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MIT DE R BIBEL

F ÜR DEINE KINDER

365 Andachten & Gebete für Eltern

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über dnb.de abrufbar.

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Originally published in English in the U.S.A. under the title: One Year Praying through the Bible for Your Kids, by Nancy Guthrie

Copyright © 2016 by Nancy Guthrie German edition © 2025 by Verbum Medien gGmbH with permission of Tyndale House Publishers. All rights reserved.

Wenn nicht anders angegeben, wurde folgende Bibelübersetzung verwendet: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

© 2025 Verbum Medien gGmbH

Kleines Lohfeld 6 D-32549 Bad Oeynhausen verbum-medien.de info@verbum-medien.de

Übersetzung: Janina Janzen

Lektorat: Anna Tissen

Buchgestaltung: Karin Rekowski

Satz: Satz & Medien Wieser Druck und Bindung: Finidr, Tschechien

1. Auflage 2025

Best.-Nr. 8652 307

ISBN 978-3-98665-307-1

E-Book 978-3-98665-308-8 Hörbuch 978-3-98665-309-5

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MIT DER BIBEL

FÜR DEINE KINDER BETEN

365 Andachten & Gebete für Eltern

Vorwort

Ich erinnere mich, dass ich als junger Student über einen Absatz im Tagebuch des dänischen Schriftstellers Søren Kierkegaard (1813–1855) stolperte. Er schrieb, dass die »größte Gefahr« für ein Kind nicht darin besteht, einen sogenannten »Freidenker« als Elternteil zu haben, sondern einen orthodoxen Vater, aus dessen Leben das Kind unterschwellig den Schluss zieht, dass Gott nicht unendlich liebt. Kierkegaard war ein ungewöhnlicher Mann; aber ungewöhnliche Männer haben oft ungewöhnliche Einsichten, und diese Bemerkung hat mich seit jenen Tagen nie mehr losgelassen.

Wir verfallen allzu schnell in eine leistungsorientierte Denkweise, wenn wir über das christliche Elternsein nachdenken. Im Bemühen, all die richtigen christlichen Dinge zu sagen und zu tun, schaffen wir genau die Art von Atmosphäre im Haus, die Kierkegaard beschrieb. Aber die Wahrheit ist, dass Kinder die (hoffentlich) geistliche Luft einatmen, die ihre Eltern zuvor ein- und ausgeatmet haben: das Gespür für Gott als Vater, für die Liebe Jesu als Retter und für die Hilfe des Heiligen Geistes. Um ehrlich zu sein: Ich denke, dass gerade dieses Element oft fehlt, wenn wir Erziehungstipps bekommen oder Bücher lesen, die uns erklären, wie wir zu guten Eltern werden. Wir können versuchen, unser Leben und unser Zuhause »richtig« auszurichten, aber es geht beim Erziehen viel mehr um das Sein, darum, wer wir als Christen sind, und um unsere Gemeinschaft mit Gott. Es geht darum, dass wir ihm als unserem Vater vertrauen, um unsere Liebe zu Jesus Christus als unserem Retter und Herrn und darum, dass wir in der Weisheit leben, die der Geist uns durch das Lesen der Heiligen Schrift schenkt.

Unsere Kinder sind nicht nur Atome und Moleküle, die man mit den richtigen Techniken manipulieren kann. Wenn es unsere leiblichen Kinder sind, dann durften wir tatsächlich und in atemberaubender Weise dazu beitragen, dass ewige Geschöpfe im Ebenbild Gottes entstanden. Wenn es sich um Adoptivkinder handelt, nehmen wir für die Ewigkeit bestimmte kleine Menschen in unser Haus und in unsere Herzen auf. Und es ist unsere wichtigste, größte und anspruchsvollste Aufgabe im Leben, sie auf das ewige Leben vorzubereiten. Ja, so wichtig ist Erziehung. Und der Schlüssel dazu ist unser eigenes Leben mit Gott.

Hier kommen das Buch Mit der Bibel für Kinder beten und Nancy Guthrie ins Spiel. Dieses Buch ist ein Herzensprojekt von Nancy (und auch ihrem Mann David). Es handelt sich nicht um eine Bedienungsanleitung, sondern darum, wie wir als Eltern »sein« sollen. Es geht darum, wer wir sind, was wir werden, und wie gut wir Gott in unseren Freuden und Herausforderungen, unseren Krisen und unseren Gebeten als Eltern kennen. Das Buch bietet uns keinen leichten Weg an. Es schlägt nicht nur einige Anweisungen vor,

die uns zu erfolgreichen christlichen Eltern machen. Stattdessen geht es den steinigen Weg. Es leitet uns Tag für Tag geduldig durch die Botschaft der ganzen Bibel, sodass wir darüber nachdenken und beten können. Das geschieht auf eine Weise, die mit den ganz wesentlichen alltäglichen Erfahrungen von Eltern zu tun hat.

