Die Zeitschrift des Landes Südtirol
La revista dla Provinzia autonoma de Bulsan





Die Zeitschrift des Landes Südtirol
La revista dla Provinzia autonoma de Bulsan
Titelgeschichte
Wo Medaillenträume wahr werden können: Antholz ist
bereit für Olympia
Leben & Gemeinschaft
Biathlon-Hochburg: Ein ganzes
Tal freut sich auf die Olympischen Spiele
Innovation & Nachhaltigkeit
Herausforderung Nachhaltigkeit: Gerüstet für die Zeit nach Olympia
OLYMPISCHE WINTERSPIELE 2026 IN SÜDTIROL
DIE WEBSEITE ZU DEN WINTERSPIELEN 2026 IN SÜDTIROL IST ONLINE! Mit aktuellen Themen, Hintergrundinformationen sowie Geschichten zu den Olympischen Spielen und Südtirol.
nëus 5/2025
mailandcortina2026.provinz.bz.it
Vision und Leidenschaft begleiten Südtirol auf dem Weg zu den Olympischen Winterspielen 2026 – einem Ereignis, das historische Dimensionen hat. Antholz wird zur Bühne der Biathlon-Wettkämpfe, und schon jetzt ist spürbar: Olympia ist mehr als Sport. Es ist Emotion, Gemeinschaft, Kunst – und ein Stück Zukunft.
In dieser Ausgabe blicken wir zurück auf den Weg, der Südtirol die Spiele beschert hat: ein überzeugendes, nachhaltiges Konzept, das die Jury in der Bewerbungsphase für sich gewinnen konnte. Wir lassen prominente Stimmen zu Wort kommen – Sportlerinnen und Sportler, die Olympialuft bereits geschnuppert haben und ihre Erfahrungen mit uns teilen. Wir spüren dem Stolz einiger Antholzerinnen und Antholzer nach, Gastgeber eines weltweiten Großereignisses zu sein, und werfen einen Blick hinter die Kulissen, wo der Bevölkerungsschutz und die Sicherheitskräfte alles daransetzen, bestmögliche Bedingungen für Athletinnen, Athleten und Gäste zu schaffen.
Doch Olympia bedeutet auch Kreativität: Kunstschaffende verarbeiten die Spiele auf vielfältige Weise, die olympische Flamme verbindet Menschen über Grenzen hinweg, und unzählige Frauen und Männer arbeiten täglich daran, dass dieses Ereignis gelingt. Wir stellen eine von ihnen vor: Stefanie Demetz, Leiterin der Planung und Koordination der Olympischen Winterspiele 2026. Ihr Beispiel zeigt, wie viel Herzblut und Professionalität in diesem Projekt stecken.
Nicht zuletzt geht es auch um Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit: Die olympischen Investitionen sollen die Wettbewerbsfähigkeit sichern. Und Olympia soll allen offenstehen – den Sportlerinnen und Sportlern ebenso wie den Besucherinnen und Besuchern, die Südtirol als gastfreundliche und inklusive Region erleben werden.
Vision und Leidenschaft – das ist Olympia in Südtirol. Und wir laden Sie ein, diese Vorfreude vieler in den kommenden Seiten mitzuerleben.
Margit Piok Chefredakteurin Landespresseamt
- olympisches Fest
Natur & Lebensraum Das ganze Land macht mit
Leben & Gemeinschaft
Antholz bereitet sich auf Olympia vor
Arbeit & Wirtschaft
Der Zauber der olympischen Fackel Von Gröden nach Mailand-Cortina
Egger
Fünf Steine, fünf Ringe, fünf verschiedene Standorte: Um auf die Olympischen Winterspiele Mailand-Cortina 2026 aufmerksam zu machen, entstehen landesweit fünf „Stoanerne Mandln“ an fünf Kreisverkehren. Dazu wurden fünf übereinander geschichtete Steine installiert – aus lokalem Stein, mit den olympischen Ringen in den Farben grün, gelb, rot, schwarz und blau eingraviert und insgesamt drei bis fünf Meter hoch. Angelehnt an die traditionellen Steinmännchen in Südtirol, die als Wegweiser im alpinen Gelände fungieren, weisen die Installationen mit dem Titel „Spectaculars“ den Besucherinnen und Besuchern den Weg zu den Austragungsorten der Olympischen Winterspiele und sollen auch nach dem Großereignis erhalten bleiben. mpi
Das Team der Baufirma Pertoll freut sich über das gelungene Werk in Toblach (von links): Vorarbeiter Mattias Pertoll, Andreas Dipoli, (in der Hocke) Tobias Pertoll und Jakob Gufler. Die Idee für die „Spectaculars" stammt von Mario Varesco und Marco Fontanesi (MFOR).
IMPRESSUM
Herausgeber:
Autonome Provinz Bozen, Ort: Bozen
Eintragung beim Landesgericht
Bozen: Nr. 32/1991
Presserechtlich verantwortlich:
Margit Piok (pio)
Koordination:
Maurizio Di Giangiacomo (mdg)
Monika Pichler (mpi)
Redaktion:
Maja Clara (mac)
Elisa Egidio (ee)
Carmen Kollmann (ck)
Thomas Laconi (tl)
Gabriel Marciano (gm)
Ursula Pirchstaller (pir)
Angelika Schrott (san)
Katharina Trocker (kat)
Weitere Beiträge und Übersetzungen
dieser Ausgabe:
Matilde Ciriani (mic)
Marilù Clementi (mc)
Timea Kasslatter (tk)
Mara Mantinger (mm)
Carlo Suani (cs)
Foto Titelseite:
Gianpaolo Elvis Piazzi
Konzept und grafische Gestaltung: succus.
Druck:
Esperia GmbH
Auflage: 31.000 Kopien
Kontakt und Abo:
Agentur für Presse und Kommunikation,
Silvius-Magnago-Platz 1, 39100 Bozen (BZ), Tel. 0471 412213, lpa@provinz.bz.it landeszeitung.provinz.bz.it
Die Verwendung von Texten und Bildern aus neüs für nicht auf Gewinn ausgerichtete Zwecke ist nach Rücksprache mit der Redaktion möglich.
ISSN 2974-8143
facebook.com/LandSuedtirol/ instagram.com/land.suedtirol
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Zuschauerinnen und Zuschauer werden an den 10 Wettkampftagen in Antholz zwischen 6. und dem 22. Februar 2026 bei den olympischen Biathlon-Wettkämpfen erwartet. Elf Medaillenentscheidungen werden in diesem Zeitraum getroffen.
Auf dem Programm stehen fünf Bewerbe der Frauen und fünf Bewerbe der Männer und die Mixed-Staffel. Rund 18.500 Zuschauerplätze umfasst das Wettkampf-Areal, davon circa 3.000 Sitzplätze und rund 15.000 Stehplätze.
Werte wie Freundschaft, Solidarität und Fair Play stehen im Mittelpunkt der Schulbesuche von Südtiroler Olympia-Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Südtirols Olympioniken und Olympionikinnen hautnah. Insgesamt 70 Südtiroler Grund-, Mittel- und Oberschulen aller drei Landessprachen beteiligen sich am Projekt „Olympia an den Schulen“. Organisiert von den Schulämtern und dem Landeskomitee Bozen des Nationalen Olympischen Komitees CONI besuchen Südtiroler Olympioniken und Olympionikinnen Schulen im ganzen Land, um dort den jungen Menschen aus erster Hand von ihrer Olympia-Teilnahme zu erzählen. Rund 30 Schulbesuche fanden bereits vor der Sommerpause statt, nun wird das Projekt bis zum Jahresende fortgesetzt. Sportgrößen wie Gustav Thöni, Dominik Paris, Karin Oberhofer, Omar Visintin, Tania Cagnotto, Dominik Windisch, Robert Oberrauch, Silvia Bertagna, Valentina Turisini, Gottlieb Taschler, Stefan Zisser, Roland Ruepp oder Christoph Depaoli stehen den Kindern dabei Rede und Antwort. Zudem haben diese die Möglichkeit, eine olympische Medaille aus der Nähe anzusehen oder anzufassen. mpi
Ehrentafeln in 32 Gemeinden. Rund 300 Südtiroler Athletinnen und Athleten haben bisher an Olympischen und Paralympischen Spielen teilgenommen. 66 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist es gelungen, eine oder mehrere Olympia-Medaillen zu erringen. Um auf die sportlichen Erfolge dieser Südtirolerinnen und Südtiroler aufmerksam zu machen,
werden in ihren Heimatgemeinden Ehrentafeln errichtet. Ziel ist es, die außergewöhnlichen Leistungen der Olympia-Medaillengewinnerinnen und -gewinner zu würdigen. Die Initiative wird gemeinsam mit dem Verband der Sportvereine Südtirols (VSS), dem CONI und dem Südtiroler Gemeindenverband umgesetzt. mpi
Olympische Erfolge würdigen: Enthüllung der Ehrentafel in St. Ulrich mit den Medaillengewinnerinnen Isolde (links) und Carolina Kostner.
Musikalischer Hochgenuss. Die Südtirol Filarmonica vereint ein Netzwerk von knapp 300 Südtiroler Berufsmusikerinnen und -musikern, die rund um den Globus in verschiedenen Sinfonieorchestern arbeiten. Abwechselnd und je nach Konzertprogramm bilden etwa 60 bis 80 von ihnen die aktuelle
Orchesterbesetzung. Am 30. Jänner 2026 gibt das Orchester im Rahmen der Olympia-Show „ON FIRE 2026Winter Games Opening Show Südtirol Alto Adige“ in der Bozner Stadthalle ein Konzert, das auch live im Fernsehen übertragen wird. Die von Giorgio Moroder komponierten offi ziellen
Olympisches Edelmetall und künstlerische Konzepte. Der Südtiroler Künstlerbund (SKB) zeigt vom 12. Dezember 2025 bis 16. März 2026 im „SKB Artes“ in Bozen die Ausstellung „Sport Meets Art“. In den Ausstellungsräumlichkeiten im Deutschhaus in der Weggensteinstraße sind dabei die olympischen bzw. paralympischen Medaillen von sieben Südtiroler Athletinnen und Athleten zu sehen. Diese werden von Südtiroler Künstlerinnen und Künstlern in raumgreifende Installationen übersetzt. Die Ausstellung lädt dazu ein, sportliche Erfolge künstlerisch neu zu deuten.
Olympiahymnen für Los Angeles und Seoul werden von DJ ENA im Rahmen eines Medleys in diesen besonderen Veranstaltungsabend eingebaut, an dem auch Südtirols Olympionikinnen und Olympioniken zugegen sein werden. mpi
Olympia 2026 bringt die Biathlon-Wettbewerbe nach Antholz – ein historischer Moment für das Land.
Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (stehend) freute sich 2019 in Lausanne mit dem Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala über den Zuschlag für die Austragung der Olympischen Spiele.
Am Abend des 24. Juni 2019 hat die Sportwelt nach Lausanne geblickt. Dort verkündete IOC-Präsident Thomas Bach die Entscheidung: „And the winner is Milan-Cortina.“ In Südtirol brandete Jubel auf. Denn mit dem Zuschlag für die italienische Bewerbung für die Austragung der Olympischen Spiele 2026 stand fest: Antholz wird 2026 Schauplatz der olympischen Biathlon-Wettbewerbe sein.
„Das ist ein historischer Moment für unser Land. Olympia kommt nach Südtirol – das erfüllt uns mit Stolz und großer Freude“, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher unmittelbar nach der Entscheidung.
Die Bewerbung Italiens war von Beginn an auf Nachhaltigkeit und Dezentralität ausgelegt gewesen. „Wir haben den Weg gewählt, auf bewährte Infrastrukturen zu setzen, die auch nach den Olympischen Spielen genutzt werden“, betonte Kompatscher.
Genau dieses Konzept hatte das Internationale Olympische Komitee überzeugt: bestehende Sportstätten, regionale Kompetenz und eine gelebte Wintersportkultur.
Antholz ist dafür das beste Beispiel . Seit fast 50 Jahren Austragungsort von Weltcups, sechsmal Gastgeber von Weltmeisterschaften, gilt das Biathlonstadion als Aushängeschild des Wintersports. Zehntausende Fans strömen jedes Jahr ins Tal, die Stimmung ist einzigartig.
„Hier treffen Sportleidenschaft, Organisationstalent und eine großartige Landschaft zusammen. Antholz ist Olympia-reif – und das schon lange“, so der Landeshauptmann.
Die Freude in Südtirol war riesig, als klar wurde, dass sich Mailand und Cortina gegen Stockholm und Åre durchgesetzt hatten. Mit 47 zu 34 Stimmen hatte das IOC für Italien votiert. Damit wird nach Cortina 1956 und Turin 2006 zum dritten Mal ein olympisches Feuer in Italien entzündet – und erstmals auch in Südtirol.
„Olympia soll ein Fest sein – für den Sport, für die Menschen und für die Zukunft unseres Landes“, fasste Kompatscher zusammen. In der Tat ist Südtirol ein sportbegeistertes Land. Maßgeblich Anteil an dieser Begeisterung haben die zahlreichen Vereine, die jungen Talenten die Möglichkeit bieten, sich in verschiedenen Sportarten zu entwickeln und international erfolgreich zu sein.
Mit mehr als 60 Olympiamedaillen, davon 47 bei Winterspielen, hat Südtirol längst bewiesen, dass es eine Hochburg des Wintersports ist. Olympia 2026 dürfte die Krönung dieser Tradition werden. pio
Armin Zöggeler
6 Olympia-Medaillen, Rodeln, Einsitzer
Was war Ihr größter sportlicher Moment b e i O l ymp i a – una bhängig vom Ergebnis?
Was war für S ie das Besondere an O lympia im Vergleich zu anderen internationalen Wettbewerben?
Ich habe bei Olympia immer eine freundschaftliche Stimmung im O lympiaort verspürt. Ich glaube, weil so viele Freiwillige mit einer sehr freundlichen Stimmung immer und überall da waren , um einem weiterzuhelfen.
G ibt es einen Moment der Gemeinschaft oder Begegnung , der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
2 Olympia-Medaillen, Snowboardcross
Der größte sportliche Moment war für mich allein schon meine erste Te ilnahme b e i den O ly mpischen Spielen in Lillehammer 1994, an der ich ohne große Erwartungen, un d d oc h vo ll er Moti vati on un d Ehrgeiz, teilgenommen habe und meine erste Olympiamedaille von sechs gewinnen konnte.
G ab es eine Be g e g nun g mit Athleten und Athletinnen aus anderen Ländern, die für Sie besonders bedeutsam war?
Die Begegnung und das Kennenlernen des Norwegers O le Einar Bjørndalen war sehr bedeutsam. Seine Erfolge, sein Willen, es zu
Während der Eröff nungsfeier bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City 2002 übergab je ein Vertreter der fünf Kontinente der Welt dem Vertreter der nordamerikanischen Indianerstämme ein kleines Geschenk, um mit ihnen Frieden zu schließen. Ich wurde als Europäerin auserwählt, um das Geschenk zu überreichen. Es war eine Begegnung, die ich nie vergessen werde.
We l c h e Werte d er O ly mp ischen Spiele prägen Sie auch heute noch? Kampfgeist. san
Was hat Sie an Olympia am meisten überrascht – vielleicht etwas, womit S ie gar nicht gerechnet hätten?
Au f der einen Seite die Ruhe im olympischen Dorf und auf der anderen der ganze Trubel, sobald man das Dorf verlässt.
Abseits der Wettkämpfe: Welche Er fahrung im Olympischen Dorf oder mit anderen Athleten u n d At hl et i nnen i st I h nen b esonders in Erinnerung geblieben?
Auch wenn rundherum der Rennstress sehr groß ist, herrscht im olympischen Dorf eine angenehme
scha ff en, sein Ehrgeiz und seine Ausdauer beeindruck ten mich.
Wenn Sie jungen Sportlerinnen und Sportlern etwas von Ihrer Olympiateilnahme weitergeben könnten – was wäre das?
Die Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen sind anders, sei es aufgrund der Aufteilung der einzelnen Durchgänge – im Rodeln auf zwei Wettkampftage aufgeteilt -, sei es aufgrund der Atmosphäre. Für jeden Athleten und jede Athletin ist es ein großer sportlicher Erfolg, sich für die Olympischen Spiele qualifiziert zu haben und daran teilnehmen zu dürfen. san
Isolde Kostner
3 Olympia-Medaillen, Ski Alpin
Ruhe und Gelassenheit. Die Athleten gehen sehr freundlich und respektvoll miteinander um
Wie hat Olympia Ihr Leben oder Ihre Sicht auf den Sport verändert?
Verändert hat mich die Erfahrung nicht großartig. Ich bin immer noch derselbe Mensch wie zuvor. Mitzuerleben, wie so viele Sportler aus so vielen verschiedenen Nationen und Kulturen miteinander zusammenleben können, hat mir gezeigt, dass es funktionieren kann, wenn man möchte. Ich würde mir wünschen, dass es auch auf größerer Ebene funktioniert. san
Text Thomas Laconi Übersetzung Angelika Schrott
Rasen-Antholz ist bereit, die Olympischen Winterspiele 2026 auszurichten. Für Südtirol ist dies eine Premiere und für Südtirols Athletinnen und Athleten ein sportlicher und emotionaler Höhepunkt ihrer Karriere.
Biathlon-Königin Dorothea Wierer ist in Antholz groß geworden. Erfüllt sich die dreimalige Weltmeisterin und zweimalige Gewinnerin des Biathlon-Weltcups dort nun den Traum einer olympischen Medaille?
Vorbereitungen für das Olympia-Debüt von Antholz: (von links) Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Präsident des Biathlon Weltcup Komitees, Lorenz Leitgeb.
Der Countdown läuft. Seit jeher ist das größte Sportereignis der Welt, die Olympischen Spiele, ein Moment, der Menschen und Länder verbindet. Die Olympischen und Paralympischen Winterspiele von Mailand-Cortina, einst ein Traum, werden nun Schritt für Schritt Wirklichkeit. Erstmals greift nach vielen und langen Bemühungen das Modell der „vernetzten Olympischen Spiele“, das die Traditionen und die Besonderheiten der einzelnen Austragungsorte in den Mittelpunkt stellt.
Auch eine kleine Südtiroler Talschaft, in der 3000 Menschen wohnen, eingebettet zwischen dem Unesco-Weltnaturerbe Dolomiten und der beeindruckenden Landschaft des Naturparks Rieserferner-Ahrn, ist Teil dieses ehrgeizigen Projekts. Dort schlägt seit mehr als 50 Jahren das Herz für den Biathlon. Das Biathlonzentrum in Antholz ist das Zentrum dieser Leidenschaft. Nun wird dieser Ort zur Bühne eines einzigartigen Ereignisses. Bald heißt es: Willkommen in Rasen-Antholz, Austragungsort der Biathlon-Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen 2026.
Aber was bedeutet Olympia wirklich? Und welchen Mehrwert bringt ein derart großes Ereignis für eine kleine Berggemeinde, in der fleißige Arbeit, gelebte Gemeinschaft und der Stolz auf
die Tradition seit jeher authentische Werte sind? Die Antwort liegt in den Zielen, die sich das Land Südtirol für Olympia 2026 gesetzt hat, und zwar ein einzigartiges Ereignis zu schaffen, das Geschichte, Werte und Chancen der beteiligten Gebiete verbindet.
Jemand, der diese Verbindung verkörpert, ist beispielsweise Dorothea Wierer. Seit über zehn Jahren ist sie die „Königin“ des italienischen Biathlons. Sie ist in Antholz groß geworden und hat sich den Traum, eine Biathlon-Meisterin zu werden, erfüllt. „Für mich ist es ein doppeltes Ziel, die Olympischen Spiele im eigenen Tal zu erleben – sportlich und menschlich. Ich habe immer gehoff t, dass Olympia irgendwann nach Südtirol kommt. Dass es jetzt in meiner Heimat Antholz passiert, ist für mich eine riesige Freude“, sagt Wierer, die dritte Athletin weltweit, die in allen sieben Biathlon-Disziplinen Siege feiern konnte.
