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Die Erben Gottes

Eine Einladung in die Offenbarungsräume des Himmels

1. Auflage 2024

© Schleife Verlag, Pflanzschulstrasse 17

CH-8400 Winterthur, Switzerland

Tel. +41 (0)52 2322424

E-Mail: verlag@schleife.ch www. schleifeverlag.ch

ISBN: 978-3-905991-97-0

Bestellnummer: 120.201

Die Bibelstellen sind, wenn nicht anders angegeben, der Neuen Genfer Übersetzung –Neues Testament und Psalmen, © 2011 Genfer Bibelgesellschaft, entnommen.

Die Bibelstellen aus der BasisBibel, © 2021 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, sind mit BB gekennzeichnet.

Die Bibelstellen aus der Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen, sind mit ELB gekennzeichnet.

Die Bibelstellen aus der Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, sind mit LUT17 gekennzeichnet.

Die Bibelstellen aus der Schlachter-Bibel, Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft, sind mit SLT gekennzeichnet.

Die Bibelstellen aus der Neuen evangelistischen Übersetzung © 2023 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 2023.06) www.derbibelvertrauen.de, sind mit NeÜ gekennzeichnet.

Umschlaggestaltung: Joe Kurowski

Lektorat: Katharina Bänziger, Judith Petri

Satz: Nils Großbach

Druck: Booksfactory, Berlin

Alle Rechte vorbehalten, auch für auszugsweise Wiedergabe und Fotokopie.

Stimmen zum Buch

DieAussage «Wir leben in einer apostolischen Zeit» bedeutet für verschiedene Menschen sicher sehr Unterschiedliches. Für mich bezieht es sich darauf, was Petrus in Apostelgeschichte 3,21 sagt: «(Jesus), welchen der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von welchen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat.»

Diese Wiederherstellung umfasst die ganze Schöpfung. Und Gottes Methode, das zu tun, besteht darin, Menschen zu finden, die bereit sind, das Wesen Jesu in sich aufzunehmen und in seinem Sinne als «Gesandte» zu handeln.

Ein wichtiger Teil davon ist die Wiederherstellung des fünffältigen Dienstes, der in Epheser 4,11ff. erwähnt wird. Jedes Mal, wenn Jesus einen Teil dieser Dienste restauriert hat, dann hat er sich auch selbst von einer anderen Seite seines Wesens offenbart. Wir haben Jesus als den guten Hirten kennengelernt, aber auch als den Propheten und den Apostel. Als Apostel und Hohepriester unseres Glaubens inspiziert er heute die Fundamente unseres Glaubens und die Strukturen und Werke, die wir als Christen gebaut haben. Alle dauerhaften Bauten werden auf guten Fundamenten gebaut, deshalb müssen diese den göttlichen Anforderungen entsprechen.

«Denn einen anderen Grund kann niemand legen, ausser dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf diesen Grund baut Gold, Silber, köstliche Steine, Holz, Heu, Stroh, so wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es klarmachen, weil er in Feuer geoffenbart wird; und welcherlei das Werk eines jeden ist, wird das Feuer bewähren» (1. Korinther 3,11–13).

Paulus beschreibt es als den Test des Feuers. Alles, was nicht in Wahrheit auf Jesus, mit ihm und durch ihn gebaut ist, wird einfach in Bedeutungslosigkeit verbrannt. Dies könnte uns entmutigen. Doch es ermutigt uns, weil es bedeutet, dass es möglich ist, heute noch seine Werke zu wirken und nach seinem Bauplan zu bauen. Das ist aber nur möglich, wenn wir «nicht mehr Unmündige seien, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre; … sondern die Wahrheit festhaltend in Liebe, lasst uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus» (Epheser 4,14–15).