Auf diesen Seiten veranschaulicht Nancy das weise Sprichwort »Es braucht eine ganze Bibel, um einen ganzen Christen zu machen« und wendet es auf das Elternsein an. Sie hat ein feines Gespür für den roten Faden des Alten Testaments und weiß die Bedeutung der Psalmen für unser Gebet und des Buchs der Sprüche für unsere Erziehung zu schätzen. All das hat sie zu einem Buch verwoben, das dich ermutigen und herausfordern wird, die gesamte Bibel zu lesen (und – vielleicht zum ersten Mal – nicht aufzugeben). Der Ratschlag ist einfach: Atme das Wort Gottes ein und die Liebe Gottes aus. Richard von Chichester (1197–1253) tat gut daran, seine Bitten auf das Wesentliche zu reduzieren: »Um diese drei Dinge bete ich: dich klarer zu sehen, dich inniger zu lieben und dir näher zu folgen.« Mit den Auslegungen zur biblischen Lehre und Nancys offenherzigen und ehrlichen Anleitungen zum Gebet hilft Mit der Bibel für Kinder beten uns allen, genau das umzusetzen.

Ein letzter Hinweis: Nancy ist als Sprecherin vor großen Frauengruppen sehr bekannt und empfindet tiefe Liebe zu und Freude an den Schätzen, die sie in Gottes Wort findet. Es könnte also passieren, dass wir sie als eine Art Superheldin außerhalb unserer Reichweite wahrnehmen. Doch wer die Guthries kennt, weiß auch um ihren Dienst an Eltern in der Krise und um den Pilgerweg, den sie selbst gehen, während sie die Lasten des Lebens tragen. Nancy weist uns in diesem Buch lediglich auf die Quelle hin, aus der sie selbst getrunken hat. In Anlehnung an Paulus’ Worte an die Korinther teilt sie den Trost mit uns, mit dem Gott sie getröstet hat, die Herausforderungen, durch die Gott sie geführt hat, die Freuden, die Gott ihr geschenkt hat, und das Wort, das Gott zu uns allen gesprochen hat. Sie weiß, dass die Mutter des allerbesten Kindes fühlte, wie ein Schwert durch ihre Seele drang (vgl. Lk 2,35); und sie weiß auch, wie man eine Hanna sein kann, die ihre eigenen Sorgen mit Gnade trug. Wir lesen: »Sie trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten« (Lk 2,38). Mach dich also auf diese einjährige Reise. Du bist bei dieser Reiseleiterin in guten Händen, da sie die besten Reiseführer aus Gottes Wort eingepackt hat. Halte täglich kurz inne, um darin zu lesen, und bete es für deine Kinder durch. Wenn du das tust, dann bin ich überzeugt, dass du nicht nur Nancy für ihr Herzensprojekt dankbar sein wirst, sondern umso mehr Gott für seine Weisheit und Gnade.

Einleitung

Das Elternsein bringt unglaubliche, unbeschreibliche Freuden mit sich. Aber gerade weil unsere Kinder uns so viel bedeuten, kann es auch unglaubliche Herausforderungen und sogar verheerenden Herzschmerz mit sich bringen. Für eine so wichtige Aufgabe müssen unsere Gedanken und Einstellungen, unsere Träume und Wünsche von der Heiligen Schrift geprägt sein. Deshalb habe ich diese Andachten geschrieben, um Gott die Möglichkeit zu geben, täglich in dieser so wichtigen Aufgabe präsent zu sein.

Beim Verfassen des Buches Mit der Bibel für Kinder beten habe ich mir vorgenommen, das Buch zu schreiben, das ich selbst wirklich gebraucht hätte. Obwohl viele meiner Wünsche und Erwartungen an mein Kind gottgefällig sind, erkenne ich, dass sie leicht durch die Dinge um mich herum verdorben werden: die Kultur, ein verzerrtes Wettbewerbsgefühl mit anderen Eltern, ein unzureichendes Verständnis dessen, was Eltern sein und tun sollten, sowie durch meine eigenen Götzen und blinden Flecken. Ich brauche also die Heilige Schrift, damit sie an mir arbeitet und meine tiefsten Wünsche für meine Kinder neu gestaltet. In Bezug auf mein Elternsein brauche ich auch eine tägliche Dosis der richtigen Perspektive, eine tägliche Infusion mit Hoffnung und eine tägliche Erinnerung an die Gnade.