1969: Baubeginn
1971: Eröff nung
Seit 1978: Austragungsort von Biathlon-Weltcuprennen
6 Biathlon-Weltmeisterschaften
Stadionkapazität für Olympia 2026: 18.500 Zuschauer
Sitzplätze: 3000
Dass Südtirol auch Austragungsort des Sportevents ist, dazu haben das Land Südtirol und Landeshauptmann Arno Kompatscher, von Beginn an ein starker Befürworter, entscheidend beigetragen. Kompatscher hebt hervor, dass die Spiele eine großartige Gelegenheit seien, die Zukunft des Biathlons in Antholz zu sichern. Für den Landeshauptmann ist klar: „Hätte der Biathlon-Olympiawettbewerb einen anderen Austragungsort bekommen, wäre das ein großes Risiko und ein Schaden für Antholz gewesen. Wir waren sofort überzeugt, dass die Spiele dort stattfi nden sollten, wo es bereits internationale Wettkämpfe gibt, denn das ist nachhaltig und zukunftsweisend.“ Kompatscher erklärt: „Wir haben uns von Anfang an gefragt, was wir mit der Austragung der Spiele noch erreichen wollen, angesichts dessen, was dieser Ort bereits im Biathlonbereich zu bieten hat. Die Antwort ist einfach: Die Arena soll nicht nur während der Spiele glänzen, sondern auch danach als Trainings- und BegegTitelgeschichte
Jahrelanger Einsatz. Um Olympische Spiele ausrichten zu können, braucht es Vision, Planung und Ausdauer. Antholz und das Land Südtirol haben früh begonnen und eng zusammengearbeitet, um für den olympischen Termin bereit zu sein. „Wir haben von Anfang an an Olympia geglaubt und wollten mit diesem Projekt 50 Jahre Einsatz und Leidenschaft für den Biathlon krönen“, erklärt Erika Pallhuber, Generalsekretärin
des Organisationskomitees Antholz. „Wir haben Weltmeisterschaften und Weltcups veranstaltet, aber Olympia ist etwas ganz Besonderes“, sagt Pallhuber und unterstreicht: „Wir arbeiten hart, wir müssen uns vielen neuen Situationen stellen, ich denke zum Beispiel an die strengen Protokolle des Internationalen Olympischen Komitees, aber wir werden bereit sein.“
Blick von oben auf die "Olympic Arena Südtirol", in der im Februar 2026 die Biathlon-Wettbewerbe der Olympischen Winterspiele stattfinden werden.
nungsort, vor allem für die Jugend. Die Investitionen zielen darauf und haben ihre Wirkung schon gezeigt.“
Die Olympiabühne. Die Olympic Arena Südtirol, die vom 6. bis 22. Februar der Austragungsort der Wettkämpfe 2026 um die olympischen Biathlon-Medaillen ist, wird sich Millionen von Fans in einem komplett neuen Kleid präsentieren. Dafür wurde die Anlage umfassend erneuert. Der Vorgeschmack darauf war ein Testevent im vergangenen Januar, das die Qualität der getätigten Investitionen bestätigt hat: Die Anlage wird wohl auch in Zukunft zu den modernsten im internationalen Biathlon gehören.
„Die Erneuerung der Anlage garantiert alle Standards, die für die Austragung der Spiele erforderlich sind, und sichert die Zukunft dieses Sports in Antholz. Sie wird den Besucherstrom außerhalb der Saison erhöhen und mehr Mannschaften anziehen, die unser Stadion für ihre Trainings zu wählen“, sagt der Präsident des Biathlon Weltcup Komitees, Lorenz Leitgeb. Auf diesen dop-
„Die Arena soll nicht nur während der Spiele glänzen, sondern auch danach als Trainings- und Begegnungsort, vor allem für die Jugend.“
Arno Kompatscher Landeshauptmann
pelten Vorteil sei man sehr stolz, weil er vor allem jedem einzelnen Athleten ermögliche, jederzeit in Antholz zu trainieren, erklärt Leitgeb. Außerhalb des Stadions ist die Strecke unverändert geblieben. Die wichtigste Neuerung betriff t den Bereich oberhalb des Schießstandes. Dadurch wurde eine gefährliche Kreuzung am Ausgang des Schießstandes und am Eingang zum Zielbereich beseitigt.
Die neuen Untergeschosse. Neu ist in der Biathlonarena der Ort, wo die Siege vorbereitet werden, also ein umfassender unterirdischer Bereich. Das neue Gebäude verfügt über eine Photovoltaik-Fassade. Die neuen, großzügigen Räume beherbergen Umkleiden, einen großen Fitnessraum, einen medizinischen Bereich für Gesundheitsstation und Dopingkontrollen, Räume für die Vertreter des IOC, einen brandneuen Tunnel für die Pistenfahrzeuge sowie neue Verbindungen zwischen den Untergeschossen und der Wettkampfstrecke.
Farbenfrohe Fan-Gemeinde: Um die Zuschauerströme auf den Tribünen besser lenken zu können, wird die Kapazität des Stadions auf 18.500 Personen begrenzt.
„Die erneuerte Olympic Arena Südtirol setzt heute den Maßstab dafür, was Biathlon weltweit bieten kann. Darauf sind wir sehr stolz.“
Lorenz Leitgeb
Präsident des Biathlon Weltcup Komitees
Einen ersten Eindruck von der Anlage konnte sich eine Delegation internationaler Journalistinnen und Journalisten, darunter eine große Gruppe mit 75 österreichischen Medienvertreterinnen und Medienvertretern machen, die im Sommer 2025 die erneuerte Anlage besuchten. Die Delegation zeigte sich beeindruckt vom neuen unterirdischen Trainingsschießstand, dem Prunkstück der Arbeiten, die termingerecht abgeschlossen wurden.
Draußen, im Zielbereich, werden für Medien und Zuschauende, vor allem jenen vor den Bildschirmen in der ganzen Welt, die brandneuen Flutlichttürme sofort ins
Auge fallen. Sie sind ein wichtiger Teil der Investitionen in die Infrastruktur und verbessern die Beleuchtung der Strecke, der Tribünen und der Parkflächen. „Die erneuerte Anlage ist ein reales und konkretes Beispiel dafür, wie unser Team, meine Freunde sowie Mitbürger und Mitbürgerinnen, wieder einmal gezeigt haben, dass sie Dinge auf höchstem Niveau umsetzen können“, betont Dorothea Wierer.
Die Ambitionen der „Königin“ von Antholz. Bei den Olympischen Spielen sind die Wettkämpfe und Medaillen das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem i. Und dort, in den heimischen Bergen,
darf auch die Rasnerin Dorothea Wierer berechtigte Ambitionen hegen. Für jede Athletin ist der Gewinn einer Medaille das süßeste Ziel und sozusagen die Krönung eines Lebens voller Opfer und Arbeit.
„Eine Karriere mit einer olympischen Medaille zu beenden, wäre ein Traum, der in Erfüllung geht, auch wenn mir bewusst ist, dass in diesem Zusammenhang viele Faktoren zusammenkommen. Ich ziehe es vor, mich nicht festzulegen, sondern abzuwarten, wie mein körperlicher und mentaler Zustand sein wird“, betont Wierer.
Verringerte Stadionkapazität. Das schönste Bild der Spiele in Antholz wird wohl wieder die farbenfrohe Menge der Fans sein, die die Tribünen des Stadions füllen. „Die Kapazität des Stadions wird von 20.000 auf 18.500 Zuschauer verringert“, erklärt Leitgeb. Dies ermögliche es, die Zuschauerströme auf den Tribünen besser zu steuern. „Sicherheit ist bei einer Veranstaltung dieser Größe ein sehr wichtiger Aspekt. Nach sechs Weltmeisterschaften und über 40 Weltcup-Ausgaben wird es für Antholz und unser ‚Team‘ ein wirklich außergewöhnlicher Moment
„Wir
haben von Anfang an das Projekt Olympia geglaubt und wollen damit 50 Jahre Einsatz und Leidenschaft für den Biathlon krönen.“
Erika Pallhuber
Generalsekretärin des Biathlon Weltcup Komitees
sein“, sagt Leitgeb, sichtlich bewegt. „Ich denke, dass die Olympic Arena Südtirol heute den Maßstab dafür setzt, was Biathlon weltweit bieten kann“, fügt er hinzu.
Olympia vor der Haustür. Die Emotion, Olympische Spiele im eigenen Land zu erleben, ist ein Privileg, das nur ganz wenige haben. Auch dieses Mal kann Dorothea Wierer von sich sagen, einen ganz persönlichen Meilenstein ihrer großen Karriere erreicht zu haben.
„Die nächsten Olympischen Spiele fühlen sich besonders an, nicht nur, weil sie zu Hause stattfinden, sondern auch, weil es die letzten Spiele sein werden, an denen ich teilnehme. Ich erlebe und habe jede Olympiade
auf andere Weise erlebt, denn im Laufe der Jahre verändert man sich, man wächst, und man wird sich bewusst, dass jede Ausgabe der Spiele eine eigene Geschichte ist“, erklärt Wierer. „Ich kenne mich: Es werden für mich nicht einfach nur Spiele sein, bei denen ich dabei bin, sondern ich werde versuchen, mein Bestes zu geben, so wie ich es immer in meinem Leben getan habe.“
Antholz zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: Das schönste Kapitel wird im Februar 2026 geschrieben –dort, wo Träume wahr werden können.
Dorothea Wierer träumt davon, ihre bereits außergewöhnliche Karriere mit einer Medaille auf heimischen Pisten zu krönen: "Ich werde mein Bestes geben, wie ich es immer getan habe."
SONNTAG, 8. FEBRUAR
14:05-15:40
Mixed-Staff el 4x6 km, Finale
DIENSTAG, 10. FEBRUAR
13:30-15:30
20 km Einzel Männer, Finale
MITTWOCH, 11. FEBRUAR 14:15-16:10 15 km Einzel Frauen, Finale
FREITAG, 13. FEBRUAR 14:00-15:40 10 km Sprint Männer, Finale
SAMSTAG, 14. FEBRUAR
14:00-15:35
7,5 km Sprint Frauen, Finale
SONNTAG, 15. FEBRUAR 11:15-12:00 12,5 km Verfolgung Männer, Finale 14:45-16:00
10 km Verfolgung Frauen, Finale
DIENSTAG, 17. FEBRUAR
14:30-16:10
Männerstaff el 4x7,5 km, Finale
MITTWOCH, 18. FEBRUAR 14:45-16:20
Frauenstaff el 4x6 km, Finale
FREITAG, 20. FEBRUAR 14:15-15:20
Massenstart Männer 15 km, Finale
SAMSTAG, 21. FEBRUAR 14:15-15:15
Massenstart Frauen 12,5 km, Finale
Text Maja Clara
Olympia 2026 in Südtirol ist ein „Großereignis von Landesinteresse“ - mit Auswirkungen auf Verkehr, Gesundheit, Infrastruktur und Sicherheit.
Sehr komplex und noch nie dagewesen: Das sind die Olympischen Spiele Mailand-Cortina, die im Februar 2026 auch in Südtirol ausgetragen werden. Ein Landeskoordinierungskomitee mit Vertreterinnen und Vertretern von Behörden und Institutionen leitet und bündelt die Maßnahmen auf lokaler Ebene. Koordinator dieses im Juni vor drei Jahren eingerichteten Gremiums ist Ressortdirektor Ulrich Stofner.
Landeskoordinierungskomitee eingerichtet. Der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger ist in diesem Komitee die Stimme des Zivilschutzes. „Auch wenn die Wettkämpfe der Olympischen Winterspiele in Südtirol ausschließlich in der Gemeinde Rasen-Antholz ausgetragen werden, hat sie die Landesregierung doch als Großereignis von landesweitem Interesse eingestuft“, unterstreicht Unterweger: „Das ganze Land macht mit. Denn die Organisation und Durchführung beziehen zahlreiche andere Ortschaften sowie viele Institutionen mit ein und wirken sich auf den Transport, das Gesundheitssystem, die Infrastruktur, die Mobilität, die öffentliche Ordnung und die Sicherheit des Landes aus. Das Thema Mobilität und Transportdienste betreut Ressortdirektor Martin
◀ Den ordnungsgemäßen Ablauf des Großereignisses Olympia 2026 zu unterstützen, wird eine wichtige Aufgabe des Landeszivilschutzes sein.
