Sebastian Hüsch, Sophie Picard, Oliver Victor, Kathrin-Julie Zenker (Hg. / dir.)
Zwischen Verstummen und Resonanz Entre mutisme
Krisen und Perspektiven der Spätmoderne
et résonance
Crises et perspectives de la modernité tardive
Sebastian Hüsch, Sophie Picard, Oliver Victor, Kathrin-Julie Zenker (Hg. /dir.)
ZwischenVerstummen und Resonanz / Entre mutisme et résonance
Krisen und Perspektiven der Spätmoderne / Crises et perspectives de la modernité tardive
Schwabe Verlag
Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Anton-Betz-Stiftung der Rheinischen Post e. V.
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ISBN Printausgabe 978-3-7574-0157-3
ISBN eBook (PDF)978-3-7574-0158-0
DOI 10.31267/978-3-7574-0158-0
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Inhalt / Table des matières
Sebastian Hüsch /Sophie Picard /Oliver Victor /Kathrin-Julie Zenker: Einleitung
Kapitel 1/ Chapitre 1
Das Konzept der Resonanz als Antwort auf eine verstummende Welt / Le concept de résonance comme réponse au mutisme du monde
7
Hartmut Rosa: Les axes verticaux de résonance. La musique et la puissance des expériences de relationnalité existentielle 15
Kapitel 2/ Chapitre 2
Die Spätmoderne in der Krise / La modernité tardive en crise
Lisa Alexandra Henke: Zwischen Selbst und Welt. Verlorene Unmittelbarkeit als conditio humana
35
Sebastian Lederle: Im doppelten Zwielicht. Der prekäre Status des Sozialen als medialer Effekt und dessen Relevanz für die Erfahrung von Resonanz 49
Oliver Victor: Zwischen Verstummen und Einsicht. Hermeneutische Anthropologie als Schlüssel der Selbstund Weltverständigung?.
Kapitel 3/ Chapitre 3
Philosophische Auswegperspektiven / Esquisses philosophiques de réorientation
Jörg Disse: Une philosophie de la co-existence. Gabriel Marcel comme précurseur de l’idée de résonance
Svenja Schmitz: Auf der Suche nach Verbindung. Über das Verhältnis zur Welt und zum Anderen bei Stanley Cavell und Søren Kierkegaard .. . 117
Franziska Neufeld: Entfremdung als Chance gelingenden Lebens. Eine existenzphilosophische Antwort auf die Resonanztheorie
Hartmut Rosas
Kapitel 4/ Chapitre 4
Künstlerische und ästhetische Antworten auf eine verstummende Welt / Réponses artistiques et esthétiques au mutisme du monde
Kathrin-Julie Zenker: Begegnungen mit der Unverfügbarkeit. Kunstwissenschaftliche Überlegungen zum Konzept der Resonanz bei Hartmut Rosa
Paul Bernard-Nouraud: Rectifier au lieu de réparer. L’art comme réplique
Arnaud Maïsetti: Refaire le monde. Scènes contemporaines d’une autre histoire :organiser le pessimisme ..
Clément Marguerite: L’esthétique de la cartographie cognitive comme réponse aux crises de la modernité tardive
Kapitel 5/ Chapitre 5
Literarische Resonanzräume / Espaces littéraires de la résonance
Katja Hettich: Ästhetische Resonanz in Gustave Flauberts Madame Bovary
Jonas Nickel: La promesse critique du cynisme. Transmission et usages littéraires d’une philosophie de la ‘vérité’
Florence Bancaud: Contre le silence du monde, Kiefer et les poètes. Pour une esthétique de la résonance ..
Kapitel 6/ Chapitre 6
Zukunftsperspektiven / Vers de nouveaux horizons
Jasmin Trächtler: Wissenschaft als Konversationen mit der Welt ..