Diese Reifestufe des Erwachsenen wird ermöglicht durch eine eigenständige und tragfähige Beziehung zu unserem Herrn. Sehr vieles erleben «moderne» Christen heute sehr indirekt durch andere Menschen: Das Fürbitteteam betet für uns, das Lobpreisteam bringt uns in die Gegenwart Gottes, das prophetische Team bringt uns ein aktuelles Wort und die Predigt sagt uns, was Gott von uns möchte. All das hat seinen Platz, aber diese indirekten Unterstützungen vermögen uns nicht zu reifen Jesus-Nachfolgern zu machen. Das persönliche Fundament einer intimen Beziehung mit unserem Schöpfer ist durch nichts zu ersetzen. Das gilt nicht nur für unser natürliches Leben, sondern auch für die Ewigkeit. «Das aber ist das ewige Leben, das wir den einzig wahren Gott und den du gesandt hast, Jesus Christus erkennen» (Johannes 17,3).

Der Heilige Geist möchte uns eine Offenbarung von Jesus geben. Er möchte uns jeden Tag als Teil eines apostolischen Volkes in unserem Alltag trainieren, das Wesen Jesu in uns hervorzubringen. Dieses Fundament oder diese fundamentalen Beziehungen zu Vater, Sohn und dem Heiligen Geist sind der einzige Weg zur vollen Mannesreife, zum Vollmass des Wuchses in Jesus Christus (Epheser 4,13). Ergänzend dazu kann der Herr auch andere Menschen gebrauchen, uns Anstösse oder auch Korrektur zu geben, aber das kann nicht das einzig wahre Fundament ersetzen – und das ist Jesus Christus selbst.

Genau an diesem Punkt setzt das Buch von Olga Dammer an. Es will uns in Geheimnisse Gottes einweihen, neue oder vielleicht auch alte Wege der Offenbarung öffnen, die zu ihm führen. Es handelt sich nicht um ein Lehrbuch, obwohl es auf solider Lehre gegründet ist. Auch sind darin nicht komplizierte Wahrheiten zu finden, sondern geistliche Bausteine, Tore des Verständnisses und geoffenbarte Substanz der Erkenntnis Gottes.

Wenn du die nächsten Seiten liest, dann kann dein Verstand dir nicht wirklich weiterhelfen, da er geistliche Dinge nicht verstehen kann. Nur dein Herz oder auch dein geistlicher Mensch vermag Offenbarung zu empfangen. Das griechische Wort «Apokalypse» beschreibt den Vorgang einer Enthüllung. Etwas, das hinter einem Schleier des Nicht-Sehens lag, wird sichtbar, indem der Schleier weggenommen wird. Das können wir aber nur mit und durch den Heiligen Geist erleben.

So können wir beten, dass der Geist der Weisheit und Offenbarung kommt, um uns Erkenntnis Gottes zu schenken, indem er unsere Augen öffnet, damit wir Jesus und seine Pläne mit dieser Erde neu erkennen können.

Seit mehr als 25 Jahren verbindet mich eine Freundschaft mit Olga, ihrem Team und dem Jeremia-Werk. Als ein Apostel Jesu Christi hat Olga Tausenden von Menschen über die Jahre immer wieder diesen Jesus vor Augen gemalt, seine Wege erklärt und mögliche Hindernisse benannt. Aber auch das allein nützt wenig, wenn wir nicht selbst den Weg gehen, jeden Tag im Glauben und in Zuversicht auf ihn, der versprochen hat, mit uns zu sein.

Bist du bereit für ein neues Abenteuer mit ihm – dann kannst du das vor dir liegende Buch als Tor benutzen, in neue Tiefen der Gottes-Erkenntnis vorzudringen und so in deine Sendung zur Erlösung dieser Welt zu gelangen.

Michael Schiffmann, Gründer von «Touch the Nations e.V.»

