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Alistair Begg Authentisch Christ sein

im 21. Jahrhundert

Alistair

Begg

Das Jesus-Manifest

Authentisch Christ sein im 21. Jahrhundert

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über dnb.de abrufbar.

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Titel des englischen Originals:

The Christian Manifesto: Jesus’ Life-Changing Words from the Sermon on the Plain © 2023 by Alistair Begg

Published by The Good Book Company. www.thegoodbook.com

Wenn nicht anders angegeben, wurde folgende Bibelübersetzung verwendet: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

© 2025 Verbum Medien gGmbH, Kleines Lohfeld 6, D-32549 Bad Oeynhausen verbum-medien.de info@verbum-medien.de

Übersetzung

Marion Gebert

Lektorat

Henry Berg

Umschlag

Lucian Binder

Satz

Satz & Medien Wieser Druck und Bindung

Finidr

1. Auflage 2025

Best.-Nr. 8652 176

ISBN 978-3-98665-176-3

E-Book 978-3-98665-177-0 Hörbuch 978-3-98665-178-7

DOI 10.54291/y775294465

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Inhalt

1 Eine Einladung zum Glücklichsein 7

2 Eine Umkehrung der Werte 17

3 Eine außergewöhnliche Liebe 33

4 Was die Goldene Regel bedeutet 47

5 Großzügige Vergebung 63

6 Ein Leben mit Integrität 83

7 Ein echtes Verlangen zu gehorchen 97

8 Das Herz unseres Königs 113 Endnoten

Eine Einladung zum

Glücklichsein

Wie kannst du das Leben in vollen Zügen genießen?

Werbefachleute behaupten, die Antwort zu kennen. Jede Werbung möchte uns unzufrieden machen mit dem, was wir haben, um uns davon zu überzeugen, dass wir ein besseres Leben haben werden, wenn wir ihr Produkt kaufen.

Politiker behaupten auch, sie würden die Antwort kennen. In ihren Reden fordern sie uns auf, darauf zu vertrauen, dass sie oder ihre Partei die Dinge in Ordnung bringen können. Sie versichern uns, dass wir ein besseres Leben haben werden, wenn wir für sie stimmen.

Manchmal lösen Werbespots oder politische Reden bei uns nostalgische Gefühle aus, indem sie unseren Blick auf vergangene Zeiten richten, als unser Leben echter, unser Herz leichter und alles besser war. Das funktioniert jedoch nur, wenn wir die Augen schließen und die damaligen Probleme vergessen. Ein anderes Mal verweisen sie uns auf die Zukunft und la-

den uns ein, davon zu träumen, dass bald alles gut sein werde, wenn wir nur dieses kauften oder jenes wählten.

Angesichts all dieser Angebote und Versprechungen, die auf dich einstürmen – wovon oder von wem erwartest du das beste Leben?

Ich möchte dir ein Leben und ein Versprechen zeigen, von dem du niemals etwas in einer Werbung sehen oder von einem Politiker hören wirst. In diesem Buch werden wir uns mit dem befassen, was man als »Jesus-Manifest« bezeichnen kann. Ein Manifest ist eine öffentliche Erklärung oder Proklamation, die von einem Monarchen, einem Staatsoberhaupt oder dem Vertreter eines Unternehmens abgegeben wird. Hier geht es um ein Manifest des christlichen Lebens, direkt aus dem Munde Jesu. Er versammelte seine Anhänger und diejenigen, die darüber nachdachten, ihm nachzufolgen, auf »einem ebenen Feld« und hielt ihnen dort eine seiner berühmtesten Predigten. Sie steht im Lukasevangelium und ist als »Feldrede« bekannt. Dieses Manifest hat nichts mit Politik, sondern mit einer persönlichen Beziehung zu tun.

Mit unter 700 Wörtern ist dieses Manifest kürzer als ein Drittel der durchschnittlichen Länge einer Antrittsrede eines deutschen Bundeskanzlers. Daher ist es weder erschöpfend noch behandelt es jeden Aspekt, wie das Volk Christi gottgemäß leben kann, aber es ist absolut grundlegend. In den ersten vier Wörtern seiner Predigt kündigt Jesus an, dass er im Folgenden die Frage beantworten wird, wo das beste Leben zu finden ist: »Selig seid ihr, die …«

Der Segen des Königreiches

Das Wort, das hier mit »selig« übersetzt wird, bedeutet »Wie glücklich!« »Wie begünstigt!«, oder »Wie bevorzugt!«1 Wir alle kennen Menschen, von denen wir denken: »Dein Leben ist toll. Alles hat sich perfekt für dich gefügt. Du musst wirklich glücklich sein. Du hast so viel Glück und bist so bevorzugt.« Wahrscheinlich hast du gerade jemand Bestimmtes im Sinn. Diejenigen, die wir für gesegnet halten, sind in der Regel die Wohlhabenden, die Erfolgreichen, die Mächtigen oder die Beliebten. Jesus jedoch blickt auf seine Jünger – seine Nachfolger – und sagt, dass sie gesegnet sind, auch wenn sie nichts von alledem sind.