Magalie Martin: Asphyxies urbaines et art contemporain. L’atmographie, une pratique de réflexion
Louis Romuald Noah Minkande: La résonance de l’Ubuntu ou les prolégomènes d’une possible progression de la notion de raison .... . 315
Thomas Schmaus: Zwischen Futurum und Adventum. Das Resonanzpotenzial unverfügbarer Zukunft
Verzeichnis der Beitragenden / Liste des contributeurs
Sebastian Hüsch /Sophie Picard /Oliver Victor /Kathrin-Julie Zenker
Zum ,Projekt der Moderne‘ gehört im Grunde seit seinen Anfängen das Gefühl einer tiefgehenden und strukturell verankerten Krisenhaftigkeit, welches das Narrativ einer besseren Zukunft wie ein dunkler Schatten begleitet. In der Spätmoderne scheint diese Krisenhaftigkeit in einer Art ,Poly-Krise‘1 zu kumulieren. Dabei ragen insbesondere zwei Bedrohungen heraus, die augenscheinlich nur global zu bewältigen sind:Zum einen die sogenannte ,Klimakrise‘ und zum anderen die, für die westliche Welt beobachtbare drastische Erosion des demokratisch-liberalen Wertesystems samt zunehmender gesellschaftlicher Radikalisierungsphänomene. Während erstere im Wesentlichen dem durchaus als entfesselt zu beschreibenden Kapitalismus, der Ausbeutung von Ressourcen, der Befeuerung exzessiven Konsums und dem Glauben an ein ständiges (wirtschaftliches)Wachstum bzw. einen unablässigen Fortschritt zugeschrieben wird, sind die Gründe für die schleichende Krise des demokratisch-liberalen Wertesystems diffuser. Eine Vielzahl von Faktoren scheint für Letztere eine Rolle zu spielen:Sie gehen von der Herausforderung des Universalitätsanspruchs des nach wie vor in der Tradition der Aufklärung stehenden westlichen Denkens durch postkoloniale und (öko‐)feministische Diskurse über das in den Gesellschaften selbst nicht mehr eingelöste Versprechen von sozialem Aufstieg und politischer Partizipation bis hin zu den Herausforderungen, vor welche vor allem die westlichen Gesellschaften durch Migration und den demografischen Wandel gestellt sind. Diese Gemengelage wird verstärkt durch eine zunehmende Dynamisierung des gesellschaftlichen Veränderungsdrucks, wie sie Hartmut Rosa unter dem Stichwort der ,Beschleunigung‘2 einschlägig problematisiert hat. Die in der Moderne strukturell verankerte und von Rosa so bezeichnete Strategie der Vergrößerung von Weltreichweite3 erhöht ausschließlich den quantitativen Zugang zur Welt, nicht aber den qualitativen. Und auch soziologisch steht die Frage nach existentiell wertvollen Erfahrungen hinter jener Perspektive zurück, die das ,gute Leben‘ dem Besitzen, sei es nun materiell, intellektuell oder affektiv, verschreibt. Just in diesem Sinne spricht Rosa von einem allgemeinen Verlust an Resonanzerfahrungen:hier sowohl im Sinne eines Mangels an wechselseitigem Zuhören und gegenseitigem Erreichen in zwischen-
1 Vgl. Morin, 2012, 21.
2 Vgl. Rosa, 2016a.
3 Vgl. Rosa, 2016b, 28.
8Sebastian
Hüsch /Sophie Picard /Oliver Victor /Kathrin-Julie Zenker
menschlichen Beziehungen4 als auch einer Entfremdung von der nichtmenschlichen Umwelt insgesamt. Der Mensch der (Spät‐)Moderne sieht sich zusehends mit einem ,Verstummen der Welt‘ konfrontiert5 . Die Ursachen für diese aktuelle, ausweglos anmutende Poly-Krise werden häufig in den grundlegenden Strukturen des anthropozentrisch-dominierenden und rationalistisch-instrumentellen Weltbezugs gesucht, die für die (inihren Ursprüngen)westliche Moderne charakteristisch sind. Jene scheinen multiplen Entfremdungserfahrungen Vorschub zu leisten, die vor allem in der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch Hartmut Rosa zählt, ausführlich diskutiert wurden. Zu den diagnostizierten Konsequenzen des Verstummens gehören neben einem gestörten Bezug zu der uns umgebenden Umwelt auch psychische Erkrankungen (Depression, Burn-Out, Bore-Out, etc.) sowie Erfahrungen der gesellschaftlichen Spaltung und sozialen Atomisierung. Letztere thematisiert Charles Taylor als einen von drei Faktoren eines ,Unbehagens an der Moderne‘6,insofern der aus den heutigen westlichen Gesellschaften wohl kaum mehr wegzudenkende Individualismus unvermeidlicher Weise auch problematische Aspekte offenbart. Diese negativen Ausprägungen der modernen Lebensweise stehen in einem eklatanten Widerspruch zu den Fortschrittsversprechen von Wissenschaft und Politik sowie selbstverständlich noch erheblicher zu den Werbeversprechen der Wirtschaft, gerade weil sie die Steigerung der individuellen Glücksmöglichkeiten an das Fortschrittsparadigma knüpfen. Zwischen Klimakatastrophe und individuellen sowie kollektiven Entfremdungserfahrungen breitet sich konsequenterweise das Gefühl aus, dass das gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Modell, welches das ,Projekt der Moderne‘ initiiert hat und trägt, sich mit zunehmender Geschwindigkeit auf das Ende einer Sackgasse zubewegt.