Mitihrem Erstlingswerk zeigt uns Olga Dammer eine Reich-Gottes-Perspektive, die geprägt ist von einer apostolisch-prophetischen Salbung und Einsicht in das Herz des dreieinigen Gottes für jeden Einzelnen, für die Brautgemeinde und für die Völker. Durch ihre Freundschaft mit dem Vater im Himmel ist es Olga gelungen, ihren inneren Weg der Offenbarung seiner Herrlichkeit in Worte zu fassen und den Heilsplan Gottes mit ihrer eigenen Geschichte zu verbinden. Sie zeigt auf, was es bedeutet, «mit auferweckt und mit eingesetzt zu sein im Himmel in Christus Jesus» (Epheser 2,6), um dort grosse, unfassbare Dinge zu hören, zu sehen und sie im täglichen Leben umzusetzen.

Mit dem Mandat, davon zu sprechen und zu schreiben, was sie gesehen und gehört hat, wurde Olga mit dem Satz ermutigt: «Sei ganz geliebte Braut, ganz Geist und ganz Schöpfung!» Dieses Credo hat mich sehr bewegt, weil ich glaube, dass der Herr nach dieser Ganz-Hingabe Ausschau hält, damit er in uns und durch uns seine ganze Kraft und sein ganzes Auferstehungsleben entfalten kann. Ihre Identität stiftenden Einsichten und Weisungen vermitteln dem Lesenden auch eine Schau von göttlichen Ordnungen, die eine Voraussetzung dafür sind, dass die Brautgemeinde Jesu in Partnerschaft mit dem dreieinigen Gott zur «Wiederherstellung aller Dinge» beiträgt.

Im Hohelied 8,10 spricht die Braut: «Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme, da ward ich in seinen Augen wie eine, die Frieden gefunden hat.» Olga ist zu dieser bräutlichen Frau geworden, die nicht mehr das Ihre sucht. Sie ist eine Mutter im Glauben, die in ihrem Alter wie eine reife, köstliche Frucht am Baum des Lebens hängt und von dem gewaltigen Gott zeugt, der auch uns ermutigt, ihm ganz zu vertrauen und unseren Platz in seinem Reich entschlossen einzunehmen.

In der Freundschaft mit Olga ist mir ein Schatz an Liebe, Weisheit und Weite begegnet, der sich auch in den vorliegenden Kapiteln finden lässt. So ist mein Gebet, dass Sie beim Lesen vom Geist der Offenbarung berührt und inspiriert werden, Ihre eigene Liebesgeschichte mit Gott zu vertiefen.

Vorwort

Dieses Buch orientiert sich an der Wirklichkeit des dreieinigen Gottes: Vater, Sohn und Heiligem Geist. Er ist das Zentrum des Himmels und der ganzen Schöpfung. Unser Leben bringt nur dann bleibende Frucht, wenn wir in einer lebendigen Kommunikation mit den dort verborgenen Gedanken und Wegen göttlichen Wissens leben, denken und handeln.

Es ist die Aufgabe von Aposteln, auf der Erde die Fundamente für das unerschütterliche, ewige Reich Gottes zu legen. Diese göttlichen Realitäten berühren in der Tiefe den Kern unseres Glaubens. Sie stehen für einen apostolischen Lebensstil, den wir wieder neu mit Leben füllen müssen. Diese Wahrheit steht für die Herrlichkeit der Söhne und Töchter Gottes, die Erstlinge der neuen Schöpfung.

Es ist ungeheuer wichtig, dass wir uns wieder auf die Grundlagen der Apostel besinnen und diese in unserer Zeit wiederherstellen. Das Zentrum, also das Herzstück, ist Unmittelbarkeit und Direktheit zum Zentrum des Himmels, zu Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist. Dabei orientieren wir uns an Jesus Christus, dem Apostel. Es braucht diese Gesinnung von Jesus Christus, dem Erstgeborenen der neuen Schöpfung, die sagt: «Ich habe nichts, es sei denn, es wird mir von oben gegeben.» Unser natürliches, menschliches Wissen und unser Erkennen sind begrenzt. Die Weisheit Gottes empfangen wir nur durch Offenbarung des Heiligen Geistes.