„Wir haben die Aufgabe, uns auf dieses Großereignis vorzubereiten, auch unter Zuhilfenahme der Freiwilligenorganisationen.“
Klaus Unterweger Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz
Vallazza.“ Zudem werden eine Reihe von Bewerben der Olympischen Spiele als auch der Paralympischen Spiele an den Austragungsorten in Tesero, in Predazzo im Fleimstal und in Cortina durchgeführt. Diese werden auch über die Gemeinden Auer und Toblach erreicht, weshalb auch dort Vorbereitungen notwendig sind.
Die Olympischen Spiele werden als „große Sportereignisse“, als „major events“ defi niert. Veranstaltungen diesen Ausmaßes ziehen eine außergewöhnliche Anzahl nationaler und internationaler Persönlichkeiten an sowie einen komplexen Zustrom von Publikum.
„Als Agentur für Bevölkerungsschutz haben wir die Aufgabe, uns auf dieses Großereignis entsprechend vorzubereiten, auch unter Zuhilfenahme der Freiwilligenorganisationen“, sagt Unterweger. „Dafür gilt es, ausreichend Einsatzkräfte und Freiwillige einzuplanen und spezielle Maßnahmen und organisatorische Pläne auszuarbeiten. Zudem wird an den Tagen, an denen die Olympischen Spiele in Antholz ausgetragen werden, unser Lagezentrum rund um die Uhr besetzt, damit der ständige Austausch mit der Gemeindeleitstelle in Antholz und dem zentralen Koordinierungszent-
rum Main Operation Center MOC in Mailand garantiert ist.“
Medical Services, Security und Safety. Im Zivilschutzpaket im weiteren Sinn enthalten sind auch die „Medical Services“, für die der Primar der Notfall- und Intensivmedizin Marc Kaufmann zuständig ist, sowie die “Security” im Sinne der Öffentlichen Sicherheit mit der Koordination der Ordnungskräfte und des Heeres durch Präfektstellvertreterin Margherita Toth vom Regierungskommissariat.
Gemeinsam werden so die notwendigen Maßnahmen gesetzt, um sowohl in der Vorbereitungsphase als auch in der Umsetzungsphase eine rasche Reaktion des Zivilschutzsystems auf die spezifi schen Risikoszenarien von Mailand-Cortina 2026 zu garantieren, das Landesgebiet zu schützen und den ordnungsgemäßen Ablauf der Veranstaltung zu unterstützen.
Der erste olympische Termin wird der olympische Fackellauf durch ganz Südtirol Ende Jänner 2026 sein - gleichsam eine Generalprobe für alles, was vorbereitet wird, in Erwartung der ersten Wettkämpfe in Antholz, die für den 8. Februar geplant sind. Die Olympischen Spiele Mailand-Cortina 2026 können kommen.
Lageplan des Biathlonstadions in Antholz: Für Olympia 2026 werden unter anderem medizinische Stützpunkte für Athleten und Zuschauer eingerichtet. Dazu kommt eine „Polyklinik“ am Sportcenter in Niederrasen. Relevante Verletzungen werden in die olympischen Krankenhäuser Bozen, Bruneck oder Brixen verlegt.
Ernstfall
Rund um das Biathlonzentrum in Antholz entsteht für Olympia 2026 ein umfassendes medizinisches Notfallzentrum.
Ein Herzinfarkt bei einem Zuschauer, ein Sturz einer Athletin oder eine Verbrennung beim Küchenpersonal – medizinische Zwischenfälle gehören bei Großveranstaltungen leider dazu. Bei den Olympischen Winterspielen 2026 in Antholz werden rund 200.000 Besucherinnen und Besucher sowie mehr als 200 Athletinnen und Athleten erwartet.
Medizinischer Stützpunkt und Polyklinik. Um die umliegenden Krankenhäuser zu entlasten, vor allem aber um eine rasche medizi-
nische Versorgung zu gewährleisten, werden in Antholz zwei zentrale Strukturen eingerichtet: ein medizinischer Stützpunkt direkt am Biathlonzentrum, in dem sowohl Athletinnen und Athleten als auch Besucherinnen und Besucher und Mitarbeitende erstversorgt werden, und eine „Polyklinik“ am Fußballplatz in Niederrasen. Die Polyklinik ist eine Art „Außenstelle“ des Krankenhauses Bruneck speziell für die Athletinnen und Athleten und akkreditierten Mitglieder der olympischen Familie. Sie wird nach den Vorgaben
Primar der Notfallmedizin
Marc Kaufmann
„Medical Care Manager“ des Landes Südtirol für die Olympischen Winterspiele 2026 in Antholz
W ie bereiten Sie sich au f die medizinischen Herausforderungen während der Olympischen S piele vor?
W ir nutzen b este hend e Struk turen und bauen sie gezielt aus. So können wir schnell reagieren, ohne die umliegenden Krankenhäuser zu überlasten.
des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) errichtet. In den Räumlichkeiten des Sportcenters entstehen vorübergehend medizinische Behandlungsräume, ein Überwachungsbereich sowie eine Physiotherapie-Abteilung. Bei relevanten Verletzungen oder komplexeren Erkrankungen werden Betroffene in eines der drei olympischen Krankenhäuser Bozen, Bruneck oder Brixen transportiert. Dafür wird während der Spiele ein eigener Notarzt- und Rettungsstützpunkt direkt neben der „Polyklinik“ in Niederrasen eingerichtet.
Freiwillige für „Medical Service“ gesucht. Die medizinische Betreuung übernimmt medizinisches Fachpersonal des Südtiroler Sanitätsbetriebs, unterstützt durch die Rettungsdienste des Weißen und Roten Kreuzes. Interessiertes Gesundheitspersonal kann sich freiwillig für den Einsatz beim „Medical Service“ in Antholz melden. Vor Ort sind neben Ärztinnen und Ärzten auch Pflegepersonal, Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Rettungssanitäter sowie Verwaltungspersonal im Einsatz. mm
Fehlt in diesen Wochen Personal in den Krankenhäusern? Nein, das werden wir durch gute Planung und Organisation vermeiden. Wir bauen auf das Netzwerk der sieben Krankenhäuser im Südtiroler Sanitätsbetrieb. Die Motivation unter den Mitarbeitern, die Olympischen Winterspiele 2026 mit einem professionellen, engagierten „Medical Service“ zu begleiten, ist sehr hoch Es gibt bereits sehr viele Anfragen dazu, die bei uns eingehen.
Mit wie vielen Patientinnen und Patienten rechnen Sie im olympischen Not fallzentrum?
Das lässt sich leider sehr schwer abschätzen. Wir werden uns aber sehr gut vorbereiten, um die Vorgaben des Internationalen O lympischen Komitees (IOC) zu erfüllen und für alle denkbaren kleinen wie großen medizinischen Herausforderungen b ei Olympia 2026 in Antholz entsprechend gerüstet zu sein. mm
Text Margit Piok
Sportlerinnen und Sportler, Freiwillige und Vereine erleben die Olympischen Spiele 2026 als einmaliges Ereignis. Vor allem die Freiwilligen sind beim Großereignis Olympia wiederum unverzichtbar.
Elfi Forer und die Maskottchen der Olympischen Spiele: „Es ist ein Knochenjob, trotzdem sind wir mit Freude dabei und genießen es, Teil eines besonderen Erlebnisses zu sein.“
Das Antholzer Tal, bekannt für seine verschneiten Berglandschaften und den Biathlon-Weltcup, rüstet sich für ein Sportereignis, das für viele Menschen einmalig ist: die Olympischen Spiele 2026. Während die Pisten und Schießstände für die Weltelite des Biathlons vorbereitet werden, spürt man in den Dörfern eine Mischung aus Vorfreude, Nervosität und Skepsis.
Freiwillige im Einsatz. Die Athletinnen und Athleten stehen im Mittelpunkt der Wettkämpfe, doch für deren reibungslosen Ablauf sind die Freiwilligen unverzichtbar. Alex Steinkasserer aus Mittertal, 28 Jahre alt, ist einer von ihnen. Bereits bei Weltcuprennen war er als Freiwilliger im Einsatz, etwa an Fernsehstationen und Kameraposten. „Olympia ist eine einmalige Sache, und ich freue mich, dabei sein zu dürfen“, sagt er. „Dabei ist es mir egal, wo ich eingesetzt werde – Hauptsache, ich kann den olympischen Geist hautnah erleben.“ Für Steinkasserer ist es spannend, selbst zu sehen, wie ein so großes Event organisiert wird. Er bleibt neutral gegenüber den Debatten im Tal zum Pro und Contra der olympischen Wettkämpfe und
◀ Dabei sein ist auch für die vielen Freiwilligen in Antholz alles: Sie sind unermüdlich für einen reibungslosen Ablauf im Einsatz und erleben gleichzeitig Sportgeschichte hautnah.
will erst einmal abwarten, was auf ihn zukommt.
Daniela Gruber, ebenfalls freiwillige Helferin beim Weltcup und jetzt bei Olympia im Einsatz, beschreibt ihre Motivation ähnlich: „Dabei sein ist alles. Die Olympiade bietet die Chance, Sportgeschichte live und ungefiltert mitzuerleben. Mich fasziniert, dass Menschen aus allen Kontinenten friedlich zusammenkommen und unvergessliche Momente schaffen.“ Für sie steht der Spirit der Spiele im Vordergrund – die Möglichkeit, Sportlerinnen und Sportler auf ihrem Höhepunkt zu unterstützen und gleichzeitig selbst Teil der großen Inszenierung zu sein. Besonders gespannt ist sie auf die Südtirolerinnen und Südtiroler und hoff t, dass Dorothea Wierer deren Karriere mit einer letzten Medaille krönen kann.