Dass hierbei in der einen oder anderen Weise das im westlichen Denken traditionell verankerte dualistische Weltbild eine Rolle spielt, darauf hatte seinerzeit schon Martin Heidegger hingewiesen. Mit dem Konzept des ,In-derWelt-Seins‘7 hatte er eine Neuausrichtung des Selbstverständnisses des Menschen nahegelegt, um den von ihm maßgeblich auf Descartes zurückgeführten Selbst-Welt-Dualismus zu überwinden. Auch in der aktuellen Diskussion steht etwa in der Analyse des Anthropologen Philippe Descola die westliche Ontologie auf dem Prüfstand, sowohl in der Krisendiagnostik als auch bei der Suche nach neuen Perspektiven eines harmonischeren Weltbezugs, der Intersubjektivität als eine anthropologische Basis setzt8 .
4 Vgl. Rosa, 2022, 55–56.
5 Vgl. Rosa, 2016b, 517–598.
6 Vgl. Taylor, 1995.
7 Vgl. Heidegger, 1967 [1927].
8 Vgl. Descola, 2005;ebenso bei Rosa 2016b, Kapitel V.1.
In der Soziologie haben im deutschsprachigen Raum insbesondere die Arbeiten Hartmut Rosas zu den Konzepten der Beschleunigung und der Resonanz als „sozialwissenschaftliche Analysekategorie, […]auf die sich eine umfassende Soziologie der Weltbeziehung aufbauen“9 lasse, eine breite Rezeption erfahren. Aber auch in der Philosophie oder in der Ökonomie entstehen eine Reihe von neuen Ansätzen und Vorschlägen für eine grundlegende Neuausrichtung. Sie erkennen entweder neue Dimensionen und Potentiale in bekannten Theoriemodellen, wie etwa der Philosoph Kohei Seito in seiner Marx-Analyse10 und Charles Taylor in seiner Auseinandersetzung mit der Romantik11,oder schlagen neue Denkwege ein, wie u. a. die Ökonomin Mariana Mazzucato in ihrer Studie Mission Economy12 . Ihnen gemeinsam ist, dass sie den Versuch wagen, die Krisen der Spätmoderne nicht nur zu beschreiben, sondern auch Auswege zu skizzieren, die andere, empathischere Arten des In-der-Welt-Seins oder sogar Perspektiven eines ,guten Lebens‘, im Sinne von einem In-Kontakt-Treten mit der Welt, welches auch ihre scheinbar ,unverfügbaren‘13 Aspekte nicht ausschließt, entwerfen.
Der vorliegende Band Zwischen Verstummen und Resonanz. Krisen und Perspektiven der Spätmoderne /Entre mutisme et résonance. Crises et perspectives de la modernité tardive versammelt Beiträge, die in interdisziplinärer Ausrichtung einerseits eine Krisendiagnostik bieten, die das von Rosa konstatierte ,Verstummen der Welt‘ als Merkmal der Spätmoderne aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit je spezifischer Methodologie analysieren, zum anderen vor allem aber Perspektiven einer Neuausrichtung mit dem Ziel entwickeln, mögliche Auswege aus den Krisen der Spätmoderne aufzuzeigen. Gerade der interdisziplinäre Ansatz ermöglicht einen Zugang, der nicht nur theoretische Auseinandersetzungen mit diesem Moment des Übergangs in den Blick nimmt, wie sie beispielsweise in der Philosophie verhandelt werden, sondern ebenso praktische, d. h. sensorielle und sensitive Herangehensweisen miteinschließt, wie sie insbesondere Kunst und Literatur bieten. Vordem Hintergrund der systematischen Ausrichtung des Bandes stehen in dieser Hinsicht allen voran Überlegungen im Zentrum, die auf das abzielen, was Rosa als ,vertikale Resonanzachsen‘14 bezeichnet und insofern in der einen oder anderen Form Transzendenzperspektiven thematisieren. Zu guter Letzt eröffnet der bilinguale Ansatz des Bandes ein vielversprechendes Reflexionsfeld, um dem Aspekt der Kulturtransfers (transferts culturels) u. a. am Beispiel deutsch- und französisch-
