auf echter Freundschaft, Vertrauen und dem Verzicht auf Ego, wodurch sie stets das Team über den Einzelnen stellten. Diese enge Zusammenarbeit und Kommunikation, oft ohne Worte, machte sie nicht nur im Kino zu Legenden, sondern auch zu echten Freunden im Leben.»

- Nils Gehri

Projektverantwortlicher Weltcup & Events, ehemaliger Praktikant

«Für mich ist meine Familie das wichtigste Team. Zusammen meistern wir unsere Herausforderungen, was uns umso mehr verbindet. Wenn mich etwas beschäftigt, weiss ich, dass ich jederzeit auf die Hilfe und Unterstützung meiner Familie zählen kann. Unsere gemeinsamen Erlebnisse und Erinnerungen stärken den Zusammenhalt.»

- Anina Bangerter

Lernende 3. Lehrjahr

«Die Englische Frauen-Fussballnationalmannschaft inspiriert mich durch ihr beeindruckendes Teamwork und ihre positive Einstellung, sowohl auf als auch neben dem Platz. Sie zeigen wie wichtig Zusammenhalt, Engagement und gegenseitige Unterstützung sind, um gemeinsam grosse Ziele zu erreichen.»

- Nora Gioli

Lernende 2. Lehrjahr

«Der Verein Sparenmoos Aktiv stellt sicher, dass oberhalb von Zweisimmen jährlich das schönste Langlaufgebiet der Schweiz präpariert wird. Das Langlaufgebiet Sparenmoos glänzt durch eine abwechslungsreiche Loipenführung dank verschiedener Plateaus, eine atemberaubende Weitsicht und die Abwesenheit der grossen Massen. Dinge, von denen man andernorts nur träumen kann. Ich verbringe im Sparenmoos viele freie Stunden und möchte mich beim Verein Sparenmoos Aktiv für den grossartigen Service bedanken!»

- Patrick Kurth

Praktikant Legal

«Die Silber-Helden haben Emotionen ausgelöst, welche ich durchs Mitfiebern selten in dieser Intensität erlebte – Enthusiasmus, Hoffnung, Stolz, Enttäuschung und einfach ganz viel Freude. Die Spieler der Schweizer Nati machten diese WM unvergessen, wobei die NHL-Grössen das Team aber nie in den Schatten gestellt haben und die Mannschaft vielmehr auf dem Weg zum perfekten Kollektiv ergänzt haben. Dieser Teamgeist, Zusammenhalt, volle Einsatz und auch die Überzeugung, dass man zusammen vom ganz grossen Träumen darf, macht die Silber-Jungs zu Weltmeistern – halt einfach „nur“ Weltmeister der Herzen.»

- Tina Zweifel

ehemalige Praktikantin Partnership & Sponsoring

«Ich habe mein eigenes Team beim BSC Young Boys gewählt, weil ich seit meiner Jugend in diesem Verein spiele. Wir motivieren uns jeden Tag gegenseitig und unterstützen einander. Dabei geben wir immer unser Bestes. Auf diesem Weg habe ich viel gelernt, was mir auch im Alltag hilft.»

- Enea Schläfli ehemaliger Lernender

«Ich bin momentan im dritten Lehrjahr hier bei Swiss-Ski und zusammen mit den drei anderen Lernenden, Nora (1. Lehrjahr), Anina (2. Lehrjahr) und Enea (4. Lehrjahr) sind wir ein super Team. Mein Favorit ist unser Team unter uns Lernenden aus vielen Gründen. Wir verstehen uns alle wunderbar und unterstützen uns gegenseitig bei verschiedenen Aufgaben und Tätigkeiten, die eine gewisse Ausdauer und viel Zeit benötigen (zum Beispiel Startnummern sortieren oder Massenversände von Briefen). Auch tauschen wir uns über diverse Prüfungen oder Arbeiten von der Berufsschule aus, sodass man bestens auf diese vorbereitet ist. Es macht Spass und ist sehr hilfreich im Büroalltag, zu einem so guten Lernenden-Team zu gehören.»

- Nik Röthenmund

Sachbearbeiter HR, ehemaliger Lernender

INKLUSION BEGINNT MIT OFFENHEIT

Ein Schneesport, in dem sich alle willkommen fühlen – das ist das Ziel. Im Breitensport engagiert sich Tanja Odermatt für genau diese Vision. Im Interview erzählt sie, wie sich Swiss-Ski für gelebte Inklusion einsetzt – mit Offenheit, Augenmass und ganz praktischen Anpassungen.