Auch Elfi Forer, die seit Jahren das Team der Weltcup-Maskottchen betreut und während der Olympischen Spiele Teil des Maskottchen-Teams sein wird, hebt die besondere Atmosphäre hervor: „Die Stimmung bei den Weltcups ist gigantisch! Überall wird gelacht und gejauchzt, so viele glückliche Leute auf einem Haufen: vom Fan über die Freiwilligen bis zu den Angestellten und Verantwortlichen. Mit den Jahren sind viele Bekanntschaften und sogar Freundschaften entstanden –es fühlt sich fast an wie ein fröhliches Familientreffen.“ Ähnliches erwartet sie sich auch von den olympischen Wettkämpfen. Dabei sei die Arbeit der Maskottchen, die oft lustig wirke, ein Knochenjob. „Es
ist eine Herausforderung, alle Termine einzuhalten – im Kostüm ist man nur langsam unterwegs, und manchmal wird man von Fans regelrecht überrollt. Herausfordernd ist es auch, Pausen zu finden und sich zwischendurch zu stärken, weil man unglaublich viel schwitzt und Kalorien verbraucht. Trotzdem genießen wir es, weil wir alle gemeinsam Teil eines besonderen Erlebnisses sind.“
Große Aufgabenvielfalt. Die Aufgaben der Freiwilligen sind vielfältig: Sie reichen von der Unterstützung bei der Orientierung von Gästen über die Begleitung zu den Plätzen bis hin zu logistischen Tätigkeiten direkt an den Wettkampfstätten. Das bestätigt auch Lorenz Leitgeb, der die Freiwilligen koordiniert. „Wir setzen zwischen 800 und 1000 Helferinnen und Helfer für spezielle Aufgaben ein. Hinzu kommen die Freiwilligen, die das Organisationskomitee von Mailand-Cortina rekrutiert“, berichtet er. Die Freiwilligen des Olympischen Komitees werden eher für Platzzuweisungen und einfachere Tätigkeiten eingeteilt. „Viele unserer Freiwilligen sind seit Jahrzehnten beim Weltcup aktiv, andere neu. Sie kommen aus allen Gesellschaftsschichten – pensionierte Personen, Handwerkerinnen und Handwerker, Akademikerinnen und Akademiker. Einige haben die gesamten zwei Wochen Urlaub genommen, um dabei zu sein“, erklärt Leitgeb. Interessierte können sich weiterhin auf der Webseite von Olympia oder im Biathlon-Zentrum melden.
Für Olympia sind viele fleißige Hände nötig: Die Aufgaben der Freiwilligen reichen von der Besucherlenkung bis hin zu logistischen Tätigkeiten direkt an den Wettkampfstätten.
Boom auch beim Nachwuchs. Die Vorfreude auf Olympia hat beim Amateursportverein Rasen einen regelrechten Boom an Neueinschreibungen gebracht. „Wir hatten noch nie so viele Anmeldungen bei den Kindern wie heuer. Vor allem Mädchen orientieren sich an Vorbildern wie Dorothea Wierer. Zwei Drittel der Neueingeschriebenen sind weiblich“, berichtet Gabriel Steinkasserer, Präsident des Amateursportvereins Rasen. Durch die Olympischen Spiele habe der Verein eine moderne Anlage mit Kraftraum, Laufbahn und weiteren Trainingsmöglichkeiten erhalten, die ohne Olympia nie realisiert worden wären. Für den Verein und die Bevölkerung ist es laut Steinkasserer sehr wichtig, dass auch lokale Sportlerinnen und Sportler in der Weltklasse mitmischen können. Dadurch
erhalten der Sport und seine Infrastruktur mehr Rückhalt. „Wichtig wäre es, dass wir einen Stützpunkttrainer im Biathlon-Zentrum bekommen, der unsere Athletinnen und Athleten betreut“, ergänzt der Präsident. Aktuell stehen nur vier freiberufliche Trainerinnen und Trainer zur Verfügung.
Einmalige Gelegenheit. Für die etablierten Köpfe des Biathlons in Antholz ist Olympia eine Herzensangelegenheit. Rudolf Wieser, Ehrenpräsident des Weltcup-Komitees und Mitbegründer des Biathlons in Antholz, erinnert sich: „Als Mailand-Cortina den Zuschlag bekam, hatten wir Angst, dass Bormio die Biathlon-Wettkämpfe erhält. Zum Glück hat das Land interveniert, und Antholz erhielt die Wettkämpfe. Da-
„Wir setzen zwischen 800 und 1000 freiwillige Helferinnen und Helfer für spezielle Aufgaben ein - viele sind seit Jahrzehnten beim Weltcup aktiv.“
Lorenz Leitgeb Präsident des Biathlon Komitees Antholz
durch kamen Gelder ins Tal, und das Biathlonzentrum wurde zum modernsten der Welt ausgebaut. Darauf bin ich stolz.“ Zudem sei sein Campingplatz während der olympischen Wettkämpfe seit langem ausgebucht. Auch Alois Zingerle, der über 20 Jahre Stadionchef war, freut sich: „Die Olympischen Spiele sind eine Möglichkeit, die ich nur einmal im Leben habe. Meine ganze Familie und besonders meine beiden Söhne sind biathlon-fanatisch, wir freuen uns.“ Bürgermeister Thomas Schuster beschreibt die Vorbereitungen auf die Großveranstaltung als Achterbahnfahrt der Gefühle: „Der Streit um das Stadion hat nicht gerade geholfen, Begeisterung zu wecken. Aber die Infrastruktur bleibt dem Tal erhalten, und das freut viele. Olympia ist ein Höhepunkt, der die ganze Welt nach Antholz bringt.“
Georg Zingerle, Präsident des Tourismusvereins Antholzertal, sieht es ähnlich: „Olympia zieht internationale Gäste ins Tal. Das ist eine besondere Chance, unsere Besonderheiten zu zeigen und jedem Betrieb – von der Hotellerie bis zur kleinen Gastronomie – eine Bühne zu geben. Bilder aus Antholz werden weltweit zu sehen sein.“ Gleichzeitig werde das Tal weiterhin seine Kernwerte wahren: Naturverbundenheit und Authentizität bleiben laut Zingerle im Mittelpunktauch während der Olympischen Spiele.
I Juesc Olimpics da d'inviern dl 2026 lascerà nce n sëni culturel: l'UNIKA tol pert.
I artisć dl'UNIKA ie tl lëur de crië cin' figures nueves per i Juesc Olimpics da d'inviern dl 2026.
"Cultural Olympiad - The Arts Programm", chësc ie l inuem dl program de sustëni culturel per i Juesc Olimpics da d'inviern de Milan - Cortina dl 2026. L fi n ie chël de comuniché i valores olimpics y paralimpics tres n proiet multidiscipliner cunlian cultura, tradizion y sport y de festejé la criatività coche rujeneda universela. Dan y ntan i Juesc Olimpics vën nce pità n cuntribut artistich dala plataforma di artisć de Gherdëina UNIKA. "Nëus tulon pert al'Olimpiades cultureles da d'inviern cun doi proiec artistics", conta la coordinadëura Heidi Rungger. "Nosc fi n ie de mëter tl zënter la tradizion viva dl ziplé y de dé n cuntribut culturel ai Juesc Olimpics da d'inviern."
"Wooden Fans" de grandëza naturela. Per chësta ucajion vën de reviers y fans cunesciui, fac de lën de lim - cincanta scultures de grandëza naturela
fates a man dai artisć dl'UNIKA, che ie unides uneredes cun l Marketing Award de Südtirol tl 2004. I artisć dl'UNIKA ie tl lëur de crië cin' figures nueves per i Juesc Olimpics da d'inviern dl 2026: ëi reprejentea i aniei olimpics coche nce la cin' valedes ladines y lieia sport, ert y tradizion. I modiei de chisc lëures nueves ie unic prejentei per l prim iede pra la mostra UNIKA de chëst ann a Urtijëi a metà setëmber. Chësta figures, deberieda cun chëles che ie bele, trajerà l'atenzion di vijitadëures pra la garejedes de biathlon a Antholz.
Recunziliazion de Armin Grunt. Pra la olimpiada culturela fej nce pert la scultura "Recunziliazion" dl artist dl'UNIKA Armin Grunt, na uneranza simbolica ai Juesc Olimpics da d'inviern. La basa dl'opra d'ert ie n ciuch de lën dedite uet, che simbolisea la natura y l cunliamënt danter la persona y si ntëurvia. Ntëur al ciuch iel na grupa de scultures, che reprejentea energia, vijion y contradizions dl'umanità y nvieia l vijitadëur a n viac fi sich y simbolich de reviers ala urigines. L'opra d'ert unirà inaugureda ai 26 de nuvëmber dl 2025 sun Plaza de Chemun a Bulsan y sarà da udëi a Bulsan nchin che la flama olimpica unirà purteda ai 26 de jené dl 2026. tk
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Text Elisa Egidio Übersetzung Angelika Schrott
Ab 13. November treffen Olympia und Kunst im Museion in Bozen bei einer besonderen Ausstellung des Sportlers und Unternehmers Stefano Podini zusammen.
Feuer ist nicht nur ein Symbol für Gefahr, sondern auch für Leidenschaft und Leben. Für den Philosophen Heraklit war Feuer der Ursprung des Uni versums. Mit dem Entzünden der Feuerschale werden die Olympischen Spiele eröff net – ein einprägsamer Moment für Milliarden von Zuschauerinnen und Zuschauern. Nur der letzte Fackelträger hat das Privileg, den berauschenden Moment zu erleben, „den Göttern das Feuer zu stehlen“, wie Prometheus im Mythos. Kein Wunder, dass die olympische Fackel mit ihrem zeitlosen Zauber zum begehrten Objekt vieler Sammler geworden ist.
41 olympische Fackeln im Museion. Einer von ihnen ist Stefano Podini, Präsident des Italienischen Handballverbands und viermaliger
Fackelträger bei Olympischen Spielen. Dem Bozner Unternehmer und früheren Handballspieler aus Südtirol ist es gelungen, eine Sammlung von 41 olympischen Fackeln zusammenzutragen. Damit verfügt er über eine von nur drei vollständigen Sammlungen weltweit. Genau diese „glorreichen 41“ können vom 7. November 2025 bis Ende März 2026 im Museion in Bozen bestaunt werden. Die Ausstellung ist Teil des kulturellen Programms „Cultural Olympiad“ im Rahmen von Mailand-Cortina 2026. Eine ortsspezifi sche Installation der Künstler Sonia Leimer und Christian Kosmas Mayer ergänzt die Sammlung im zweiten Stock des Museion. Die beiden Künstler hatten dazu im März 2025 einen eingeladenen Wettbewerb gewonnen. Die Entscheidung der Jury war am 11. Juni gefallen.
„Ich habe keine Lieblingsfackel, aber Innsbruck 1964 und Grenoble 1968 gefallen mir künstlerisch sehr. Vor allem auch, weil ich sie mir hart erarbeitet habe. Auch die Fackel von Rom hat ihren besonderen Reiz.”
