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Titel des englischen Originals:
The Biggest Story Bible Storybook Text © 2021 by Kevin DeYoung
Illustration © 2021 by Don Clark
Published by Crossway a publishing ministry of Good News Publishers Wheaton, Illinois 60187, U.S.A.
This edition published by arrangement with Crossway.
All rights reserved.
© 2024 Verbum Medien gGmbH, Bad Oeynhausen verbummedien.de info@verbummedien.de
Übersetzung: Janina Janzen
Lektorat: Jason Kliewer
Buchgestaltung und Satz: Mareike Schaaf
Druck und Bindung: Finidr
1. Auflage 2024
Best.Nr. 8652 113
ISBN 9783986651138
EBook 978398665114 5
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Kevin DeYoung:
Für meine Kinder: Ian, Jacob, Elizabeth, Paul, Mary, Benjamin, Andrew, Tabitha und Susannah. Ich habe euch lieb.
Don Clark:
Für die drei Menschen, die mich am meisten inspirieren: Ella, Cash und Flora. Ich liebe euch mehr, als ihr es euch vorstellen könnt.
JOSUA –
21. Die Mauern brechen ein (Josua 6)
22. Gideon siegt und Midian flieht (Richter 6–7)
23. Simsons
(Richter 13–16)
24. Das Mädchen, das nicht weggehen wollte (Rut 1–4)
25.
(1. Samuel 1; 3)
Davids großer
28. David sündigt … und tut Buße (2. Samuel 11–12)
29. Der weise, törichte König (1. Könige 3; 11)
30. Das Königreich zerbricht (1. Könige 12)
31. Elia
(2.
35. Mauern und Anbetung (Nehemia 6–8)
37.
39. Der Herr ist mein Hirte (Psalm 23)
40. Der Anfang der Weisheit (Sprüche 1)
67. Ein Spaziergang auf
(Matthäus 14)
68. Ein hartnäckiger Glaube (Markus 7)
69. Christus bekennen (Matthäus 16)
70. Herrlichkeitsberg (Matthäus 17)
71. Die Kinder dürfen auch kommen (Markus 10)
72. Wer ist mein Nächster? (Lukas 10)
73. Verloren und wiedergefunden (Lukas 15)
74.
(Lukas 19)
78.
79.
(Apostelgeschichte
90. Philippus und der Mann aus Afrika (Apostelgeschichte 8)
91.
92.
(Apostelgeschichte 9)
93. Klopf, klopf – Wer ist da? (Apostelgeschichte
94. Paulus, Purpur und die Philipper (Apostelgeschichte 16)
95. Der Gott, den man kennenlernen kann (Apostelgeschichte 17) 480
96. Schiffe und Schlangen (Apostelgeschichte 27–28) 484
97. Wirklich nichts (Römer 8) 490
98. Liebe ist (1. Korinther 13) 494
99. Mehr als ein Sklave (Philemon) 498
100. Die Zunge zähmen (Jakobus 3) 502
101. Jesus schreibt einen Brief (Offenbarung 1–3) 508
102. Der Mittelpunkt des Universums (Offenbarung 4–5) 512
103. Der Schlangenzertreter gewinnt (Offenbarung 20) 518
104. Alles neu (Offenbarung 21–22) 522
ls Erstes möchte ich Folgendes über dieses Buch festhalten: Es ist ein Geschichtenbuch über die Bibel, aber es ist nicht die Bibel. Obwohl ich mich darum bemüht habe, mir keine künstlerischen Freiheiten mit dem Text der Schrift herauszunehmen, habe ich sie auch nicht einfach wiederholt. In diesem Buch finden wir eine theologisch gedachte und erlösungszentrierte Interpretation der wichtigsten Geschichten der Bibel. Ich bin davon überzeugt, dass es eine wahre und getreue Interpretation (in Wort und Bild) ist, aber es ist nicht das inspirierte, unfehlbare Wort Gottes. Wenn du wählen musst, ob du die Bibel oder dieses Buch liest, dann lies unbedingt die Bibel.