Es geht nicht darum, neue Angebote zu schaffen, sondern bestehende Angebote so zu gestalten, dass alle mitmachen können. Kinder mit Beeinträchtigung – ob geistig oder körperlich, stehend oder sitzend – werden dort integriert, wo es sinnvoll und möglich ist. Beim Grand Prix Migros starten Kinder mit Beeinträchtigung – wenn sie das wünschen – oft als Erste, solange die Piste noch in optimalem Zustand ist. Eine kleine Anpassung mit grosser Wirkung. Denn Inklusion heisst: mittendrin statt nebenan.

Pfeiler der Inklusionsstrategie

1. Inklusion sichtbar machen

Unsere Breitensport-Projekte sind bereits für alle zugänglich und die Bereitschaft ist gegeben, dass alle Kinder mitmachen können. Das wollen wir weiter fördern. Bei der Anmeldung – etwa zum Grand Prix Migros oder Migros Ski Day – können Familien ganz einfach angeben, ob ihr Kind eine Beeinträchtigung hat und ob Unterstützung gewünscht wird. Oft sind die Teilnehmenden bereits mit ihren Familien vor Ort – eine zusätzliche Begleitung durch Swiss-Ski ist deshalb in vielen Fällen nicht nötig. Das schafft Freiraum: Wir wollen unsere Ressourcen gezielt dafür einsetzen, die Sichtbarkeit und Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung zu stärken. Unser Ziel ist klar: Alle sollen sich bei SwissSki und an unseren Events wirklich willkommen fühlen.

2. Clubs befähigen und ermutigen

Ein zentrales Ziel ist auch Hemmungen bei den Clubs abzubauen. Wir möchten ihnen aufzeigen, dass sie bei Swiss-Ski eine Anlaufstelle haben – und dass es nicht kompliziert sein muss, ein Kind mit besonderen Bedürfnissen zu integrieren. Wir arbeiten eng mit der Ausbildung zusammen, um Inklusion auch in Schulungen zu thematisieren. Dabei betonen wir: Man muss nicht alles umkrempeln – manchmal braucht es einfach etwas mehr Geduld, vielleicht eine zusätzliche Leitungsperson. Und vor allem: die Bereitschaft, offen zu sein.

3. Angebote optimieren

Wir prüfen laufend, wie sich unsere bestehenden Breitensportangebote inklusiver gestalten lassen – vom Anmeldeprozess bis zur konkreten Umsetzung. Auch im Leistungssport setzen wir gemeinsam mit den zuständigen Behindertensportorganisationen PluSport und der SPV auf Zusammenarbeit und Synergien. Unser Ziel: eine Schneesportlandschaft, die allen offensteht und niemanden ausschliesst.

Gemeinsam mehr bewegen – Swiss-Ski setzt auf Zusammenarbeit statt Konkurrenz

Wir wollen einen echten Mehrwert schaffen – nicht, in Konkurrenz zu bestehenden Angeboten treten. Es gibt bereits zahlreiche Fachorganisationen und Stiftungen –wie zum Beispiel PluSport – die sich mit viel Engagement für Inklusion im Sport einsetzen. Swiss-Ski setzt auf Austausch und Zusammenarbeit. So wird ein enger Wissensaustausch gepflegt. Im Rahmen des JUSKILAProjekts arbeiten wir zusammen, wo wir jährlich Kinder mit Beeinträchtigung mitnehmen.

Wer eine Idee für ein inklusives Projekt hat oder Unterstützung sucht, ist herzlich eingeladen, sich direkt an Tanja Odermatt zu wenden.

Inklusion im Alltag - was können wir konkret tun? Der wichtigste Schritt ist Offenheit. Es geht nicht darum, ungefragt Hilfe anzubieten – in der Regel sagen Menschen mit Beeinträchtigung von sich aus, wenn sie Unterstützung brauchen. Am einfachsten ist es, respektvoll nachzufragen, ob Hilfe gewünscht ist.

Die Hemmschwelle ist dabei oft grösser als nötig. Gerade Kinder gehen natürlich mit einer Beeinträchtigung um. Sie wissen genau, was sie können – und wie sie mit ihrer Situation umgehen. Ein schönes Beispiel: Eine sehbeeinträchtigte Person entwickelt häufig ein besonders feines Gehör – und gleicht vieles intuitiv aus.

Unsere Angebote

Besuche unsere Landingpage Inklusion und entdecke, was Swiss-Ski im Bereich Inklusion bereits alles bewegt. Vom 1. Januar 2025 bis zum 30. Dezember 2026 beteiligt sich Swiss-Ski zudem an den Ausbildungskosten/ Coachings im Bereich Inklusion im Schneesport. Pro Kurs/Coaching werden die Kosten von CHF 200 übernommen – was je nach Angebot einen Grossteil oder sogar dem gesamten Kostenbetrag entspricht.