Stefano Podini
Präsident
des Italienischen Handballverbands
Alles begann mit einem „olympischen Ärgernis“. „Mit der Nationalmannschaft habe ich an Welt- und Europameisterschaften, aber nie an Olympischen Spielen teilgenommen. Deshalb dachte ich, dass ich zumindest ein Erinnerungsstück haben möchte“, erzählt Podini. Diese Idee wurde durch ein unerwartetes Geschenk Wirklichkeit. „Zufällig bekam ich die Fackel von den Spielen in Rom 1960 geschenkt. Da dachte ich: Ich könnte eine Sammlung beginnen. Also habe ich im Internet gesucht, bin zu Auktionen und Sammlertreffen gereist und habe eine Welt entdeckt, die ich bisher nicht kannte.“ Wirklich vollständig wurde das Projekt durch eine besondere Begegnung. „In über 20 Jahren habe ich die Sammlung vervollständigt, und das vor allem dank Eric Nesh. Er hatte ein eigenes Museum, das ich in Depoe Bay in Oregon besucht habe. Von ihm habe ich die zehn seltensten olympischen Fackeln bekommen, die es weltweit gibt.“
Engagement in der Stiftung. Mit insgesamt 41 Fackeln hat Stefano Podini eine Sammlung aufgebaut, die ihresgleichen sucht. Aus seiner Leidenschaft für das olympische Feuer entstand schließlich eine gemeinnützige Stiftung, die Sportprojekte unterstützt. „Die Einnahmen aus meiner persönlichen Ausstellung gehen stets an paralympische Athleten oder Athletinnen sowie an bedürftige und verdiente Sportvereine, die eine Kommission auswählt.“
Vier Mal war der Bozner Unternehmer Stefano Podini Fackelträger bei Olympia. Mit 41 olympischen Fackeln besitzt er eine von nur drei vollständigen Sammlungen weltweit.
Dass die Sammlung von Olympia-Fackeln ab November nun in Bozen zu sehen ist, war eine bewusste Entscheidung. „Es gab viele Interessenten, die die 41 Fackeln im Zeitraum der Olympischen Winterspiele von Mailand-Cortina ausstellen wollten - sowohl in Mailand als auch in Trient. Aber als Südtiroler habe ich eindeutig dem Museion - Museum für moderne Kunst in Bozen den Vorzug gegeben.“
Ein Symbol des Friedens. Jede Fackel ist einzigartig und nicht vervielfältigbar. Sie trägt eine Emotion in sich, die kein Geschichtsbuch je wiedergeben kann. „Ich habe keine Lieblingsfackel“, berichtet der Unterehmer, „aber die Fackeln von Innsbruck 1964 und Grenoble 1968 gefallen mir künst-
lerisch sehr. Vor allem, weil ich sie mir hart erarbeitet habe. Auch die Fackel von Rom hat einen besonderen Reiz.“
Ein Zauber hält die Flamme seit Jahrhunderten am Leben – und mit ihr die Hoff nung. „Die Fackel geht zurück auf das antike Olympia. Während der Spiele brannten große Feuer, die die Athleten daran erinnerten, dass alle Kriege eingestellt werden mussten. Feuer und Fackel sind somit Symbole für Sport und für Frieden.“ Diese Botschaft ist weiterhin aktuell, wie Podini unterstreicht. Über die Werte des Sports erreicht sie neue Generationen.
Erinnerungen eines Fackelträgers. „Es waren unterschiedliche Erlebnisse in verschiedenen Ländern“,
erinnert sich Podini an seine vier Teilnahmen als Fackelträger. „Die Spiele von Peking waren die letzten, bei denen der Fackellauf weltweit stattfand. Er endete in Peking mit über 30.000 Fackelträgern. Der Lauf war sehr umstritten. In Kunming waren wir in einem Park eingeschlossen und wurden von der Polizei vom Hotel bis zur Strecke eskortiert.“ Viel entspannter sei die Stimmung in Rio de Janeiro und Vancouver gewesen. „Dort hat uns die Menge umarmt, wir haben tausende Fotos mit den Menschen dort gemacht. Ich erinnere mich noch an die Musik und an die Feststimmung. Es waren zwei sehr unterschiedliche Fackelläufe. Mit der Fackel zu laufen, ist jedoch immer etwas sehr Aufregendes und sehr Schönes.“
Text Elisa Egidio Übersetzung: Angelika Schrott
Hinter den Kulissen: Ein Blick auf die Karriere von Stefania Demetz, Expertin für Leadership sowie Event Management Design und Leiterin Planung und Koordination der Olympischen Winterspiele 2026
Teamarbeit wirkt nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch außerhalb. Das weiß Stefania Demetz sehr gut. Die Grödnerin hat Sport und Kommunikation im Blut. Diese beiden Leidenschaften ziehen sich durch ihre Karriere als Beraterin für Leadership und Event Management Design.
Seit ihren Anfängen im Medienzentrum der Olympischen Spiele von Barcelona 1992 reiht sich für Demetz Erfolg an Erfolg. 18 Jahre lang leitete sie als Generaldirektorin den Skiweltcup in Gröden. Bereits 2006 arbeitete sie als Presse-Managerin bei den Olympischen Spielen in Turin. Im Januar 2024 übernahm sie schließlich die Leitung der Planung und Koordination für die Olympischen Spiele Mailand-Cortina 2026.
Frau Demetz, auf Instagram nennen Sie sich „eine Südtirolerin, die in Turin lebt und in Mailand arbeitet“. Erzählen Sie uns davon.
Ich bin in Gröden geboren und aufgewachsen und später nach Mailand gezogen, um dort spanische Literatur zu studieren. Während der Studienzeit arbeitete ich 1992 mit 22 Jahren im Medienzentrum bei den Olympischen Spielen in Barcelona. Das war eine Erfahrung, die mich begeistert hat und mir die Tür zur Welt der Kommunikation geöff net hat. Dort habe ich wichtige Kontakte für meinen weiteren Berufsweg geknüpft. Kurz danach habe ich begonnen, mit dem Skiweltcup in Gröden zusammenzuarbeiten. Über die Jahre habe ich viele Sportveranstaltungen begleitet, vom Reiten über die Leichtathletik bis
hin zum Radsport und natürlich die Olympischen Spiele in Turin 2006. Später bin ich nach Turin zurückgekehrt, wo ich heute mit meinem Partner und meiner Tochter lebe.
Was bedeutet es, das Sportevent par excellence, die Olympischen Spiele, zu organisieren, zum ersten Mal auch in Südtirol?
Das olympische Umfeld ist noch komplexer. Während der Skiweltcup rund 15 Funktionsbereiche umfasst, sind es bei den Olympischen Spielen mehr als 50. Die Organisationsmaschinerie ist weitaus vielschichtiger, mit sehr vielen Beteiligten. Mailand-Cortina 2026 vereint drei Regionen und zwei autonome Provinzen. Das bedeutet, dass ständig Strukturen, Orte und Abläufe integriert werden müssen.
Seit ich im Januar 2024 die Leitung des Teams „Planung und Koordination“ übernommen habe, ist es unsere Aufgabe, den Projektfortschritt zu kontrollieren. Wir machen das mit einem komplexen Werkzeug, dem Masterschedule, das fast 3.000 Meilensteine enthält. Parallel dazu haben wir mit Issue Tracking angefangen. Damit können wir nicht nur Fortschritte, sondern auch Probleme, Risiken und sogar Chancen verfolgen. Nun sind wir in der Phase der Readiness: Das ist der Moment, in dem wir einerseits damit starten, Pläne umzusetzen und andererseits mit Simulationen, Tabletop-Übungen und Testevents überprüfen, ob wir tatsächlich vorbereitet sind.
Wie hat sich die Welt der Sportevents in den vergangenen Jahren entwickelt?
Als ich begonnen habe mit Events zu arbeiten, lag der Fokus fast nur auf dem sportlichen Wettkampf. Heute muss sich eine Veranstaltung auf vielen Ebenen entwickeln und am Kunden orientieren: am Zuschauer, der ein vollständiges Unterhaltungserlebnis sucht, egal ob vor Ort oder remote. Dazu kommen viele Stakeholder: die Athleten als Träger der authentischsten Emotionen, aber auch die Umgebung, die Medien und die gastgebende Gemeinschaft. Das Erbe der Spiele ist enorm: Man denke nur an das olympische Dorf in Mailand. Dann gibt es noch den
menschlichen Aspekt, den ich für grundlegend halte: die Freiwilligen, die einzigartige Erfahrungen machen werden, die jungen Menschen, die dank der Olympischen Spiele ihre berufl iche Laufbahn beginnen werden. Und dann ist da noch das, was den Austragungsorten in Form von Infrastruktur, Dienstleistungen und Möglichkeiten bleibt. In diesem Sinne sind Großveranstaltungen echte Beschleuniger des Wandels, die einen dauerhaften Wert für die Gemeinden schaffen können.
Welche Olympischen Spiele tragen Sie im Herzen?
In Barcelona habe ich mit 22 Jahren meine erste Auslandserfahrung gemacht. Dort habe ich gesehen, wie die Olympischen Spiele einen Ort verändern können. In Turin 2006 war ich 36 Jahre alt und reifer. Ich trage die Erfahrung dieser Spiele im Herzen, weil wir als Team viele Herausforderungen gemeistert haben. Heute fi nde ich mich inmitten einer Komplexität wieder, die sich von Tag zu Tag weiterentwickelt. Als leidenschaftliche Managerin und Sportevent-Expertin fasziniert mich die Fähigkeit, dies zu bewältigen: Orte, verschiedene Kompetenzen und Kulturen, die nur dann stark werden, wenn sie gut integriert werden. Teamarbeit is t der Schlüssel: Allein sind wir nichts.
„Als ich begonnen habe, lag der Fokus auf dem sportlichen Wettkampf. Heute muss sich eine Veranstaltung am Kunden orientieren, der ein vollständiges Unterhaltungserlebnis sucht.”
Stefania Demetz Leiterin der Planung und Koordination bei den Olympischen Winterspielen 2026
Fragen an ...
Doris Lintner
Deputy Sports Managerin für Eishockey bei den Olympischen Winterspielen Mailand-Cortina
Frau Lintner, worin besteht Ihre Aufgabe?
Ich bin für Frauen-Eishockey zuständig, ein Kollege für Männer-Eishockey. Wir sind Assistenten des Sportmanagers und sorgen dafür, dass die Athleten alles haben, was sie brauchen.
S ie waren G eschä f ts f ührerin b e i R i tten Hoc key, h a b en di e Weltmeisterschaft 2024 in Bozen or g anisiert und arbeiten jetzt für Olympia: Wo liegen die Unterschiede?
Bei der Weltmeisterschaft in Bozen waren wir nur zu dritt und haben uns um die gesamte Organisation gekümmert. Bei den Olympischen Spielen gibt es hingegen viele Arbeitsgruppen mit unterschiedlichsten Aufgaben: Hier bin ich nur für einen kleinen Bereich zuständig
W i e b e li e b t i st Frauen hoc key derzeit?