Wir können unser Leben und unsere Sendung in apostolischer Kraft und Abhängigkeit von Gott leben. Es ist unser Erbe. So öffnen wir in der Schöpfung einen Weg, der im Heute die Zukunft Gottes ins Sichtbare bringt.

Olga Dammer

Einleitung

Unsere Generation steht vor einem Wendepunkt. Es gibt so viele brennende Fragen und eine echte, tiefe Sehnsucht nach Veränderung. Wird es für kommende Generationen noch eine Zukunft geben? Sind die Ressourcen dieser Erde verbraucht? Ist die Erde bereits so zerstört, dass es keine begründete Hoffnung mehr geben kann? Viele sind von diesen Fragen so ergriffen, dass sie gemeinsam aufgestanden sind, um alles Menschenmögliche zu tun, kreative Wege zu finden und Pläne zu schmieden, damit die Erde vor dem Untergang bewahrt wird. Mehr denn je verstehen wir also, dass wir Verwalter dieser Erde und Schöpfung sind, und es ist sehr gut, dass wir aufgewacht und bereit sind, unsere Verantwortung zu übernehmen. Es wird darum gerungen, Demokratien zu bewahren, die unsere Freiheit garantieren sollen. Weltweit gibt es politische Versuche, den Untergang durch eine alles vernichtende atomare Kraft zu verhindern. Es werden Lösungen in wirtschaftlichen, militärischen und religiösen Mitteln gesucht.

Wir ehren allen Einsatz des Menschenmöglichen. Als solche, die sich in die Partnerschaft mit Gott berufen wissen, sind wir jedoch gefragt, in der Zusammenarbeit mit Gott aufzustehen. Jesus hat uns vorgelebt, wie das möglich ist. Durch ihn sind wir, wie er, Söhne des allmächtigen und barmherzigen Vaters aller Vaterschaft geworden. Das Geheimnis,

der Weg zum ewigen Leben, ist durch ihn mitten in dieser Welt sichtbar geworden.

Also fragen wir als mündige Partner des lebendigen Gottes nach göttlichen Lösungswegen für diese Zeit: Gibt es einen Plan Gottes? Kennen wir ihn, um die uns anvertraute Erde und Schöpfung zu bewahren? Gibt es eine begründete Hoffnung, dass die Welt nicht dem Untergang entgegengeht?

Die Antwort ist: Ja! Wir haben eine Hoffnung, und es gibt einen Weg, der Zukunft verspricht und ermöglicht. Es ist in der Tat möglich, so zu leben und zu handeln wie Jesus. Die erkennbare Frucht seines Handelns war Leben, unzerstörbares Leben.1 Ich möchte mit dir einen Weg gehen, den ich in der Gemeinschaft mit anderen Christen entdeckt habe. Im Austausch, im Gebet, in der Stille vor ihm, in der Schrift und im Hören auf ihn habe ich im Miteinander um diese Lösungswege gerungen. Was ich dabei entdeckt habe, ist, dass der Vater unsere Generation dazu erwählt hat, mit Jesus und dem Heiligen Geist zusammen seinen Rettungsplan auf der Erde zu verwirklichen. Wenn du wie auch wir zu dieser Erwählung Ja sagen und mit deinem Leben Antwort geben möchtest, werden wir gemeinsam diesen Weg beschreiten. Wir werden sehen, wie die Lebensfülle und Herrlichkeit Gottes durch uns Gestalt gewinnt und Ewiges in diese Welt hereinbricht. Auf der Reise dorthin werden wir, das Volk, das Gott sich zum Eigentum erwählt hat, mit einer anderen Dimension konfrontiert. Es ist vor allem ein Kampf in der realen, aber unsichtbaren Welt. Hier geht es nicht

1 Johannes 17,3 (BB): «Darin aber besteht das ewige Leben: dich zu erkennen, den einzig wahren Gott, und den, den du gesandt hast, Jesus Christus.»

um irdische Sieger oder Verlierer, sondern um Fürstentümer und Mächte in der Himmelswelt.2 Nicht Machthaber und Politik stehen im Zentrum, sondern die Kräfte, die sich dahinter verbergen.