Es ist unsere Hoffnung und unser Gebet, dass Die größte Geschichte: Erzählungen aus der Bibel Kinder und Erwachsene in die großartige, mitreißende Geschichte der Schrift hineinzieht. Wir stellen uns vor, wie Menschen dieses Buch vorlesen – mit den Kindern am Esstisch, in der Sonntagsschule, mit den Enkeln vor dem Schlafengehen.
Wenn du dieses Buch anderen vorliest oder es dir vorlesen lässt, wollen wir dich ermutigen, Zeit für spontane Fragen zu lassen, selbst gute Fragen zu stellen und über die Bilder zu sprechen. Dabei sollte es nicht nur um das Was der Geschichte gehen, sondern auch um das Warum, das Wie und das Wer.
Lasst mich ein paar Worte zu den Bildern sagen. Sie sind unglaublich! Die Farben sind lebendig, die Handlung ist fesselnd und die Liebe zum Detail ist erstaunlich. Don Clark ist unglaublich begabt und hat Jahre seines Lebens in dieses Buch investiert. Ich bin dankbar, ihn bei einer so wichtigen Arbeit als Partner zu haben. Dir wird vielleicht aufgefallen sein, dass dieses Buch, anders als Die größte Geschichte, Abbildungen von Jesus enthält. Das birgt gewisse Gefahren. Einige Kinderbücher präsentieren Jesus in einer Art, die kulturell unrealistisch, karikaturhaftalbern oder so lebensecht aussieht, dass Kinder glauben: »So sah Jesus also wirklich aus.« Wir haben uns sehr bemüht, diese Gefahren zu vermeiden. Dennoch hielten wir es für seltsam, wenn nicht gar theologisch irreführend, ein dickes Buch zu haben, in dem Jesus niemals sein Gesicht zeigt, sondern nur in Schatten oder Silhouetten erscheint. Indem wir Jesus offensichtlich künstlerisch stilisiert darstellen, bilden wir nicht den GottMenschen ab und behaupten nicht, dass Jesus genau so aussah. Gleichzeitig versuchen wir aber, die Geschichte der Bibel zu erzählen, ohne die Hauptfigur in jeder Szene von der Bühne fernzuhalten.
Ist dir schon mal aufgefallen, dass die besten Kinderfilme auch bei Erwachsenen beliebt sind? Oder dass die besten Kinderbücher diejenigen sind, die gern von den Erwachsenen vorgelesen werden? Das ist kein Zufall. Wenn man Kindern diese Geschichten erzählt – in ihrer Sprache und auf ihrem Niveau – sind sie für Erwachsene genauso fesselnd. Sie belehren Kinder und Erwachsene zugleich. Ich wünsche mir für dieses Buch, dass es das auch schafft. Vielleicht findest du neue Einblicke in Geschichten, mit denen du dein ganzes Leben lang vertraut warst. Oder du bist neu im christlichen Glauben und stellst fest, dass dieses Buch geeignet ist, um anzufangen, mehr über die Bibel zu erfahren und darüber, was es bedeutet, an Jesus zu glauben und ihm nachzufolgen.
ie Bibel ist ein dickes Buch, ein altes Buch und das beste Buch.
Alles in der Bibel ist von Gott inspiriert (vgl. 2 Tim 3,16). Alles darin dient zu unserem Besten (vgl. 2 Tim 3,17). Und alles dreht sich am Ende um Jesus Christus (vgl. Lk 24,27; 2 Kor 1,20).
Die Bibel ist mit vielen Geschichten gefüllt – einige traurig und manche beängstigend, einige fröhlich und andere heilig. Wir finden darin geschichtliche Erzählungen, theologische Diskussionen, Gesetzestexte, Namenslisten, Landeinteilungen, Gedichte, Prophezeiungen, Gleichnisse, Briefe und Lieder –viele Stile und viele Geschichten.