Ich brauche das Wort, damit es mich von meiner eigenen Sünde überführt, denn ich tendiere dazu, mich zu sehr auf die Unzulänglichkeiten meiner Kinder zu konzentrieren. Ich brauche das Wort, damit es mich zur Veränderung herausfordert, denn ich neige zu der Annahme, dass nur meine Kinder sich ändern müssen. Ich brauche das Wort, damit es mich an das Evangelium erinnert – dass meine Sünden durch Christi Tod bezahlt wurden und meine zukünftige Hoffnung in seiner Auferstehung verankert ist –, denn manchmal denke ich, dass meine Kinder das Evangelium dringender brauchen als ich.

Geht es dir vielleicht auch so? Dann ist Mit der Bibel für Kinder beten genau das Richtige für dich.

Ein weiterer Grund für dieses Buch und seine Form liegt in dem Wissen, dass ich mehr für meine Kinder beten muss, statt mir Sorgen um sie zu machen. Ich muss dafür beten, dass Gott tut, was er versprochen hat, statt es einfach von ihm zu erwarten. Ich muss mehr mit Gott über das sprechen, was nur er im Leben meiner Kinder tun kann, anstatt mich mit anderen über meine Ängste bezüglich meiner Kinder zu unterhalten. Allerdings sehe ich im Lauf der Jahre die Neigung in mir, dass meine Gebete mehr auf mich selbst statt auf die Bibel ausgerichtet sind. Immer wieder bete ich dasselbe. Meine Gebete sind oft mehr von meinen mageren und manchmal egoistischen Wünschen für meine Kinder geprägt gewesen als von Gottes großen Absichten für alle seine Kinder. Ich brauche also

die Heilige Schrift, um meine Gebete zu füllen und zu lenken und um mich zu ermutigen, im Gebet auszuharren. Ich brauche das Wort Gottes, um mir neue Worte und eine neue Leidenschaft zu geben, um Tag für Tag für meine Kinder zu beten.

Geht es dir vielleicht auch so? Dann ist Mit der Bibel für Kinder beten genau das Richtige für dich.

Ich brauche keine weitere Liste mit Dingen, die ich sein oder tun muss, damit sich meine Kinder »richtig« entwickeln. Ich brauche keine Anleitung, wie ich meine Kinder dazu bringe, Selbstvertrauen zu haben, keine Drogen zu nehmen, auf vorehelichen Sex zu verzichten und den Glauben zu bewahren. Es ist nicht so, dass ich diese Dinge nicht will oder dass ich in diesem herausfordernden Feld des Elternseins nicht offen bin für neue Ideen oder Expertenratschläge.1 Es ist vielmehr so, dass ich zu viele großartige und gottesfürchtige Eltern gesehen habe, die Kinder großziehen, die stark zweifeln oder sich vom Glauben abwenden, und zu viele nicht ganz so großartige (vielleicht sogar gottlose) Eltern, die großartige Kinder großziehen. Daher weiß ich, dass es in der Erziehung keine einfachen Formeln gibt.

Ich brauche viel mehr als nur gute Ratschläge. Ich brauche die Gebote und Erwartungen der Heiligen Schrift, um mich vor Selbstgefälligkeit in der Erziehung zu schützen. Ich brauche die Gnade und Barmherzigkeit der Heiligen Schrift, um mich vor Schuldgefühlen zu bewahren. Ich brauche die Heilige Schrift, um den Stolz zu brechen, der in mir aufsteigt, wenn es meinen Kindern gut geht und ich versucht bin, die Lorbeeren zu ernten. Und ich brauche die Heilige Schrift, um mich vor der Verzweiflung zu bewahren, die mich zu erdrücken droht, wenn meine Kinder auf der Stelle treten und ich versucht bin, die ganze Schuld auf mich zu nehmen.

Ich muss immer wieder daran erinnert werden, dass ich zwar Einfluss habe und Verantwortung trage, aber keine Kontrolle über meine Kinder oder ihre Lebenswelt habe. Ich kann meine Kinder zwar die Heilige Schrift lehren, aber ich kann in ihrem Leben nicht der Heilige Geist sein. Ich kann sündige Verhaltensmuster, die geändert werden müssen, zwar ansprechen, aber ich kann in meinen Kindern kein geistliches Leben erzeugen, das zu einer dauerhaften Veränderung führt. Das kann nur der Heilige Geist tun. Was ich tun kann, ist für meine Kinder zu beten und sie zu erziehen, so gut es mir möglich ist (auch wenn das immer unvollkommen sein wird). Ich kann nach Gottvertrauen streben und darauf hoffen, dass er tut, was ich nicht tun kann.

1 Tatsächlich habe ich beim Schreiben dieses Buches viele Quellen zurate gezogen – von christlichen Erziehungsklassikern über Bibelkommentare bis hin zu mitgeschnittenen Predigten. Ich wollte herausfinden, was uns die Schrift über die Erziehung unserer Kinder lehrt. Viele der Referenzmaterialien sind im Abschnitt »Anmerkungen« aufgeführt. Dort sind auch die Quellen für direkte Zitate in den täglichen Lesungen aufgeführt.