Es ist noch wenig bekannt, vor allem hier in Italien. In Kanada und den Vereinigten Staaten hat es einen großen Qualitätssprung gegeben. Ich hoffe, dass auch diese Olympischen Spiele ein Schaufenster für Frauenhockey sein können. Wenn ich mir anschaue, was bei der Fußball-WM in der Schweiz geschehen ist, sehe ich großes Potential. ee
Text Monika Pichler
Antholz hat sich für Olympia 2026 gerüstet und zeigt, wie Investitionen wirken und die nachhaltige Nutzung bestehender Strukturen gelingen kann.
◀ Photovoltaik-Paneele im Umfang von 5500 Quadratmetern wurden in die neu sanierte Fassade des Biathlonstadions in Antholz integriert.
Der Anblick ist schlicht beeindruckend. Die neu sanierte Fassade des Biathlonstadions in Antholz, das ab 2026 den stolzen Namen „Olympic Arena Südtirol Alto Adige“ tragen wird, umfasst 5500 Quadratmeter integrierte Photovoltaik-Paneele. „Damit erzeugen wir genug Strom, um den Bedarf des Biathlon-Stadions zumindest bis in den November hinein autonom zu decken“, berichtet Lorenz Leitgeb, Präsident des Biathlon Weltcup Komitees. Für die Großveranstaltungen im Winter reicht das zwar noch nicht aus. Dennoch ist man auf die neue Stadion-Photovoltaikanlage mit einer maximalen Nennleistung von 360 Kilowatt-Peak zu Recht stolz in Antholz.
Umweltaspekte wichtig. Und auch sonst haben das Land Südtirol, die Gemeinde Rasen-Antholz und das erfahrene Organisationskomitee vor Ort im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele im Februar in Antholz nichts dem Zufall überlassen. „Als Veranstalter im Biathlon-Zirkus sind für uns nicht nur die sportlichen Aspekte
Herausforderung Nachhaltigkeit: Bürgermeister Thomas Schuster ist überzeugt, das sich die verbesserten Infrastrukturen „positiv auf das Tal und darüber hinaus auswirken“.
„Die investierten Mittel ermöglichen es, den künftigen Generationen ein funktionelleres Stadion übergeben zu können und wettbewerbsfähig zu bleiben.“
Thomas
Schuster
Bürgermeister
der Gemeinde Rasen-Antholz
wichtig“, berichtet Präsident Leitgeb, „sondern auch sämtliche Aspekte der Nachhaltigkeit - von der Mülltrennung und der Reduzierung von Plastikmüll über die Energieeinsparung bis hin zu umweltfreundlichen Antrieben.“
Für Olympia 2026 seien die einzuhaltenden Umwelt-Auflagen sogar noch höher.
Ein Kernpunkt der Nachhaltigkeit ist auch die Nutzung der Stadionanlage nach den Olympischen Winterspielen 2026: „Wir haben bereits die Zusage für die Biathlon-Weltcup-Veranstaltungen bis 2030. Parallel dazu arbeiten wir kontinuierlich daran, die
Auslastung der Biathlon-Anlage in Antholz weiterzuentwickeln“, betont Lorenz Leitgeb. Mit Trainingslagern internationaler Nationalteams und Sportgruppen, Stadionführungen und Events komme man dem Ziel einer ganzjährigen Auslastung immer näher. „Auch Nachwuchssportler profitieren von den tollen Trainingsbedingungen, die nach den Umbauarbeiten nun herrschen“, unterstreicht der Präsident.
Investitionen in Wettbewerbsfähigkeit. Das zeigt: Die Investitionen in die Biathlon-Hochburg dienen nicht nur kurzfristig den olympischen Wett-
bewerben. „Vielmehr wurde das realisiert, was für die Weiterführung der Bewerbe, sowohl im Profi- als auch im Amateursportbereich, uns langfristig von Nutzen ist, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, erklärt Lorenz Leitgeb. Dazu gehört die Gestaltung des neuen Zieleinlaufs ebenso wie der neue unterirdische Schießstand und Bereiche für Training, Logistik und die Medien. Durchgeführt wurden 2025 auch Investitionen in die Elektroinstallationen und in die Beleuchtungsanlage des Biathlonzentrums: So wurde etwa die Anschlussleistung und die Stromsicherheit erhöht und sieben neue Flutlichttürme mit LED-Strahlern errichtet. Bereits 2024 ist die neue Beschneiungsanlage in Betrieb genommen worden, während Ende 2025 jene des Speicherbeckens mit rund 31.000 Kubikmeter Fassungsvermögen bevorsteht. „Insgesamt fl ießen rund 28 Millionen Euro an staatlichen Mitteln und noch einmal so viel an Landesmitteln anlässlich von Olympia 2026 in das Antholzertal“, berichtet Thomas Schuster, Bürgermeister der Gemeinde Rasen Antholz, die Eigentümerin des Biathlonzentrums ist. Mittel, die es ermöglichen würden, den künftigen Generationen ein noch schöneres und funktionelleres Stadion übergeben zu können, betont er.
Investitionen auch in die Kultur. Doch investiert wird nicht nur in die Sportstätten. Mit dem Umbau und der Erweiterung des Kulturhauses „Harward“ in Antholz Mittertal wird im Zuge von Olympia 2026 auch im Kulturbereich Bleibendes geschaffen: „Das in die Jahre gekommene Kulturhaus wird zu einem multifunktionalen Ort für zwölf lokale Vereine umgestaltet und somit der Bevölkerung zu Gute kommen“, freut sich Schuster. Ein großes Plus für das Antholzertal sei auch die Glasfaserversorgung sowie die verbesserte Netzabdeckung durch den neuen RAS-Umsetzer im Talschluss.
„Alle diese Infrastrukturen wirken sich nachhaltig positiv auf das Tal und darüber hinaus aus“, betont der Bürgermeister. Nicht immer sei es einfach, die Nachhaltigkeit einer großen Infrastruktur unter Beweis zu stellen, weiß er. „Es bleibt eine Gratwanderung“, so Schuster. „Alles müsse den steigenden Anforderungen gerecht werden, dürfe aber dennoch nicht überdimensioniert sein.“
Neue Beleuchtungsanlage: Im Biathlonstadion in Antholz wurden sieben Flutlichttürme mit LED-Strahlern errichtet.
Im Rahmen der Olympischen Winterspiele plant das Land Südtirol zahlreiche Initiativen.
6. bis 9. November 2025
Olympia-Stand Herbstmesse
Wie schon im April auf der Freizeitmesse wird es auch auf der Herbstmesse in Bozen Informationen zu den Winterspielen geben. Am Olympia-Stand werden Medaillengewinnerinnen und -gewinner zu Gast sein und von ihren ganz persönlichen Erlebnissen erzählen.
27. bis 29. Jänner 2026
Olympischer Fackellauf
Der traditionelle Fackellauf beginnt im November 2025 in Olympia und führt über Rom bis nach Bozen und Antholz. Vom 27. bis 29. Jänner werden die blaugrüne olympische und die bronzefarbene paralympische Fackel „Essential“ auch in Südtirol zu sehen sein.
6. bis 22. Februar 2026
Fahnen für Olympia
In Kooperation mit dem Eck Museum of Art in Antholz führt der Südtiroler Künstlerbund das Projekt „Flags of Art“ durch: Im Rahmen der Wettbewerbe gestalten Künstler und Künstlerinnen großformatige Fahnen (150 × 400 Zentimeter), die am Eingang ins Antholzertal sichtbar installiert werden.
Um Barrierefreiheit
im Tourismus in Südtirol voranzutreiben, wird das Portal „Südtirol für alle“ für Olympia erweitert.
Bereits Ende Oktober soll die neue Software „Commitment to accessibility“ fertig sein: Sie wird es allen Betrieben und öffentlichen Einrichtungen in Südtirol ermöglichen, eine standardisierte Eigenerklärung zu ihrer Barrierefreiheit abzugeben. Mit den gesammelten Daten soll „Südtirol für alle“, die offi zielle Informationsplattform für barrierefreien Tourismus und Mobilität in Südtirol, im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2026 nachhaltig erweitert werden: Bisher beinhaltete die spezialisierte Datenbank von „Südtirol für alle“ verifizierte Daten von rund 1.000 vor Ort erfassten Einrichtungen. Diese sollen nun im Zuge des Projekts um viele weitere Einrichtungen - Unterkünfte, Bars und Restaurants, Geschäfte, Museen und Sehenswürdigkeiten, Sportanlagen, Dienstleister, Handwerker, soziosanitäre Dienste, öffentliche Ämter usw.- ergänzt werden. Die gesammelten Daten können zudem anderen Websites (zum Beispiel Suedtirol.info) über digitale Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden.
Informationen über die tatsächliche Barrierefreiheit. Die Barrierefreiheit der Veranstaltungsorte ist nämlich ein wichtiges Kriterium, das im Rahmen der Olympischen Spiele Mailand-Cortina zu erfüllen ist. Aus diesem Grund wurde das Projekt „Commitment to accessibility“ ins Leben gerufen, mit dem Ziel, auf Landesebene möglichst viele Zugänglichkeitsdaten zu erfassen und die privaten und öffentlichen Betreiber von Strukturen für eine inklusive Gastfreundschaft für alle Menschen zu sensibilisieren. Die Idee dazu stammt von independent L., dem Südtiroler Kompetenzzentrum für Barrierefreiheit und assistierende Technologien.
„Es geht darum, Gastfreundschaft für alle zu leben und möglichst konkrete Informationen über die tatsächliche Barrierefreiheit von Einrichtungen und touristischen Angeboten für Familien mit kleinen Kindern und Kinderwagen, für ältere Menschen und Gäste mit motorischen Behinderungen, Sehbeeinträchtigungen und
Private und öffentliche Betriebe und Einrichtungen in Südtirol sind aufgerufen, ihr „Commitment to accessibility“ online abzugeben und damit das Portal „Südtirol für alle“ zu erweitern.
Lernschwierigkeiten bereitzustellen“, unterstreicht Günther Ennemoser von independent L. „Das Projekt zeichnet sich durch seine digitale Barrierefreiheit aus sowie durch seine generierten Inhalte in zertifi zierter Leichter Sprache.“
Die automatisch generierten Antworten des Systems in zertifi zierter Leichter Sprache wurden von OKAY - Büro für Leichte Sprache der Lebenshilfe erarbeitet und sind dadurch für alle Nutzenden zugänglich, insbesondere auch für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder mit geringen Sprachkenntnissen.
Mitmachen ist einfach. Jeder öffentliche und private Betrieb in Südtirol kann bei dieser landesweiten Informationskampagne für Barrierefreiheit mitmachen – denn jede Information hilft und trägt zu einem inklusiveren Südtirol für alle bei. mpi
Alle Infos zur Initiative
Freut sich auf die Paralympics: Christoph Depaoli, hier im Einsatz als Stürmer im italienischen Para-Eishockey-Nationalteam.
Südtirol blickt auf eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte bei den Paralympics zurück.