Aber letztlich ist es eine Geschichte. Und diese Geschichte ist wahr, selbst bis in die kleinsten Einzelheiten. Diese eine Geschichte ist die größte Geschichte, und sie dreht sich um Jesus.
Jesus ist derjenige, der schon im Alten Testament versprochen wurde: der Same der Frau, der Krieg mit dem Samen der Schlange führt (vgl. 1 Mose 3,15); der Nachkomme Abrahams (vgl. 1 Mose 12,3); der Nachkomme Judas (vgl. 1 Mose 49,10); der Stern Jakobs und das Zepter Israels (vgl. 4 Mose 24,17); ein Prophet wie Mose (vgl. 5 Mose 18,15–19); ein königlicher Sohn (vgl. Ps 2,7); der Sohn Davids (vgl. Ps 132,11); der Sohn einer Jungfrau (vgl. Jes 7,14); ein Licht für die Heiden (vgl. Jes 9,1–7); ein Spross aus dem Stamm Isais, gesalbt mit dem siebenfachen Geist Gottes (vgl. Jes 11,1–5); die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes (vgl. Jes 40,3–5); der Sohn, der aus Ägypten kommt (vgl. Hos 11,1); der Ewige, der in Bethlehem geboren wird (vgl. Mi 5,1); ein Verkünder des Friedens für die Nationen, dessen Herrschaft von einem Meer zum anderen reichen wird (vgl. Sach 9,10); der Gott, der da straft und der Herr, der zu seinem Tempel kommt (vgl. Mal 2,17–3,1).
Jesus ist derjenige, von dem das Neue Testament klar sagt, dass er der Messias ist (vgl. Mt 16,16); der Sohn Gottes (vgl. Mt 3,17; 17,5); der Menschensohn (vgl. Mk 8,38; 13,26; 14,62); der verherrlichte Herr (vgl. Lk 2,11; Phil 2,11); das Wort, das zu Fleisch wurde (vgl. Joh 1,14); der Erbe aller Dinge (vgl. Hebr 1,2); unser Gott und Retter (vgl. 2 Petr 1,1).
Er ist das Thema. Er ist das Ziel. Er ist die Gute Nachricht.
Jesus Christus ist der Sohn Gottes, der uns von unseren Sünden erlöst, und der Schlangenzertreter, der uns wieder in den Garten bringt. Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Bibel, dann richten wir unseren Blick auf Christus.
Wenn wir gute Bücher lesen, die uns etwas über das beste Buch beibringen, können sie unsere Augen hoffentlich auch für Jesus öffnen. Genau das soll dieses Buch tun.
e Bibel wurde ursprünglich in zwei verschiedenen Sprachen geschrieben. Das Alte Testament wurde auf Hebräisch geschrieben (gut, ein klitzekleiner Teil davon ist aramäisch) und das Neue Testament wurde auf Griechisch verfasst.
Die Bücher der hebräischen Bibel können in drei Kategorien aufgeteilt (Lehre), die Nevi’im (Propheten) und die Ketuvim (Schriften). Einige Leute nehmen den jeweils ersten Buchstaben dieser drei hebräischen Wörter (T, N, K) und nennen die hebräische Bibel den Tanakh, oder auch Tanach.
Die Bücher im Tanach sind die gleichen Bücher, die von den Christen als Altes Testament bezeichnet werden, doch die Reihenfolge ist etwas anders. Außerdem stimmen die drei Kategorien (Lehre, Propheten und Schriften) nicht exakt damit überein, wie die Christen über die Bücher und Bereiche des Alten Testaments denken. Um Verwirrung zu vermeiden, richten sich unsere Abschnitte an den bekannteren Kategorien aus: Pentateuch, Geschichte, Poesie und Propheten.
Die ersten fünf Bücher der Bibel wurden von Mose verfasst. Deshalb nennen wir sie 1. bis 5. Mose. Manchmal werden sie auch Tora genannt, was –wie wir gesehen haben – »Lehre« oder »Gesetz« bedeutet. Ein anderer Name für Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri und Deuteronomium ist der Pentateuch (die Vorsilbe penta bedeutet »fünf«).