An diesem Punkt des Elternseins erkenne ich, dass nur Gott die Dinge tun kann, die ich mir am meisten für meine Kinder wünsche. Und ich möchte ihn treu und beharrlich darum bitten, sie zu tun.

Geht es dir vielleicht auch so? Dann ist Mit der Bibel für Kinder beten genau das Richtige für dich.

Von Gott hören und im Gebet antworten

Als Eltern wollen wir alles hören, was Gott uns zu sagen hat. Wir wollen also darin wachsen, dass wir sein Wort Tag für Tag aufschlagen, um ihm zuzuhören. Beim Schreiben des Buches Mit der Bibel für Kinder beten habe ich nicht speziell nach Passagen gesucht, die sich auf die Erziehung beziehen. Tatsächlich gibt es gar nicht so viele. Stattdessen geht dieses Buch im Lauf eines Jahres durch die gesamte Bibel, indem es die tägliche Schriftlesung auf Erkenntnisse für Eltern hin untersucht. Mit der Bibel für Kinder beten folgt einem einjährigen Bibelleseplan. Ich möchte dich nachdrücklich ermutigen, die aufgelisteten Abschnitte jeden Tag durchzulesen, in dem Wissen um Gottes Versprechen, dass sein Wort immer Frucht bringt: »Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende« (Jes 55,11). Aber auch wenn du es an einem oder mehreren Tagen nicht schaffst, gib nicht auf! Du musst nicht einmal versuchen, den Rückstand aufzuholen. Lies einfach die tägliche Lektüre, wann immer du kannst.

Jede der täglichen Andachten befasst sich mit einem Teil der Schriftlesung des jeweiligen Tages, um ein Stückchen Wahrheit und Hoffnung für Eltern zu finden, an dem sie sich orientieren können. Basierend auf dem Text des jeweiligen Tages gibt es jeden Tag einen kurzen Abschnitt, mit dem du das Gebet für deine Kinder beginnen kannst.

Wenn wir uns dem Wort Gottes auf diese Weise annähern, erhalten wir den ganzen Ratschluss Gottes, statt nur die Teile zu lesen, die uns interessieren. Wir überlassen es Gott, die Tagesordnung zu bestimmen und den Schwerpunkt unseres Gesprächs mit ihm festzulegen.

Und nachdem wir uns angehört haben, was er zu sagen hat, antworten wir, so wie es in jeder guten Beziehung geschieht. Wenn uns dieser Ablauf zur Gewohnheit geworden ist, vertieft sich die Fähigkeit und Gewohnheit, die Bibel auf eine bestimmte Weise für unsere Kinder zu beten.

Anpassungen beim Lesen

Natürlich kenne ich deine persönliche Lebenssituation nicht. Du wirst also beim Lesen vielleicht einige Anpassungen vornehmen müssen. In den Gebeten verwende ich den Ausdruck »wir« in der Hoffnung, dass Paare diese Andachten gemeinsam lesen, morgens beim Fertigmachen, tagsüber am Telefon, am Abend, nachdem die Kinder zu Bett gegangen sind oder bevor sie einschlafen.

Mir ist aber auch bewusst, dass viele Mütter und Väter allein lesen – entweder weil ihr Ehepartner nicht mitmacht, oder weil sie alleinerziehend sind. Wenn du dieses Buch allein durcharbeitest, hoffe ich, dass du das Wort »wir« in den Gebeten zu »ich« umstellst und dich von dem »wir« nicht abschrecken lässt. Das Gleiche gilt für die Anzahl und das Geschlecht deiner Kinder – sei so frei, die Gebete passend für deine Familie umzuformulieren.

Eine weitere Herausforderung bei einer breiten Anwendung von Bibelstellen besteht darin, dass sich unsere Familien und Kinder geistlich in sehr unterschiedlichen Phasen befinden. Tatsächlich können wir oft nur ahnen, wo unsere Kinder stehen. Niemand von uns, egal wie sehr wir uns in die Kinder investieren, kann wirklich in das Innere ihres geistlichen Zustandes sehen. In diesem Buch geht es immer wieder darum, Gott zu bitten, uns und unsere Kinder zu retten und zu heiligen. Wenn du darum betest, dass Gott deine Kinder zu sich zieht, bedeutet das nicht, dass sie nicht bereits das Heil in Christus erfahren haben. Wenn wir auf diese Weise beten, erkennen wir an, dass die Heilige Schrift von der Erlösung als etwas spricht, das Gott in der Vergangenheit vollbracht hat, jetzt tut und in der Zukunft tun wird. Er hat uns gerettet, indem er unsere Sünde auf Christus gelegt und uns die Gerechtigkeit Christi angerechnet hat. Er rettet uns, indem er uns durch sein Wort und seinen Geist heiligt. Und er wird uns retten, indem er uns verherrlicht und bei der Auferstehung in sein ewiges Zuhause bringt.