9 Rosa, 2016b, 281.
10 Vgl. Seito, 2025.
11 Vgl. Taylor, 2024.
12 Vgl. Mazzucato, 2021.
13 Vgl. Rosa, 2019.
14 Vgl. Rosa, 2016b, 435–514.
sprachiger Diskurse nachzugehen. Hierfür bieten wiederum die Arbeiten Hartmut Rosas einen idealen Ausgangspunkt, insofern sich sein Werk in Frankreich zurzeit einer beachtlichen Rezeption erfreut, wovon nicht zuletzt die zahlreichen Übersetzungen seiner Schriften zeugen. Nicht ohne Grund betont etwa der französische Soziologe Nathanaël Wallenhorst in einem Gespräch mit Rosa, dass ein Potential der ,Soziologie der Weltbeziehung‘ seines deutschen Kollegen insbesondere in ihrer existentiellen Dimension liege, welche in der französischsprachigen Soziologie größtenteils vernachlässigt werde15
Der Großteil der in dem vorliegenden Band versammelten Beiträge geht auf eine internationale Tagung zum Thema „Auswege aus der Sackgasse. Zeitgenössische Antworten auf eine verstummende Welt in Philosophie, Literatur und Kunst /Sortir de l’impasse. Réponses contemporaines au mutisme du monde dans la sociologie, la philosophie et les arts“ zurück, die im März 2024 an der Aix-Marseille Université in Aix-en-Provence stattfand. Der Band gliedert sich in sechs Kapitel, die sich, dem interdisziplinären Ansatz des Bandes folgend, aus unterschiedlichen Blickwinkeln den Krisen der Spätmoderne widmen. Das Kapitel zu Das Konzept der Resonanz als Antwort auf eine verstummende Welt /Leconcept de résonance comme réponse au mutisme du monde eröffnet den Band. Es besteht aus einem Originalbeitrag Hartmut Rosas in französischer Übersetzung, der sich den vertikalen Resonanzachsen widmet, wobei die Musik und die Macht von Erfahrungen existentieller Verbundenheit im Fokus der Analyse stehen. Dieser Text bildet gewissermaßen das ,Gravitationszentrum‘ des Bandes. Die Beiträge der darauf folgenden Kapitel treten, direkt oder indirekt, in einen Dialog mit dem einleitenden Beitrag Rosas, indem sie sich aus unterschiedlichen historischen wie systematischen Perspektiven und aus verschiedenen Disziplinen mit Phänomenen von möglicher Resonanz als Gegensatz zu einem fortschreitenden Verstummen der Welt in der Spätmoderne auseinandersetzen. Zunächst thematisiert Kapitel 2(Die Spätmoderne in der Krise / La modernité tardive en crise)die Krisenhaftigkeit der (Spät‐)Moderne selbst, die hier primär aus einer philosophischen sowie soziologischen Perspektive diskutiert wird, wobei ein Schwerpunkt auf anthropologischen Reflexionen liegt. Kapitel 3(Philosophische Auswegperspektiven /Esquisses philosophiques de réorientation) verhandelt, daran anschließend und anhand eines Dialogs zwischen Rosas Theorie und klassischen Positionen aus der modernen abendländischen Philosophietradition, mögliche Perspektiven eines Auswegs aus den Krisen der Spätmoderne. Mit dem Ziel, Rosas Konzept der vertikalen Resonanzachsen weiterzudenken, rücken im Anschluss in Kapitel 4(Künstlerische und ästhetische Antworten auf eine verstummende Welt /Réponses artistiques et esthétiques au mutisme du monde)zeitgenössische Antworten auf eine verstummende Welt in Kunst und Ästhetik in den Mittelpunkt. Kapitel 5(Literarische Resonanzräu-
15 Vgl. Wallenhorst in:Rosa, 2024, 8; 41.
me /Espaces littéraires de la résonance)reichert den Band um eine literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen eines Verstummens der Welt in der (Spät‐)Moderne an, wobei die Ästhetik als potentielle Resonanzsphäre per se einer kritischen Reflexion unterzogen wird. Der Band schließt mit einem Kapitel zu Zukunftsperspektiven /Vers de nouveaux horizons. Wie die programmatische Überschrift bereits andeutet, werden hier mögliche Auswege aus den Krisen der Spätmoderne und neue Denkwege diskutiert. Einmal mehr steht dabei ein interdisziplinärer Ansatz im Zentrum, der schließlich um Aspekte interkulturellen Philosophierens sowie das In-Bezug-Setzen der Resonanzthematik zu nicht-westlichen Denktraditionen angereichert wird.
Bibliographie
Descola, Philippe (2005): Par-delà nature et culture. Paris:Gallimard. Heidegger, Martin (1967)[1927]: Sein und Zeit. Tübingen:Niemeyer.
Mazzucato, Marianna (2021): Mission Economy. AMoonshot Guide to Changing Capitalism. London:Allen Lane.
Morin, Edgar (2012): Der Weg. Für die Zukunft der Menschheit. Hamburg:Krämer.
Rosa, Hartmut (2016a): Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne. Berlin:Suhrkamp.
Rosa, Hartmut (2016b): Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung. Berlin:Suhrkamp.
Rosa, Hartmut (2019): Unverfügbarkeit. Wien/Salzburg:Residenz Verlag.