Wenn wir den roten Faden der Bibel verstehen wollen, müssen wir uns zunächst Zeit nehmen, um den Anfang zu verstehen. Das Verständnis des Pentateuchs ist der Schlüssel, um ein reifer, bibelkundiger Christ zu werden. In den ersten fünf Büchern der Bibel entdecken wir nicht nur, wie das Universum entstanden ist, wie wir entstanden sind und wie die Sünde in diese Welt kam. Wir erfahren auch von Gottes Plan, die Seinen zu befreien und sie auf einen Weg des Gehorsams und Segens zu bringen.
Viele der bekanntesten Geschichten der Bibel kommen aus dem Pentateuch. In diesem ersten Teil werden wir uns durch zwanzig verschiedene Bibelgeschichten durcharbeiten. Unser Ziel ist es, diese beeindruckenden Geschichten zu verstehen und darüber zu staunen, aber auch zu begreifen, wie jede einzelne Geschichte in die größte Geschichte hineinpasst.
m Anfang war Gott.
Obwohl … das ist nicht ganz richtig. Selbst vor dem Anfang war Gott. Er war schon immer, ist immer und wird immer sein. Gott ist Gott. Und es gibt nichts anderes und niemand anderen, der mit ihm vergleichbar wäre.
Gott fühlt sich nicht einsam oder gelangweilt oder ängstlich. Er benötigt nichts von irgendjemandem. Er ist einfach. Der große »ICH BIN«. Ob die Leute das nun wissen oder nicht.
Aber glaub jetzt nicht, dass Gott dadurch zum Fiesling wird. An ihm ist gar nichts Fieses. Gott ist vollkommene Liebe und totale Herrlichkeit, und zwar immer.
Genau deshalb hat Gott am Anfang die Himmel und die Erde erschaffen.
Gott machte alles: Tag und Nacht, Land und Wasser, Früchte und Gemüse, Sonne und Mond, alles, was schwimmt, alles, was fliegt, riesige, gewaltige Bestien und klitzekleine Krabbeltierchen. Im Laufe von sechs Tagen schuf Gott unser erstaunliches Universum. Die Kraft, Schönheit und Güte unseres unsichtbaren Gottes sind sichtbar geworden.
Das Wichtigste von all diesen besonderen Dingen, die Gott gemacht hat, war keine Sache, sondern eine Person. Vielleicht hatte Gott die Fische gern und mochte Kamele und auch Kängurus (und womöglich sogar Spinnen!). Aber er schuf den Menschen in seinem eigenen Bild. Das sind wir! Wir wurden geschaffen, um Bilder der Herrlichkeit Gottes zu sein – lebende, atmende Statuen, die eine Aufgabe auf dieser Erde haben: zu zeigen, dass dieser Ort Gott gehört, und allen zu erzählen, wie er ist.
Die erste Person, die Gott schuf, war Adam. Er wurde vom Staub des Bodens geschaffen. Die zweite Person, die Gott machte, war Eva. Sie kam aus Adams Seite. Gemeinsam durften sie in einem wunderbaren Garten leben, den Gott gepflanzt hatte. Sie waren beide als Abbilder Gottes und füreinander geschaffen. Genau wie Gott es geplant hatte, passten sie perfekt zueinander – sodass ein Ehemann und seine Ehefrau zusammen sein können und viele klitzekleine BabyAbbilder entstehen, um die Erde zu füllen.
Alles hatte richtig gut angefangen. Gott war mit seiner Schöpfung zufrieden. Er sah sich um, sah, dass alles unglaublich wunderbar war, und ruhte sich am siebten Tag aus. Es war der perfekte Anfang.