Ich möchte euch einige Eindrücke weitergeben, die ich von Gott diesbezüglich empfangen habe. Ich habe gesehen, wie Jesus für unsere Generation aufgestanden ist; er hat sich als Löwe von Juda erhoben. Mit den Worten aus Offenbarung 5,5 sprach er: «Weine nicht! Sieh doch, einer hat gesiegt! Es ist der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus dem Wurzelstock Davids» (NeÜ).

Jesus sagt: «Diese Generation habe ich mit meinem Blut für mich erkauft. Ich habe sie auf Golgatha frei gekämpft für meinen und ihren Vater. Ich öffne ihnen die Augen für meine Wahrheit, durch die sie unterscheiden können, was meine Pläne sind und wie der Feind arbeitet.»

Gleichzeitig will Satan Vaterschaft übernehmen und arbeitet dabei mit Lügen.3 Die Lügen, die er ausstreut, sind Angst, Verzweiflung, Wut, Hoffnungslosigkeit und der Glaube, dass es keine Zukunft mehr gibt und wir eine verlorene Generation sind. Er arbeitet mit Verführung und der Faszination für das Irdische, das menschlich Machbare; er arbeitet mit Selbsterlösung. So wird das Sichtbare zum Götzen und dadurch rückt

2 Epheser 6,12 (BB): «Denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut. Er richtet sich gegen die Mächte und Gewalten, die Weltenherrscher, die diese Finsternis regieren. Ja, er richtet sich gegen die bösen Geister, die im Reich der Lüfte herrschen.»

3 Johannes 8,44 (BB): «Vom Teufel stammt ihr ab, der ist euer Vater. Und was er verlangt, das tut ihr. Er war von Anfang an ein Mörder, und mit der Wahrheit hat er nichts zu tun. Denn bei ihm gibt es keine Wahrheit. Wenn er lügt, so entspricht das genau seinem Wesen. Denn er ist ein Lügner, und alle Lüge stammt von ihm.»

das Geschaffene ins Zentrum unserer Anbetung, nicht der Schöpfer.4 Das Vertrauen wird auf die eigene Kraft und auf die menschlichen Möglichkeiten gesetzt. So kommt Gottesfinsternis auf die Menschen, sie werden blind und taub für die Wege und Ratschlüsse Gottes. Sie binden sich an sich selbst und an das Weltsystem, ihr Sinn wird verblendet.5 Dort, wo Satan uns blenden kann, wird das Ende «Tod und Chaos» sein.

Doch dort, wo uns die Wahrheit des lebendigen Gottes die Augen öffnet und im Herzen trifft, kommt durch ihn in uns ewiges Leben in alle Bereiche der Schöpfung. Diese Offenbarungswirklichkeit, die Jesus Christus der Welt geöffnet hat, liegt im Bündnis mit Gott und in der Gemeinschaft mit ihm. Dort werden wir alles für die Wiederherstellung der Schöpfung empfangen. Wir werden schöpfen aus der Fülle der unbegrenzten Möglichkeiten Gottes.6 Es ist seine Welt und wir sind seine Bündnispartner. Er hat uns und die Schöpfung aus seinem ewigen Sein und Ratschluss für eine Ewigkeit geschaffen. Nicht um der Welt zu entfliehen, sondern um mitten in dieser Welt seinen ewigen Willen in die Tat umzusetzen. Durch uns soll, kann und wird sichtbar werden, dass dies Wahrheit ist: Diese Welt gehört Gott, und sein Sohn Jesus Chris-

4 Römer 1,25: «Denn sie vertauschten die Wahrheit, die Gott sie hatte erkennen lassen, mit der Lüge; sie verehrten das Geschaffene und dienten ihm statt dem Schöpfer, der doch für immer und ewig zu preisen ist. Amen.»