Warum? Ganz einfach, weil sie zu seinem Königreich gehören. Das Reich Gottes ist eines der großen Themen von Lukas. Er berichtet, dass Jesus (nach meiner Zählung) dreißigmal vom Reich Gottes spricht und es ankündigt: »Ich muss«, sagt er zu seinen Jüngern, »auch den andern Städten das Evangelium predigen vom Reich Gottes; denn dazu bin ich gesandt« (Lk 4,43, Hervorhebung hinzugefügt). Das Reich Gottes war das, was er durch seine Wunder offenbarte. Die Menschen, die sich versammelt hatten, um die Feldrede zu hören, waren gekommen, »ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden« (6,18). Diese Heilungen waren ein Vorgeschmack auf das ewige Reich Jesu Christi – einen Ort, an dem alles, was in diesem Leben falsch ist, in Ordnung gebracht werden wird. Durch seinen Tod und seine Auferstehung öffnete er die Tür zu diesem Reich. Als der Schächer am Kreuz neben dem Herrn erkannte, wer Jesus war und worüber er herrschte, bat er ihn: »Je-

sus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!« (23,42). Es handelt sich um ein ewiges Reich, das eines Tages in seiner ganzen Fülle kommen wird, das aber schon jetzt in dieser Welt existiert, wo immer seine Untertanen leben (vgl. 17,20–21).

In seiner Feldrede beschreibt Jesus das Leben im Reich Gottes: »Selig seid ihr Armen«, beginnt er, »denn das Reich Gottes ist euer.« Wir werden im nächsten Kapitel auf diesen Satz zurückkommen. Jesus verbindet das Leben im wahren Segen mit der Zugehörigkeit zum Reich Gottes. So sieht das eigentliche Leben aus, das wir führen und genießen sollen. Wie wir im weiteren Verlauf der Rede Jesu sehen werden, gibt es hier Zufriedenheit, Lachen und Freude – die volle Realität dessen, was uns Werbeagenturen und Politiker in ihrer Werbung und ihren Manifesten anbieten.

Eine Einladung

Die Feldrede ist also die Einladung Jesu an dich, das beste Leben zu führen. Er beschreibt, wie das Leben in seinem Reich aussieht – einem Reich, in dem alles, was falsch ist, in Ordnung gebracht wird – während wir noch in dieser Welt leben. Um es klar zu sagen: Der Herr sagt nicht, wie wir in das Reich Gottes kommen, sondern wie wir im Reich Gottes leben. Der große Reformator Martin Luther kommentiert diesen Abschnitt so: »Denn Christus redet auch in dieser Predigt nichts davon, wie wir Christen werden, sondern allein von den Werken und Früchten, die niemand tun kann denn der zuvor ein Christ und in der Gnade ist.«2 In diesen Kapiteln wird also kein Mechanismus beschrieben, wie jemand Christ wird, sondern

der Lebensstil eines Menschen, der bereits Christ ist. Jesus sagt seinen Jüngern später im Lukasevangelium: »Wahrlich, ich sage euch: Wer nicht das Reich Gottes annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen« (Lk 18,17). Einen Platz in Jesu ewigem Reich voller Zufriedenheit, Lachen und Freude empfangen wir aus seinen Händen – wir reißen ihn nicht mit eigener Hand an uns. Wie Kinder kommen wir zu ihm und nehmen ihn als Geschenk an, anstatt alles, was wir getan und erreicht haben, als Bezahlung mitzubringen. Wenn wir zu ihm gekommen sind und das Reich Gottes von ihm empfangen haben, erhalten wir in der Feldrede einen Überblick darüber, wie das Leben in diesem Reich heute aussieht. Die Predigt ist nicht allumfassend, aber transformierend. Sie zeigt uns, wie die Zugehörigkeit zum Reich Gottes uns von innen heraus verwandelt.

Eine Herausforderung

Was wir von Jesus hören werden, ist radikal: wie der Glaube an ihn uns drängt und befähigt, einen neuen Lebensstil zu führen, der oft gegenkulturell und kontraintuitiv ist. Deshalb ist die Feldrede nicht nur eine Einladung, sondern auch eine Herausforderung. Weil die Merkmale und Prioritäten des Reiches Jesu sich von denen dieser Welt unterscheiden, werden auch seine Bürger anders sein. Der Ruf Jesu führt uns in die Tiefe und in die Weite, und er fordert uns auf, unser ganzes natürliches Denken auf den Kopf zu stellen. Hier werden wir entdecken, was die Kennzeichen eines echten Christen sind. Niemand, der wirklich zum Reich Jesu gehört, bleibt davon unberührt. Jesus sagt: Ich möchte, dass ihr euch über andere Dinge freut als

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