HOCHZEITEN

Céline & Janne van Enckevort Kommunikationsverantwortliche

06.06.2025

Fabian Bieri & Sandra De Kalbermatten Cheftrainer Interregion West Langlauf/Biathlon 11.04.2025

Ursina & Patrick Wittwer HR Business Partner 01.11.2024

Lukas & Martina Stobbies Assistent Poolservice und Technologiecenter 07.07.2025

Tanja & Roger Kamber Trainer Skisprung 14.09.2024

GEBURTEN

Luan

geb. 07.10.2024

Fabienne Stuber & Christian Stuber

Sachbearbeiterin Sponsoring

Gioia Valentina geb. 12.12.2024

Léa Zürcher & Gion-Antieni Maissen

Chef Nachwuchs Langlauf/Biathlon

Enya geb. 26.12.2024

Stefanie van Wijnkoop & David van Wijnkoop

Trainer & Developer Snowboard Alpin

Hannah geb. 23.04.2025

Lea geb. 30.06.2025

Jane Snozzi & Juan Domeniconi

Trainer Moguls

Nathalie Nisandzic & Thomas Krautschneider

Trainer Ski Alpin Männer

DIENSTJUBILÄUM

Pensionierungen

30.04.2025: Kunz, Hansjürg

Trainer Ski Alpin Männer

31.05.2025: Liechti, Manfred

Sachbearbeiter Fahrzeuge & Ausrüstung

31.08.2025: Moser, Patricia

Sachbearbeiterin Finanzbuchhaltung

31.10.2025: Kohler, Romilda

Sachbearbeiterin Administration

Bucciolini, Manuel

Team-Management Skispringen & Nordische Kombination

01.12.2024 | 20 Jahre

Roth, Michel

Cheftrainer Aerials

16.12.2024 | 30 Jahre

Roten, Jörg

Trainer Ski Alpin Frauen

01.03.2025 | 15 Jahre

Vuignier, Julien

Trainer Ski Alpin Männer

01.03.2025 | 10 Jahre

Liechti, Manfred

Sachbearbeiter Fahrzeuge & Ausrüstung

26.03.2025 | 35 Jahre

Ella geb. 18.02.2025

Kathrin Insam & Niko Stricker

Trainer Ski Alpin Frauen

Daniele geb. 01.05.2025

Veronica Mascherona & Maurizio Magatelli

Servicemann Ski Alpin Männer

Brill, Christian

Trainer Ski Alpin Frauen

01.04.2025 | 10 Jahre

Stadler, Silvano

Trainer Ski Alpin Frauen

01.05.2025 | 10 Jahre

Pfäffli, Ralph

Chef Skicross, Snowboardcross & Snowboard Alpin

01.05.2025 | 20 Jahre

Eberle, Petra

Chefin NLZ Ost

01.06.2025 | 10 Jahre

van Meel, Guido

Freestyle Events

01.06.2025 | 15 Jahre

Janousek, Martin

Trainer Biathlon

01.06.2025 | 10 Jahre

Perreten, Christoph

Chef Freestyle, Freeski &

SB Freestyle

13.06.2025 | 25 Jahre

Pederiva,Mirko

Servicemann Ski Alpin Frauen

01.07.2025 | 15 Jahre

Info

Herausgeber

Das Swiss-Ski INSIDE ist ein internes Mitarbeitenden-Magazin. Es erscheint einmal pro Quartal und ist ausschliesslich zu informativen und unterhaltenden Zwecken gedacht. Die Weitergabe an Dritte oder an Externe ausserhalb des Verbandes ist ausdrücklich zu vermeiden.

Swiss-Ski

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Arastrasse 6, 3048 Worblaufen

Telefon: 031 950 61 50

E-Mail: hr@swiss-ski.ch

Chefredaktion

Matea Orlovski

HR Business Partner matea.orlovski@swiss-ski.ch

Freie Autoren und Autorinnen

Art Direction + Layout

Berger Therese, Weis Daniel, Gehri Nils, Bangerter Anina, Gioli Nora, Kurth Patrick, Zweifel Tina, Schläfli Enea, Röthenmund Nik, Von Siebenthal Luca, Bruhin Björn, Näpflin Lia, Iten Matthias, Odermatt Tanja, Marconi Marlen

philoneos GmbH

Brill Leonie leonie.brill@philoneos.com

Bildquellen

Autoren und Autorinnen (privat), Bögli Stephan, Titelbild: Nadja Thalmann

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