Einige Leser dieses Buches werden zuversichtlich sein, dass ihre Kinder durch den Glauben eine rettende Verbindung zu Christus haben. Andere werden es hoffen, gleichzeitig aber auch unsicher sein, ob es wirklich geschehen ist. Wieder andere sind sich sicher, dass ihre Kinder noch nicht zu Christus gefunden haben. Mein Wunsch war es, die Gebete so zu verfassen, dass Eltern jeder Kategorie passende Worte finden, um für ihre Kinder zu beten. Wir alle teilen den Wunsch, dass unsere Kinder zu Christus hingezogen werden und, sobald sie in seine Familie aufgenommen sind, in der Frömmigkeit wachsen und immer mehr dem Bild Christi entsprechen. Und weil wir wissen, dass dies der Wille Gottes ist, können wir sicher sein, dass er dieses Gebet gern erhört.

Mit der Bibel für Kinder beten wurde nicht für Eltern von Kindern in einem bestimmten Alter geschrieben. Vom Tag der Geburt an bis zu dem Tag, an dem die Kinder unserer Beerdigung beiwohnen, werden wir immer göttliche Weisheit brauchen, um sie zu führen und zu ermutigen. In gleicher Weise werden sie immer den Geist Gottes brauchen, der in ihrem Leben wirkt, so wie nur er es tun kann. Ganz gleich, wie alt unsere Kinder sind: Die Heilige Schrift hilft uns zu beten, dass Gott sie weiterhin zu sich zieht, sie in sein Bild verwandelt, sie bewahrt und sie eines Tages zu sich holt.

Mein Gebet für dich

Beim Schreiben dieses Buches habe ich die darin enthaltenen Wahrheiten nicht nur für meine eigene Erziehung verinnerlicht und die Gebete für mein eigenes Kind gebetet, sondern ich habe auch für dich und alle anderen Eltern gebetet, die das Buch in die Hand nehmen werden. Ich habe für die einzigartige Freude und Zufriedenheit gebetet, die du auf dem Weg des Elternseins findest, aber auch für die Herausforderungen, denen du begegnest, und die Ängste, gegen die du kämpfst. Ich bete dafür, dass du in dem vor dir liegenden Jahr neue Einsichten in Bezug auf die Kindererziehung gewinnst und ein neues Gefühl für die dich umgebende Gnade bekommst.

Aber es scheint mir an dieser Stelle mehr als angemessen, dass meine Gebete für dich von der Heiligen Schrift geprägt sind. In Anlehnung an Epheser 1 ist also dies mein Gebet für dich:

»Ich bete für euch, während ihr dieses Buch durcharbeitet, und bitte Gott, den herrlichen Vater unseres Herrn Jesus Christus, euch als Eltern geistliche Weisheit und Einsicht zu geben, damit ihr in eurer Gotteserkenntnis wachsen könnt. Ich bete, dass eure Herzen von Licht durchflutet werden, damit ihr die zuversichtliche Hoffnung verstehen könnt, die er denen gegeben hat, die er berufen hat – sein heiliges Volk, das sein reiches und herrliches Erbe ist. Ich bete auch darum, dass ihr die unglaubliche Größe von Gottes Macht für uns Glaubende versteht. Ich bete dafür, dass ihr diese Kraft in eurer Erziehung spürt und sie in euren Kindern wirksam erlebt. Es ist dieselbe mächtige Kraft, die Christus von den Toten auferweckte und ihn auf den Ehrenplatz zur Rechten Gottes im Himmelreich setzte. Möge diese Auferstehungskraft euch und eurer Familie im kommenden Jahr neues Leben schenken.«

1. Mose 1,1–2,25 Matthäus 1,1–2,12

Wüst und leer

1. Januar

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. 1. Mose 1,1–2

Am Anfang, als Gott aus dem Nichts heraus die Schöpfung allein durch sein Sprechen hervorrief, war die Erde eine Masse von Rohmaterial, eine dunkle und karge Wildnis ohne Gestalt. Aber sie war bis an den Rand mit Möglichkeiten gefüllt, denn der Geist Gottes schwebte in erwartungsvoller Kraft über ihr und wartete auf das Ertönen des Wortes. Und Gott sprach: »Es werde Licht!«, und es wurde Licht. Die Kraft des gesprochenen Wortes Gottes durchdrang und beseitigte die Dunkelheit. Als er weitersprach, wich die Formlosigkeit der Schöpfung der Ordnung von Himmel und Erde, Land und Meer. Die Leere wurde mit pflanzlichem, tierischem und menschlichem Leben gefüllt.