GEBET: Lieber Gott, wir lieben es, die ganzen guten Dinge in deiner Schöpfung zu sehen. Danke, dass du diese Welt geschaffen hast und dass wir dir ähnlich sind. Amen.
ertraue niemals einer Schlange! Irgendwann nach diesem so guten Anfang begann alles, in die Brüche zu gehen. Alles fing damit an, dass eines Tages eine Schlange mit Eva sprach.
»Hat Gott wirklich gesagt …«?
Das flüsterte die teuflische Schlange der Frau zu. Weißt du, Gott hatte einen besonderen Baum in die Mitte des Gartens gesetzt. Es war ein TestBaum, ein TabuBaum. Er wurde »Baum der Erkenntnis von Gut und Böse« genannt, und Gott hatte Adam gesagt, dass er nicht davon essen darf.
Das Problem war nicht die Erkenntnis an sich. Gott wollte, dass der Mann und die Frau lernen und wachsen und gute Dinge in der Welt tun. Das Problem war vielmehr, zu glauben, dass wir entscheiden könnten, was richtig und was falsch ist – und dafür stand dieser Baum. Er zeigte Gottes Autorität: Gott hat das Sagen.
Aber genau das hasst der Satan an Gott. Und tatsächlich hassen sehr viele Menschen auch genau das an Gott. Wir möchten Dinge selbst entscheiden. Wir möchten unser eigener Chef sein. Wir möchten der Chef anderer Leute sein. Wir möchten sogar Gottes Chef sein.
So zweifelte Eva an Gott und glaubte der Schlange. Sie dachte, die Schlange sei auf ihrer Seite und Gott sei gegen sie. Sie dachte, die Schlange sei süß und Gottes Gebote seien bitter. Als Adam und Eva aber von der Frucht des TabuBaumes aßen, wurde ihnen schnell klar, dass es sich niemals lohnt, gegen Gottes Willen zu handeln.
Aufgrund dieser einen Sünde Adams kam die Sünde und all ihr Chaos in die Welt – für jeden. Von nun an würde das Leben hart sein. Der Erdboden würde hart sein. Die Arbeit würde hart sein. Ehe würde hart sein. Kinder zu bekommen, würde hart sein. Und der Tod sollte sehr hart sein. Was für ein entsetzlicher Tag – der zweitschlimmste Tag in der Geschichte unserer Welt.
Bevor du jetzt dieses Buch zuklappst und unter deine Decke kriechst, um zu weinen, musst du etwas wissen: Gerade, als all diese schlechten Dinge ihren Anfang nahmen, fing auch Gottes Versprechen an. Er versprach, dass eines Tages ein Schlangenzertreter kommen würde, der die schleimige Schlange plattmachen und die sündigen Menschen retten würde.
Ein Krieg war gerade dabei, auszubrechen. Aber Gott hatte schon versprochen, dass die Guten gewinnen würden, weil jemand Großes kommen würde.
GEBET: Lieber Gott, es tut uns so leid, dass wir so vielen Lügen glauben und so viele böse Dinge in unseren Herzen haben. Danke für den Schlangenzertreter, der uns einen neuen Anfang schenkt. Amen.
s stimmte zwar, dass alles Falsche eines Tages wieder in Ordnung gebracht werden sollte, aber es schien zunächst so, als würde alles Schlechte nur noch viel schlimmer werden.
Nachdem die Sünde in die Welt gekommen war, wurden Adam und Eva aus dem Garten geworfen. Gott stellte einen Engel auf und schickte ein flammendes Schwert herunter, sodass niemand zu dem Baum des ewigen Lebens im Garten gelangen konnte –zumindest nicht auf dem Weg, auf dem sie herausgekommen waren. Die Menschen brauchten einen anderen Weg, um ewig mit Gott zu leben.
Das ist jedoch ein Teil der Geschichte, den wir uns für später aufheben. Außerhalb des Gartens schienen die Menschen jedenfalls mehr am Tod als am Leben interessiert zu sein. Adam und Eva hatten einen Sohn, der den Erdboden bebaute: Kain. Und sie hatten einen weiteren Sohn, der Schafe hütete, nämlich Abel. (Wie die Schafe hießen, wissen wir leider nicht.)