Rosa, Hartmut (2022): Demokratie braucht Religion. Über ein eigentümliches Resonanzverhältnis. München:Kösel.
Rosa, Hartmut (2024): Beschleunigen wir die Resonanz!Bildung und Erziehung im Anthropozän. Gespräche mit Nathanaël Wallenhorst. Berlin:Suhrkamp.
Seito, Kohei (2025): Marx im Anthropozän. Ideen für die postkapitalistische Gesellschaft. München:dtv.
Taylor, Charles (1995): Das Unbehagen an der Moderne. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Taylor, Charles (2024): Cosmic Connections. Poetry in the Age of Disenchantment. Cambridge/ London:The Belknap Press of Havard University Press.
Kapitel 1/ Chapitre 1
Das Konzept der Resonanz als Antwort auf eine verstummende Welt / Le concept de résonance comme réponse au mutisme du monde
Les axes verticaux de résonance
La musique et la puissance des expériences de relationnalité existentielle
Hartmut Rosa
Le concept de résonance décrit une forme spécifique d’être-au-monde qui se situe aux antipodes du mode prédominant des relations modernes au monde, axé sur la maîtrise et le contrôle. On peut définir la résonance comme une manière d’entendre et de répondre qui s’accommode mal des impératifs de croissance et d’accélération sur lesquelles reposent les sociétés capitalistes de la modernité tardive1 .
Le concept de résonance est emprunté àl’acoustique, et ce n’est pas un hasard. Dans Résonance. Une sociologie de la relation au monde2,j’aiessayé de développer, sur la base de ce concept, une sociologie généralisable de la relation au monde, dont l’objet est l’étude des différentes manières et possibilités que nous avons d’être-en-lien-avec-le-monde. Or, on peut aussi appréhender le concept de résonance indépendamment de l’acoustique. Pour ma part, je comprends la résonance comme un mode de relation qui ne doit pas nécessairement être pensé en termes acoustiques et qui peut prendre des formes sociales, mais aussi visuelles, tactiles et bien d’autres encore.
Afin d’expliciter cette idée et d’exposer pourquoi je conçois la résonance avant tout comme une manière spécifique de répondre-en-entendant (Hörendes Antworten)etmême de s’arrêter-pour-entendre (Auf-Hören), je procéderai en trois étapes. Je détaillerai d’abord ce que j’entends par ‘sociologie de la relation au monde’. Puis je développerai le concept de résonance, qui décrit une forme spécifique de relation au monde, pour enfin me concentrer sur une dimension particulière des relations résonantes, àsavoir l’axe existentiel ou vertical de résonance. Les sphères de l’art, de la nature et de la religion font pour moi partie de cet axe et je voudrais les appréhender dans leur spécificité tout en envisageant les conséquences sociales qui ysont liées. Il s’agit en particulier de mettre en évidence le potentiel social des expériences de résonance ‘verticale’, qui pourrait permettre d’esquisser une issue aux crises et aux impasses du modèle propre àlamodernité tardive, qui est celui d’une société expansionniste.
1 Ce texte est une version revue, élargie et traduite de mon article «Die auf-hörende Gesellschaft »(Rosa, 2022, 308–320).
2 Cf. Rosa, 2018.
En allemand, le verbe aufhören signifie ‘arrêter, cesser’. Mais le terme se compose àpartir du verbe hören,‘entendre’, et désigne donc en creux le moment où l’on se met àentendre, où l’on tend l’oreille. Cela correspond, d’un point de vue sociologique, au moment où l’on sort du train-train quotidien, où l’on cesse de rayer les tâches de sa To-Do List pour se laisser appeler. Le terme allemand auf-hören produit ainsi un double sens très évocateur :ilnesignifie pas seulement ‘marquer un temps d’arrêt’, mais aussi, pour ainsi dire, ‘tendre l’oreille’. Je m’arrête, je tends l’oreille,etjedeviens par là-même sensible, réceptif. J’introduirai plus bas le terme médio-passif pour désigner cette manière d’être.