Und immer noch verbreitet sich Gottes Wort mit formender, erfüllender und erleuchtender Kraft. Und immer noch schwebt der Geist über den Häusern und Familien, in denen Chaos, Leere und Dunkelheit herrschen, mit der Macht, etwas aus dem Nichts zu erschaffen. Und immer noch wirkt der Geist durch das Wort, damit das, was daraus entspringt, wahrhaft gut ist.

Schöpfer, wir brauchen dich, damit du in unseren Häusern ein schöpferisches Werk tust, das nur du wirken kannst. Wir brauchen deinen Geist über uns, wenn wir im kommenden Jahr dein Wort Tag für Tag öffnen. Lass es in unseren Häusern hell werden. Lass dein Licht die dunklen Ecken durchdringen und das Verborgene aufdecken. Ordne unsere chaotischen Beziehungen zueinander und zu dir. Fülle die leeren Stellen mit deiner Schönheit und deinem Leben. Wir Eltern können in unseren Kindern kein geistliches Leben erschaffen. Das kannst nur du tun. Wirke mit deiner Schöpfungskraft in unseren Kindern. Mach etwas Schönes aus ihrem Leben – zu deiner Ehre! Erleuchte ihre Augen, damit sie dich sehen. Erfülle ihr Leben mit deinen guten Gaben.

1. Mose 3,1–4,26 Matthäus 2,13–3,6 2. Januar

Kein Grund zur Scham

Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von seiner Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß. Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze. 1. Mose 3,6–7

Als Adam und Eva, Gottes erste Kinder, gegen ihn rebellierten, indem sie etwas Verbotenes aßen, waren sie nicht mehr nackt und frei von Scham. Sie wurden sich ihrer Nacktheit bewusst und schämten sich. Ihre intime Beziehung zu Gott verwandelte sich in eine Entfremdung von Gott. Sie lebten nicht mehr in einer Welt des Segens, sondern in einer verfluchten Welt.

Das hätte das Ende der Geschichte sein können. Aber stattdessen war es der Beginn einer neuen Geschichte der Gnade. Dort im Garten Eden bedeckte Gott die Blöße seiner ungehorsamen Kinder mit den Häuten eines Tieres. Das war ein Vorgeschmack auf das größere Opfer dessen, der ein für alle Mal für eine Bedeckung sorgen würde. Und dann gab Gott den Menschen ein Versprechen: Eines Tages würde ein Nachkomme Evas geboren werden. Auch er würde in Versuchung geraten, aber anstatt zu rebellieren, würde er gehorchen. Er würde den Fluch auf sich nehmen und dem Bösen, das nun die ganze Schöpfung durchdrungen hatte, ein Ende setzen.

Inmitten des Fluches bot der Herr ein Wort der Gnade, ein Wort der Hoffnung. Heute bietet er dir dieselbe Gunst an – ganz gleich, wie tief oder langwierig die Kämpfe in deiner Familie sind.

Vater, du weißt, wie es sich anfühlt, wenn ein Kind deinen klaren Anweisungen nicht gehorcht. Das hilft uns. Du kennst die Enttäuschung und den Herzschmerz, der entsteht, wenn ein Kind glaubt, dass du es von etwas Gutem fernhältst. Dabei möchtest du es eigentlich vor etwas Bösem schützen. Vater, du bist der Einzige, der die Blöße unserer Kinder durch die Gerechtigkeit deines gehorsamen Sohnes angemessen bedecken kann. Hilf unseren Kindern zu glauben, dass alle Scham und Schuld am Kreuz auf Christus gelegt wurde, sodass sie durch deine Vergebung untadelig vor dir stehen können und sich nicht verstecken müssen.

1. Mose 5,1–7,24 Matthäus 3,7–4,11

In Gottes Gunst

Als aber der herr sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, da reute es den herrn, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen, und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe. Aber Noah fand Gnade vor dem herrn. 1. Mose 6,5–8

Die Menschheit war durch und durch böse geworden. Es gab keine Güte, keine Freundlichkeit, keine Freude – nur unendlichen Egoismus und die Jagd nach immer mehr Genuss. Das war die Welt, in die Noah hineingeboren wurde. Das war die Natur, mit der er geboren wurde. Noah wurde, wie alle um ihn herum, als Sünder geboren. Auch ihm haftete der Egoismus an und die gleichen Ausschweifungen stellten eine Versuchung für ihn dar. Und doch war Noah nicht wie alle anderen um ihn herum. Noahs Leben wurde nicht von seiner Umgebung und seinen vererbten Neigungen bestimmt. Wie können wir das wissen? Noah fand Gunst (oder Gnade) in den Augen des Herrn. Oder noch besser: Die Gnade fand Noah.