Eines Tages brachte Kain
Gott ein Opfer seiner
Ernte dar. Abel brachte ein Opfer von seinen Tieren. Gott freute sich über Abels Schafe, weil er sie Gott im Glauben gegeben hat. Mit Kains Opfer war Gott hingegen nicht zufrieden. Das machte Kain wütend.
Dann sagte Gott zu ihm so etwas wie: »Reiß dich zusammen, Kain. Die Sünde klopft an deine Tür und wenn du dieses Böse in dein Herz lässt, wird es anfangen, alles zu beherrschen.«
Und genau das passierte. Kain hörte nicht auf Gottes Worte und ging stattdessen auf seinen Bruder los. Als sie beide draußen auf dem Feld waren, erhob sich Kain gegen Abel und brachte ihn um. Der erste Mord. Und ein weiterer Fluch. Gott sagte zu Kain, dass seine Pflanzen nicht mehr wie bisher wachsen würden. Obwohl Gott versprach, Kain zu beschützen, wurde er aus seiner Heimat vertrieben, genau wie seine Eltern damals.
Welch ein Chaos! Später gab es einen bösen Mann namens Lamech, der gern Menschen tötete (genau wie sein Vorfahre Kain es getan hatte). Er hatte auch gern Ehefrauen, also nahm er sich zwei von ihnen. Das war wieder eine Sache, die nicht so sein sollte. Die Sünde war überall und in jedem Einzelnen. Die Welt steckte in Schwierigkeiten.
GEBET: Herr, bitte hilf uns dabei, uns vom Bösen abzuwenden. Wir möchten lernen, dir zu vertrauen. Rette uns von unserer Sünde und vor uns selbst. Amen.
1. MOSE 6 – 9
ch würde ja gern erzählen, dass alles sofort besser wurde. Oder dass es überhaupt besser wurde, wenigstens ein kleines bisschen.
Aber wenn Menschen den Tiefpunkt erreicht haben, fangen sie manchmal an, noch tiefer zu graben.
Oder sie versuchen – wie in diesem Fall – dem Regen zu entkommen.
Obwohl der Herr die Welt liebte, die er gemacht hatte, liebte er nicht, wie weltlich sie geworden war.
Gott sah, dass die Menschen, die er in seinem Bild gemacht hatte, sehr, sehr ungehorsam geworden waren. Alles, woran sie dachten und wovon sie träumten, war schlecht, und zwar die ganze Zeit.
Und das war absolut nicht gut!
So ließ Gott es regnen. Ununterbrochen. Ohne Pause. Vierzig Tage und vierzig Nächte lang. Das war Gottes Art, den Schmutz der Sünde wegzuwaschen.
Als der Herr sich die ganze Erde anschaute, konnte er nur einen Mann finden, der in seinen Augen Gefallen fand. Das war Noah. Er war rechtschaffen und wandelte mit Gott. Das bedeutet nicht, dass Gott und Noah gemeinsame Spaziergänge machten. Es bedeutet, dass Noah die Dinge auf Gottes Art tat, genauso wie Adam es hätte tun sollen (was er aber nicht getan hatte).
Bevor es regnete (und regnete und regnete), gab Gott Noah einen Auftrag: »Baue dir eine Arche.« Kein Archiv, keinen Architekten und ganz sicher kein Geschnarche, sondern eine Arche – ein richtig großes Boot. Das Boot, das Noah baute, war so groß, dass es Platz für seine Frau, seine drei Söhne mit ihren Frauen und zwei von allen Tierarten hatte –selbst von denen, die nachts schn archen.