5 2. Korinther 4,4: «…, weil sie der Wahrheit keinen Glauben schenken. Der Gott dieser Welt hat sie mit Blindheit geschlagen, sodass ihr Verständnis verfinstert ist und sie den strahlenden Glanz des Evangeliums nicht sehen, den Glanz der Botschaft von der Herrlichkeit dessen, der Gottes Ebenbild ist – Christus.»

6 Johannes 1,16: «Wir alle haben aus der Fülle seines Reichtums Gnade und immer neu Gnade empfangen.»

tus hat die Weltherrschaft. Der Heilige Geist ist ausgegossen, um uns die Lösungsansätze Gottes zu offenbaren und uns die Wege zum Leben zu zeigen.7

Gottes Pläne erkennen

Der Vater der Herrlichkeit hat also einen vollkommenen Plan für diese Welt. Voller Freude und Zuversicht wartet er darauf, uns seine Gedanken und Wege mitzuteilen. Denn es ist seine Sehnsucht, seinen ewigen Heilsplan durch uns, seine Braut, durchführen und Realität werden zu lassen. Wir stehen in einem Zeitalter, das auf die Vollendung der Vorhaben Gottes zugeht. Mit der Frage, wie Gott dies durch seine Gemeinde tun kann, beschäftigt sich dieses Buch. An welcher Stelle sucht uns der Vater? Wie können wir Teil der Umsetzung und Vollendung der Ratschlüsse Gottes werden?

Die Antworten auf diese Fragen möchte der Vater mit uns unbedingt teilen. Doch sie sind uns nur im und durch seinen Geist zugänglich. Denn es ist nicht menschliche Weisheit oder Erkenntnis, die uns den Weg weisen wird.8 Gottes Offenbarungen für diese Zeit können wir daher auch zunächst nicht mit unserem menschlichen Verstand empfan-

7 Johannes 16,13: «Doch wenn der Helfer kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch zum vollen Verständnis der Wahrheit führen. Denn was er sagen wird, wird er nicht aus sich selbst heraus sagen; er wird das sagen, was er hört. Und er wird euch die zukünftigen Dinge verkünden.»

8 1. Korinther 3,19–20 (ELB): «Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott; denn es steht geschrieben: ‹Der die Weisen fängt in ihrer List.› Und wieder: ‹Der Herr kennt die Überlegungen der Weisen, dass sie nichtig sind.›»

gen. Der Herr möchte mit dir von Geist zu Geist,9 von Herz zu Herz, von Angesicht zu Angesicht sprechen. Er will dich mit seinem Herzschlag ergreifen und ausrüsten. Er liebt es, sich selbst auszuteilen, und es ist unsere Ehre, diese Geheimnisse Gottes zu erforschen und zu ergründen.10

Nimm dir Zeit für die verschiedenen Abschnitte dieses Buches. Lass dich von Gottes Geist berühren und führen. Ganz bewusst verweisen wir im Text auf die entsprechenden Bibelstellen. Tauche in sein Wort und sein Reden für diese Zeit ein. Bist du bereit, zu hören, was der Geist Gottes dir sagen möchte? Bist du bereit, die Antwort auf Gottes Suche nach mündigen Bündnispartnern zu werden und mit ihm an die Orte von Offenbarung und Erkenntnis zu gehen?

AKTIVIERUNG

Du bist mit Jesus befähigt, aus der Quelle der Weisheit zu schöpfen.

Werde still, lass alle eigenen Gedanken los und warte in der völligen Abhängigkeit von Gott auf sein Reden und sein Wort. Sein Geist wird deinem Geist Offenbarung geben.

9 1. Korinther 2,12 (ELB): «Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind.»

10 Sprüche 25,2 (ELB): «Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen, die Ehre der Könige aber, eine Sache zu erforschen.»

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