Es geht nicht darum, dass Gott die Menschheit durchforstete und den einen Menschen fand, der ihm zu gefallen suchte, wodurch er Noah Gunst gewährte und ihm die Rettung in der Arche ermöglichte. Die Gnade kam vor der Tugend. Noah verdiente Gottes Gunst nicht. Sie war ein Geschenk: rein, einfach und unverdient. Tatsächlich kann Gottes Gunst niemals verdient oder gekauft werden. Sie ist immer ein Geschenk. Die Gnade, die Noah fand, veränderte ihn. Sie prägte sein gesamtes Leben und seine Identität. Obwohl er von Boshaftigkeit und Perversion umgeben war, pflanzte die in Noahs Leben wirkende Gnade in ihm den Wunsch, rein und unbefleckt zu bleiben.

Herr, lass unsere Kinder Gunst in deinen Augen finden. Bitte gewähre ihnen die Gnade, die nicht durch gutes Verhalten verdient werden kann und daher auch nicht durch schlechtes Verhalten verloren gehen kann. Lass die Gnade unsere Kinder finden und so verändern, dass sie wie Noah tadellose Menschen in ihrer Generation werden. Lass sie Menschen sein, die in Gemeinschaft mit dir leben.

4. Januar

1. Mose 8,1–10,32 Matthäus 4,12–25

Der Ruf der Weisheit

Die Weisheit ruft laut auf der Straße und lässt ihre Stimme hören auf den Plätzen … Kehrt euch zu meiner Zurechtweisung! Siehe, ich will über euch strömen lassen meinen Geist und euch meine Worte kundtun. s prüche 1,20.23

Wir alle sind von Natur aus töricht, wenn wir uns selbst überlassen sind. Aber Gott ist zu gut, um uns in unserer Torheit umherirren zu lassen. Er kommt zu uns und bietet uns Weisheit an. Aber er tut noch viel mehr. Gott bietet die Weisheit nicht still und leise an, sondern er schreit sein Angebot auf der Straße heraus. Es ist, als stehe er auf der Ladefläche eines Lastwagens und winke mit den Händen, damit er uns eine andere Richtung weisen und davon abhalten kann, eigensinnig auf der Autobahn des Lebens entlangzurasen. Er will uns davor bewahren, in einer Sackgasse zu landen. Er möchte, dass wir unseren Weg nach Hause finden – zu ihm.

Auf den Seiten der Bibel und insbesondere im Buch der Sprüche ruft Gott uns und unseren Kindern aus höchster Höhe zu, dass es in diesem Leben wirklich nur zwei Wege gibt: den Weg des Todes und des Elends und den Weg des Lebens und der Freude. Er bietet uns genau das, was wir für unser Leben brauchen, während wir seine Gegenwart auf dem Weg genießen und ihn am Zielort wiederfinden.

Gott aller Weisheit, wir hören dich auf der Straße rufen. Du möchtest dein Herz mit uns teilen und uns weise machen. So sehr wir unsere Kinder auch lieben, wir möchten sie so lieben, wie du sie liebst. Bitte zeige uns dein Herz. Und so sehr wir unsere Kinder auch führen und leiten wollen, wissen wir doch, dass wir das nicht ohne deine Weisheit tun können. Bitte mach uns weise. Herr, bitte ruf weiterhin auf den Straßen nach unseren Kindern. Ruf unsere Kinder immer wieder dazu auf, zu dir zu kommen und auf deinen Rat zu hören. Gib ihnen den Willen, dein Wort Tag für Tag zu öffnen, um von dir zu hören. Lass nicht zu, dass unsere Kinder zu Toren werden und die Erkenntnis hassen. Mach sie klug.

Gottes Segen

Und der herr sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. 1. Mose 12,1–3

In 1. Mose 11 lesen wir von den Menschen in Babel, die sich einen Namen machen wollten. Sie bauten einen Turm in den Himmel, um zu Gott vorzudringen. In 1. Mose 12 entdecken wir dann etwas völlig anderes. Gott kam zu einem Mann herab, der nicht einmal nach ihm suchte, und machte ihm unglaubliche Versprechungen. Gott sagte Abram, dass er seinen Namen groß machen und ihn segnen würde. Gott versprach, Abrams Sicherheit zu sein und seinem Leben einen Sinn zu geben. Gottes Segensversprechen war ein reines Geschenk der Gnade.

Sicherlich wollen auch wir diesen großen Namen, diesen Segen und diese Bedeutung für uns selbst und unsere Kinder. Wir wollen keinen selbst gemachten Namen, keine selbst kreierte Sicherheit oder durch uns selbst angehäuften Reichtum. Wir wollen den Segen Gottes, der von ihm gewirkt ist.