Nachdem Noah fast ein Jahr in der Arche verbracht hatte, sandte er ein paar Vögel aus. Zuerst einen Raben und dann eine Taube. Irgendwann kehrte die Taube nicht mehr zur Arche zurück. Sie hatte scheinbar einen Platz zum Leben gefunden. Also wartete Noah noch ein wenig länger – und noch ein klitzekleines bisschen länger. Und nachdem sie mehr als ein Jahr in einem großen, schwimmenden Hühnerstall verbracht hatten, verließen Noah, seine Familie und alle Tiere – selbst die Hühner – endlich das Boot.
Dann tat Gott etwas Brillantes. Wortwörtlich! Als Zeichen seines Bundes mit Noah malte Gott einen Regenbogen an den Himmel. Nie wieder wollte Gott die Erde mit einer Flut zerstören. Der Herr wagte mit einer neuen Familie in einer frisch getrockneten Welt einen Neustart.
GEBET: Gott, wir wissen, dass du jedes Recht hast, wütend auf uns zu sein, wenn wir sündigen. Wir sind so froh, dass du uns nicht aufgegeben hast. Amen.
1. MOSE 10 – 11
ie Bibel ist ein dickes Buch, das die größte Geschichte erzählt. Aber das bedeutet nicht, dass in der Bibel nur Geschichten vorkommen. Wir haben darin auch Lieder, Gedichte, Predigten, Gesetze, Briefe und Listen.
Die meisten Leute überspringen die Listen. Sie wirken etwas langweilig und enthalten häufig Namen, die selbst die Erwachsenen nicht aussprechen können. Aber diese Listen sind wirklich wichtig. Sie erzählen uns etwas über Familien, woher die Leute kamen und wie Gott sich um alles kümmert und seine Versprechen hält.
In einer der ersten Listen geht es um die drei Söhne von Noah – Sem, Ham und Japhet – und all ihre Kinder und Kindeskinder. Es gab siebzig verschiedene Clans und Stämme, die alle von Noah abstammten. Manchmal wird diese Liste auch Völkertafel genannt. Nicht wie eine Tafel Schokolade, die mit Milchcreme gefüllt ist, sondern Tafel als ein altes Wort für eine Tabelle, gefüllt mit Ereignissen und Personen. Das war Gottes Art zu sagen: »Schau dir all diese Menschen an all diesen Orten an – sie alle gehören zu mir.«
Vergiss niemals, worum es in der größten Geschichte geht. Es geht um einen großen Gott, der möchte, dass jeder – vom Kleinsten bis zum Größten –ihn kennt.
Leider wollen die Menschen häufig lieber selbst bekannt sein, als Gott zu kennen. Und das bringt uns von der Tafel zu einem Turm. Die Nationen auf der Erde hatten eine scheinbar großartige Idee. »Wir bauen einen Turm, der bis in den Himmel hoch reicht!«, sagten sie zueinander. »Dann wird jeder sehen, wie großartig wir sind.«
Versteh das bitte nicht falsch:
Gott hat kein Problem mit großen Bauwerken. Aber er hat ein Problem mit Menschen, die glauben, sie seien größer als er. Die Nationen wollten genauso beeindruckend sein wie Gott, aber Gott war nicht beeindruckt. Ehrlich gesagt war ihr großes Bauwerk wohl gar nicht so riesig, denn Gott musste erst aus dem Himmel herabkommen, um es sich überhaupt ansehen zu können.
Die Leute, die sich einen Namen machen wollten, bekamen am Ende einen Namen. Aber es war nicht der gute Name, den sie sich erhofft hatten. Gott nannte den Ort Babel (Verwirrung), weil er von dort aus die Menschen zerstreute und ihre Sprache verwirrte. Die Nationen mussten ihren Plan von einem Turm, der bis zum Himmel reicht, aufgeben.
Und doch hatte der Gott des Himmels seinen Plan, die Nationen zu erreichen, nicht aufgegeben.
GEBET: Großer Gott, manchmal denken wir, dass wir größer sind als du. Das tut uns leid. Danke, dass du dich um die Menschen aller Nationen auf dieser Erde sorgst. Amen.