Dans cette contribution, j’essaierai d’imaginer une société qui sache s’arrêter-pour-entendre. Je pense en effet que la société actuelle, qui ne s’arrête jamais, parvient àsestabiliser uniquement de manière dynamique, c’est-à-dire qu’elle doit avancer et produire toujours plus vite, croître toujours davantage, innover sans cesse pour pouvoir maintenir sa structure institutionnelle. Elle est donc prise dans une sorte de spirale qui ne mène nulle part. Elle doit tourner de plus en plus vite pour ne pas s’effondrer ;pourtant, ce mouvement d’accélération perpétuel est aussi ce qui, précisément, risque de causer son effondrement. La coalition au pouvoir en Allemagne de 2021 à2024 était composée de trois partis (les sociaux-démocrates, les libéraux et les écologistes). Ces partis étaient d’accord sur le fait que rien ne serait possible sans croissance économique. Tous trois voulaient sortir de la crise (ilenvad’ailleurs de même pour la nouvelle coalition, constituée des conservateurs et des sociaux-démocrates). Mais il faut bien se rendre compte de ce que cela voudrait dire si l’Allemagne parvenait à sortir de la crise par la croissance. Cela signifierait que l’année prochaine, il faudrait produire encore plus de voitures, construire encore plus d’avions, faire encore plus de voyages en avion, vendre encore plus de nourriture, jeter encore plus de vêtements, artificialiser encore plus de sols, fabriquer, utiliser et jeter encore plus d’ordinateurs. Il est fort probable que, si on leur faisait ce reproche, les responsables politiques se récrieraient :‘Non, non, nous parlons d’une toute autre forme de croissance :nous ne voulons pas plus d’ordinateurs, plus de smartphones, plus de nourriture, plus de tout cela dans notre société’, mais je serais curieux de savoir comment ils comptent réaliser la croissance autrement. J’aimerais vraiment savoir dans quels domaines la croissance est censée se faire. Et le problème ne se pose évidemment pas autrement pour la France et l’Angleterre, la Russie et la Chine, l’Amérique et l’Australie. Dans une telle situation socio-économique, s’arrêter-pour-entendre est peut-être la plus grande vertu qui soit.
En tant que sociologue, j’aime me tourner vers la musique et les textes de la culture pop, car les musiciens pop ne cherchent pas àélaborer de grands concepts philosophiques ;ils se contentent de décrire au plus proche de leur vécu ce qui se passe quand nous écoutons de la musique. Voici par exemple
cette chanson toute simple de Reinhard Mey, dont les œuvres ont du succès en Allemagne comme en France. Son titre est Welch ein Geschenk ist ein Lied (Quel merveilleux présent qu’une chanson). En voici un extrait :
Àla premièrenote de musique,
L’espace se met àrespirer et àvivre,
C’est comme un frémissement, un flottement,
Comme si un charme nous tenait.
Et une mélodie nous libère […]
Et ouvre grand notre âme.3
Qu’est-ce qui m’intéresse dans cet exemple ?Mey montre qu’un phénomène acoustique –qui est aussi un phénomène physique –vient modifier la relation au monde. Quelque chose se transforme dans mon être-dans-l’espace. Ou plutôt dans mon «être à l’espace »4,pour reprendre les termes de Maurice Merleau-Ponty. La chanson de Mey décrit une forme d’assouplissement de l’être-dans-l’espace, de la relation au monde. Lorsque j’entends de la musique, que je perçois de manière consciente un phénomène acoustique, lorsque j’écoute,donc, j’établis une relation au monde particulière et transformatrice. L’espace semble se mettre àrespirer et àvivre, comme Mey l’exprime dans sa chanson. Et cela transforme notre manière de nous situer dans le monde. Si vous vous trouviez là, maintenant, exposé àdelamusique, cela modifierait jusqu’à votre état physique. Vous commenceriez àréagir d’une manière ou d’une autre aux sons. Vous pourriez vous ouvrir et peut-être vous mettre àvous balancer au rythme de la musique, mais vous pourriez aussi vous fermer et vous dire : ‘Mais qu’est-ce que c’est qu’encore cet enregistrement horrible ? Au secours !’ Dans tous les cas, la forme de votre être-au-monde serait modifiée. Nous répondons donc d’une manière ou d’une autre intérieurement àceque nous entendons. Il ne s’agit en aucun cas d’un simple contact auditif que nous subirions de manière passive. On ne peut appréhender la musique en tant que musique que si l’on réalise des actes de rétention et de protention :aumoment d’entendre, il faut en même temps avoir àl’oreille les sons déjà passés et anticiper ceux qui potentiellement viendront. Il faut être actif intérieurement pour pouvoir entendre de la musique ou plutôt pour la percevoir comme telle. Dans cette expérience d’écoute, la réponse intérieure au stimuli acoustique est donc un élément nécessaire, et elle atoujours un effet transformateur. La thèse que je défends dans mon livre est la suivante :larésonance constitue le mode de relation au monde fondamental pour l’homme et ce mode de relation repose principalement sur ces deux éléments :‘entendre’ et ‘répondre’. Par ‘entendre’, je veux dire le fait d’être touché, de se laisser toucher :quelque chose entre en
3 Mey, 1981 ;trad. S.P.
4 Merleau-Ponty, 1976, 256.
nous et quelque chose en sort, s’exprime ;par conséquent, quelque chose se transforme en nous et dans la relation qui se tisse entre nous et le monde. Cette mise en relation ne peut se concevoir de manière mécanique, elle est au contraire complexe et vibrante. Je pense que la forme fondamentale de la relation de l’homme au monde se trouve dans cet ‘entendre et répondre’. Il ya là une contradiction radicale avec la forme de la relation au monde qui s’est institutionnalisée dans la modernité et qui vise fondamentalement àdisposer, dominer, accomplir, maîtriser, etc.