Sportlerinnen und Sportler mit körperlichen Behinderungen, Amputationen, Blindheit oder Zerebralparese treten in verschiedenen Wettkämpfen vom 6. bis 15. März 2026 gegeneinander an. Auf die Olympischen Winterspiele, die vom 6. bis 22. Februar stattfi nden, folgen nämlich einen Monat später die Paralympischen Spiele von Mailand Cortina 2026. Die Austragungsorte für die sechs Disziplinen sind größtenteils dieselben wie bei den Olympischen Spielen. Eine Ausnahme ist das Biathlon, das ins Trentino verlegt wird.
Die Eröff nungsfeier findet in Verona statt. Danach stehen in Cortina d’Ampezzo die Spiele im Rollstuhlcurling auf dem Programm. Auf der Olimpia delle Tofane-Piste messen sich die Athletinnen und Athleten im Para-Ski Alpin und Para-Snowboard. In Mailand, in der Santagiulia Hockey Arena, kämpfen die Teams im Para-Eishockey. Das Langlaufstadion in Lago di Tesero im Fleimstal ist der Schauplatz der
Wettbewerbe im Para-Langlauf und im Biathlon.
Südtirol hat nicht nur viele olympische Champions hervorgebracht, sondern kann auch eine Reihe ausgezeichneter Paralympics-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer vorweisen. Der Paraolympia-Medaillenspiegel des Landes umfasst 37 Wintermedaillen. Namen wie Bruno Oberhammer, Roland Ruepp, Dorothea Agetle und Paolo Lorenzini sind in die Geschichte der Winter-Paralympics eingegangen und haben von den ersten Ausgaben an für Südtirol zahlreiche Erfolge erzielt.
Wieder aufstehen, die Behinderung zur Stärke machen, mit Wettbewerbsgeist, aber auch mit Respekt im echten Sportgeist antreten, jedes Hindernis mit Mut und Entschlossenheit überwinden: Das ist die Botschaft der Paralympics. Auch diese Ausgabe 2026 verspricht unvergessliche Emotionen für Athletinnen, Athleten und Zuschauerinnen und Zuschauer.
Christoph Depaoli, die Paralympischen Winterspiele rücken näher. Sind Sie bereit? Ich freue mich sehr. Ich kann es kaum erwarten, in Mailand aufs Eis zu gehen.
War Eishockey Ihre erste Sportleidenschaft? Ich war schon als Kind sehr sportlich. Begonnen habe ich aber mit Schwimmen, auch mit Nichtbehinderten. Mit etwa elf oder zwölf Jahren bin ich dann zum Eishockey gewechselt.
Sind Sie stolz, das Trikot der italienischen Nationalmannschaft zu tragen? Auf jeden Fall. Es ist immer eine große Ehre und macht viel Freude, auch wenn es anstrengend ist. Jetzt beginnt die intensivste Phase der Saison. Ich trainiere etwa viermal pro Woche, sowohl auf dem Eis als auch im Kraftraum.
Was bedeutet es Ihnen, diese Paralympics im eigenen Land zu spielen? Es bedeutet sehr viel. Auf olympischem Niveau zu starten, ist der Traum jedes Sportlers. Ich habe schon bei drei Paralympics gespielt, und nun stehen meine vierten Spiele an. Dass sie im eigenen Land stattfinden, macht sie noch spezieller. Nicht jeder Athlet hat das Glück, so etwas zu erleben. Es ist wirklich unbeschreiblich.
Ist Ihrer Meinung nach auch das Interesse der Medien an den Paralympics in den vergangenen Jahren gewachsen? Ja, bestimmt und zum Glück. Weltweit gibt es mehr Interesse, und in den vergangenen Jahren auch in Italien. Das freut mich sehr. mc/san
ALBERTVILLE 1992
Bruno Oberhammer (SuperG B3 Männer)
Bruno Oberhammer (Ski Alpin, Riesenslalom B3 Männer)
INNSBRUCK 1984
Bruno Oberhammer (Ski Alpin, Kombination B2 Männer)
1988
Bruno Oberhammer (Abfahrt B3 Männer)
Bruno Oberhammer (Riesenslalom B3 Männer)
Paolo Lorenzini (Skilanglauf, 30 km B3 Männer)
Hubert Tscholl (Skilanglauf, Staffel Männer)
Manfred Perfler (Ski Alpin, Riesenslalom B3 Männer)
Paolo Lorenzini (Skilanglauf, 15 km B3 Männer)
Paolo Lorenzini (Skilanglauf, Staffel Männer B1-3)
Riccardo Tomasini (Skilanglauf, Staffel Männer)
Erich Walch (Skilanglauf, Staffel Männer)
Josef Erlacher (Ski Alpin, Abfahrt B3 Männer)
Dorothea Agetle (Skilanglauf, 5km LW10-11 Frauen)
Dorothea Agetle (Skilanglauf, 2,5km LW10-11 Frauen)
1994
Bruno Oberhammer (Ski Alpin, Abfahrt B3 Männer)
Bruno Oberhammer (Ski Alpin, Slalom B3 Männer)
Bruno Oberhammer (Ski Alpin, SuperG B3 Männer)
Bruno Oberhammer (Ski Alpin, Riesenslalom B3 Männer)
Helmut Wolf (Ski Alpin, Abfahrt LWX Männer)
Helmut Wolf (Ski Alpin, Super G LWX Männer)
Dorothea Agetle (Skilanglauf, 10 km LW10-11 Frauen)
Dorothea Agetle hat zahlreiche Paralympics-Medaillen im Skilanglauf gewonnen und ist weiterhin im Rollstuhl-Curling aktiv.
NAGANO 1998
Bruno Oberhammer (Ski Alpin, Slalom B3 Männer)
Dorothea Agetle (Skilanglauf, 10 km LW10-11 Frauen)
Roland Ruepp (Skilanglauf 10 km LW11 Männer)
Bruno Oberhammer (Ski Alpin, Abfahrt B1,3 Männer)
Bruno Oberhammer (Ski Alpin, Super G B1,3 Männer)
Manfred Perfler (Ski Alpin, Slalom B3 Männer)
Dorothea Agetle (Skilanglauf, 5 km LW10-11 Frauen)
Dorothea Agetle (Skilanglauf, 2,5 km LW10-11 Frauen)
Josef Erlacher (Ski Alpin, Abfahrt B3 Männer)
SALT LAKE CITY 2002
Roland Ruepp (Skilanglauf, 5 km LW11 Männer)
Roland Ruepp (Skilanglauf, 10 km LW11 Männer)
PEKING 2022
1 4
Omar Visintin (Snowboardcross*, Snowboardcross Teamwettbewerb)
Dominik Fischnaller (Kunstbahnrodeln, Einsitzer Männer)
Omar Visinitin (Snowboard, Snowboardcross Männer)
Dorothea Wierer (Biathlon, 7,5 km Sprint Frauen)
Nadia Delago (Ski Alpin, Abfahrt Frauen)
PYEONGCHANG 2018
Christof Innerhofer (Ski Alpin, Abfahrt Männer)
Christof Innerhofer (Ski Alpin, Superkombination Männer)
Carolina Kostner (Eiskunstlauf Frauen)
Dorothea Wierer, Karin Oberhofer, Dominik Windisch, Lukas Hofer (Biathlon Mixed Staffel)
Armin Zöggeler (Kunstbahnrodeln, Einsitzer Männer)
Dominik Windisch (Biathlon, 10 km Sprint Männer)
Dorothea Wierer, Lukas Hofer, Dominik Windisch (Biathlon Mixed Staffel) 4
*Legende: Demonstrative Disziplin
VANCOUVER 2010
Armin Zöggeler (Kunstbahnrodeln, Einsitzer Männer) 1 SOCHI 2014
Rekordhalter Armin Zöggeler konnte sechs olympische Medaillen bei sechs Ausgaben der Olympischen Winterspiele erringen.
TORINO 2006
Armin Zöggeler (Kunstbahnrodeln, Einsitzer Männer)
Gerhard Plankensteiner, Oswald Haselrieder (Kunstbahnrodeln, Doppelsitzer Männer)
Gerda Weissensteiner (Bobsport Zweierbob) 1 3
SALT LAKE CITY 2002
Armin Zöggeler (Kunstbahnrodeln, Einsitzer Männer)
Isolde Kostner (Ski Alpin, Abfahrt Frauen)
Karen Putzer (Ski Alpin, SuperG Frauen) 1 1 1 NAGANO 1998
Günther Huber (Bobsport Zweierbob)
Armin Zöggeler (Kunstbahnrodeln, Einsitzer Männer)
Thomas Prugger (Snowboard, Riesenslalom Männer)
Karin Moroder (Skilanglauf Staffel Frauen) 1 2 1
GARMISCH 1936
Alois Prenn (pattuglia alpina*)
CORTINA 1956
Renato Mocellini (bob a quattro maschile)
INNSBRUCK 1964
Walter Außendorfer, Josef Siegfried Mair (slittino, doppio maschile)
GRENOBLE 1968
Erika Lechner (slittino, singolo femminile)
SAPPORO 1972
Gustav Thöni (sci alpino, slalom gigante maschile)
Paul Hildgartner, Walter Plaickner (slittino, doppio maschile)
Gustav Thöni (sci alpino, slalom speciale maschile)
Roland Thöni (sci alpino, slalom speciale maschile)
INNSBRUCK 1976
Gustav Thöni (sci alpino, slalom speciale maschile)
Herbert Plank (sci alpino, discesa libera maschile)
Foto: Gianpaolo Elvis Piazzi
Isolde Kostner ha conquistato 3 medaglie olimpiche.
LAKE PLACID 1980
Paul Hildgartner (slittino, singolo maschile)
Peter Gschnitzer, Karl Brunner (slittino, doppio maschile)
SARAJEVO 1984
Paul Hildgartner (slittino, singolo maschile)
CALGARY 1988
Hugo Herrnhof (short track*, staffetta maschile)
Johann Passler (biathlon, 20 km maschile)
Werner Kiem, Johann Passler, Gottlieb Taschler, Andreas Zingerle (staffetta maschile)
*Legenda: disciplina dimostrativa
ALBERTVILLE 1992
Hansjörg Raff l, Norbert Huber (slittino, doppio maschile) 1 2
Josef Polig (sci alpino, combinata maschile)
LILLEHAMMER 1994
Hugo Herrnhof (short track, staffetta maschile)
Kurt Brugger, Wilfried Huber (slittino, doppio maschile)
Gerda Weissensteiner (slittino, singolo femminile)
Hansjörg Raff l, Norbert Huber (slittino, doppio maschile)
Isolde Kostner (sci alpino, discesa libera femminile)
Isolde Kostner (sci alpino, superG femminile)
Günther Huber (bob a due maschile)
Armin Zöggeler (slittino, singolo maschile)