Herr, wenn wir an das Leben denken, das vor unseren Kindern liegt, dann wünschen wir uns, dass sie etwas aus sich machen. Wir möchten, dass sie zu starken Persönlichkeiten werden. Wir wünschen uns finanzielle Unabhängigkeit und stabile Beziehungen für sie. Aber gleichzeitig begreifen wir immer mehr, dass wir uns kein Leben für sie wünschen, in dem es nur um Erfolg geht. Vielmehr bitten wir dich, sie so zu segnen, wie nur du es kannst. Überschütte sie mit dem Segen, der uns in Christus zuteil wird. Führe sie so, dass ihr Leben sich darum dreht, was du getan hast, was du tun und was du geben wirst. Lass ihr Leben von deiner Gnade und Güte geprägt sein.

6. Januar

1. Mose 13,5–15,21 Matthäus 5,27–48

Gerecht gesprochen

Und er hieß ihn hinausgehen und sprach: Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm: So zahlreich sollen deine Nachkommen sein! Abram glaubte dem herrn, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit. 1. Mose 15,5–6

Abram hätte die Verheißungen, die Gott ihm gab, prüfen und dann verwerfen können. Er hätte denken können, sie seien zu gut, um wahr zu sein. Er hätte sie ignorieren können. Stattdessen widersetzte er sich seiner Intuition und Logik und dem, was er sah und fühlte, und glaubte Gott. Abram vertraute Gottes Versprechen, dass er viele Nachkommen haben und einer von ihnen sogar die Welt segnen und ihr Retter sein würde.

Weil Abram Gott glaubte, fand eine wundersame und geheimnisvolle Transaktion statt: Abram wurde zu den Gerechten »gezählt«. Auf Abrams geistlichem Konto wurde vor Gottes Augen eine Einzahlung getätigt, eine Einzahlung der Gerechtigkeit. Es war kein verdienter Lohn und es war auch keine magische Erscheinung, die aus dem Nichts auftauchte. Es handelte sich um eine echte Gerechtigkeit. Aber es war nicht Abrams Gerechtigkeit. Abram glaubte Gott, und sein Glaube wurde der Kanal, durch den er die vollkommene Gerechtigkeit eines anderen empfing. Als Christus kam und ein Leben des sündlosen Gehorsams und der liebenden Hingabe an Gott führte, wurde die wahre und vollkommene Quelle der Gerechtigkeit, die Abram gutgeschrieben worden war, offenbart.

Oh Gott, bitte schenk unseren Kindern diesen rettenden Glauben! Schenk ihnen den Glauben, der deine Verheißungen wahrnimmt und sie ergreift! Bitte zahle die gleiche Gerechtigkeit auf ihr Konto ein, die auf Abrams Konto eingezahlt wurde – die Gerechtigkeit Christi. Psal M  6 sP rüche 1,29–33

Beten – aber wie?

Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Matthäus 6,9–13

Es scheint ganz einfach zu sein: Beten ist Reden mit Gott. Und doch kommen wir damit nicht immer klar. Wenn wir als Familie beten, z. B. vor einer Mahlzeit, klingen unsere Gebete oft so, als würden wir nur einer Routine folgen. Da scheint kein wirkliches Verlangen zu sein, unserem Vater in Lob, Dank, Bekenntnis oder Bitte nahe zu sein. Immer nur das altbekannte: »Segne diese Speise!«

Wir wünschen uns so viel mehr für uns und unsere Kinder. Wir möchten, dass sie wissen, wie sie im Gebet Gottes Nähe erleben können. Genau wie die Jünger Jesu müssen auch wir das Beten lernen. Wir wollen lernen, nicht mit unseren Bitten zu beginnen, sondern mit seiner Ehre. Wir möchten sein Reich willkommen heißen. Wir wollen, dass sein Wille in unserem Heim und in unseren Herzen geschieht. Wir möchten, dass unsere Kinder wissen, dass Gott unser wichtigster Versorger ist, der sich freut, wenn wir ihn brauchen. Wir wollen eine Familie sein, die authentisch ist in Bezug auf unsere Sünde und unser Bedürfnis nach Vergebung sowie die Notwendigkeit, anderen zu vergeben. Als Eltern müssen wir uns also demütigen, unsere Sünden beim Namen nennen und um Vergebung bitten. Wir demütigen uns und reden über die Versuchung, aus der wir errettet werden müssen.

Vater, wir wollen deinen Namen heiligen. Unser Haus soll ein Außenposten deines Reiches sein, damit sich alle, die hier leben, deinem Willen und deinen Wegen mit Freude fügen. Du bist die Quelle von allem, was wir brauchen. Wir bitten dich, uns das zu geben, was du für richtig hältst. Du bist der Einzige, der uns Vergebung schenken kann und auch die Gnade, einander zu vergeben. Du bist unsere einzige Quelle der Kraft, Nein zu sündigen Begierden zu sagen, und unsere einzige Quelle der Rettung vor dem Bösen, das uns und unsere Kinder für immer für sich beanspruchen will.

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