Dans le premier volume de sa trilogie Sphères,qui porte le titre Bulles5 , Peter Sloterdijk s’interroge sur l’état embryonnaire. Nous ne savons pas exactement ce que ressent un embryon, mais nous supposons que c’est la capacité d’entendre qui se développe en premier chez l’être humain. Peut-être. Et Sloterdijk aécrit cette belle phrase :« Cet aller-hors-de-soi est le premier geste du sujet. La proto-subjectivité désigne avant toute chose une excitation prévenante et une vibration dans la salutation. »6 Pour moi, nous retrouvons là la forme fondamentale de la résonance : quelque chose me touche, j’entends quelque chose qui m’appelle et j’yréponds. Et c’est cette relation –que Sloterdijk désigne délibérément par le terme de ‘proto-subjectivité’ –qui donne naissance au sujet. George Herbert Mead avait déjà décrit ce phénomène en termes philosophico-psychologiques :lesujet ne devient sujet qu’à partir du moment où il se reconnaît dans les yeux de l’autre7.C’est seulement quand je vois que ces yeux là-bas s’adressent àmoi, que c’est moi qu’ils regardent et que c’est par rapport àmoi qu’ils réagissent, que j’acquiers la conscience d’être un sujet. On peut d’ailleurs observer cela quand des enfants en bas âge font une chute :ils cherchent alors leurs parents des yeux, regardent leur visage et déduisent de ce qu’ils yvoient le degré de gravité de l’accident. La conscience de soi comme sujet se développe uniquement sur la base d’une relation.
Mes réflexions sur la résonance s’inscrivent donc, comme évoqué auparavant, dans le contexte de ce que j’appelle une sociologie de la relation au monde. Elles reposent fondamentalement sur cette idée phénoménologique qui dit que les êtres humains se trouvent toujours déjà en relation avec ou situés dans un monde ou, pour le dire avec Merleau-Ponty :nous sommes situés et orientés vers le monde8.Pour Merleau-Ponty, la forme première de la conscience, la première étincelle de la conscience se trouve dans la réalisation que «“quelque chose” est là et que quelqu’un est là »9.Autrement dit «ily a
5 Cf. Sloterdijk, 2002.
6 Sloterdijk, 2002, 552.
7 Cf. Mead, 2006.
8 Cf. Merleau-Ponty, 1976.
9 Merleau-Ponty, 1964, 211.
quelque chose »10 !Lorsqu’on est dérangé en plein sommeil profond, que l’on se réveille après une anesthésie ou encore après avoir perdu connaissance, on vit presque toutes et tous la même expérience :lapremière étincelle de conscience correspond àce il ya quelque chose !Etcette étincelle préexiste àla séparation qui s’effectue ensuite dans le je suis ici et dehors il ya le monde. Avant de recouvrer la conscience de qui nous sommes, de l’endroit où nous nous trouvons et de ce que nous yfaisons, nous réalisons d’abord qu’il ya quelque chose. Cette référence àun ‘il ya’précède la division sujet-objet. L’idée que ‘quelque chose est là, que quelque chose est présent’ est donc le moment et l’expérience originaire de la conscience. Les philosophes, en particulier ceux qui, de Husserl àWiesing, en passant par Heidegger, Waldenfels, Schmitz et bien d’autres, se situent dans la tradition phénoménologique, ont consacré à cette forme d’être-au-monde des milliers de pages d’analyse et la psychologie fait de même lorsqu’elle se penche sur ce type de perception. Mais ce que j’aspire àmettre en œuvre, pour ma part, c’est une sociologie de la relation au monde, car je pense que la réponse àlaquestion de savoir ce qui est là et surtout de quelle manière cela se présente est conditionnée socialement et culturellement. Qu’elle n’est pas déterminée par la condition de l’homme en tant qu’il est homme, mais qu’elle se présente différemment en fonction du contexte sociétal dans lequel l’homme est situé. Elle dépend en réalité de quantité de facteurs différents. Par exemple, si vous vous réveillez en pleine nuit, la question se pose de savoir si vous percevez ce qu’il ya,là, à l’extérieur de vous, comme quelque chose de dangereux et de menaçant ou davantage comme quelque chose d’attirant, qui attise votre curiosité. Ou plutôt comme quelque chose de bienveillant, de porteur. Avant même que vous ne sachiez ce que cela pourrait être et avant même que vous ne sachiez qui vous êtes et où vous êtes, la conscience du il ya quelque chose ! est teintée d’une certaine émotion qui fait que vous allez percevoir ce quelque chose comme attirant, menaçant, beau, dangereux, repoussant, etc. Cette coloration émotionnelle peut d’ailleurs être testée sociologiquement ou d’une autre manière.
Imaginons que l’on sonne àvotre porte. Àquoi correspond la forme fondamentale de votre réaction ?Est-ce que vous sursautez et vous dites :‘Oh, mon Dieu ! Il ya quelqu’un ! Pour l’amour du ciel ! Qu’est-ce qui va m’arriver ?’
Dans ce cas, votre relation au monde est potentiellement précaire :ceque le monde vous réserve vous semble de prime abord menaçant ou dangereux. Ou alors vous dites-vous :‘Génial, il ya quelqu’un !Enfin une visite !Quelqu’un m’appelle-t-il !?’ Ou alors la sonnerie vous laisse de marbre et vous vous contentez d’attendre ce qui va se passer ?Ils’agit alors d’une forme de relation muette ou indifférente. La réaction la plus probable et l’émotion qui yest associée dépendent non seulement du contexte propre àlasituation, mais aussi
10 Merleau-Ponty, 1976, 455.
des cadres culturels, peut-être aussi de la classe sociale. Elles ne seront pas les mêmes selon que vous avez été habitué aux insultes et aux violences ou que vous appartenez àunmilieu privilégié. Et elles varieront sans doute aussi selon que vous êtes plutôt jeune ou plutôt âgé. Voscroyances, votre sexe, votre situation familiale pourront également jouer un rôle. Les variables socioculturelles qui influencent la forme première de la relation au monde sont multiples. De manière générale, il m’importe de souligner que je ne conçois pas une sociologie de la relation au monde qui part du principe qu’il yaurait d’un côté un sujet et de l’autre le monde et qui se contente de décrire la manière dont les deux sont reliés l’un àl’autre. Je pars plutôt d’une ontologie relationnelle, c’està-dire que je considère que la relation préexiste au référent ou du moins qu’ils ont une origine commune. Comme je l’ai évoqué plus haut avec George Herbert Mead, le sujet ne devient sujet qu’à partir d’une réciprocité interactionnelle. Et le résultat n’est pas toujours ce sujet fermé sur lui-même propre ànotre société moderne. Ainsi, jusqu’à la Renaissance, le rapport entre le sujet et le monde était fréquemment conçu de manière poreuse11.Onpensait par exemple que si vous me regardiez avec insistance, cela pourrait faire passer en moi un mauvais esprit. Même l’attirance érotique était conçue voire expérimentée comme un échange physique de radiations àtravers les yeux et le corps.
Nous sommes habitués àpenser de la manière suivante :sijeveux savoir qui je suis vraiment, je dois faire abstraction de tout ce qui vient de l’extérieur –ce que disent mes parents, mes pairs ou encore ce que dit la presse –etensuite chercher tout au fond de moi ce qu’il yaurait àytrouver. Jusqu’à la Renaissance, au contraire, il n’était pas rare de s’imaginer un mauvais démon qui habite le moi :encherchant en mon for intérieur, je risquais donc de tomber non pas sur mon moi véritable, mais plutôt sur un moi aliéné. Ce que je veux dire, c’est que c’est peut-être –ouplutôt très probablement –larelation, l’interaction qui produisent ce que nous devenons ensuite en tant que sujet et ce qui se présente ànous en tant que monde. On appelle cela une ontologie relationnelle :larelation préexiste àcequi est et àcequi sera ensuite. Et je crois que c’est aussi pour cela que jusqu’à aujourd’hui, les gens écoutent tant de musique (etd’histoires et de podcasts). C’est sur le mode de l’écoute que nous nous assurons de nous-mêmes, que nous nous renouvelons, que nous nous transformons. Certes, je n’en doute pas, la logique des services de streaming modifie la manière dont nous écoutons, dont nous entrons en relation acoustique avec le monde. Mais nous continuons malgré tout àentendre beaucoup de musique. Même dans les ascenseurs et les supermarchés, il ya de la musique. Comment l’expliquer ?Jepense qu’il s’agit en réalité d’une sorte de réassurance ontologique qui ne passe ni par la raison, ni par le langage ;nous cherchons plutôt àconfirmer pour nous-mêmes que la relation résonante avec le monde
11 Cf. Taylor, 2012, 76.