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Jesus im Mittelpunkt

Eine täuferische Perspektive

NACHFOLGE. GEMEINSCHAFT. VERSÖHNUNG.

Inhalt

3 Vorwort

5 Einleitung

11 Grundwert 1

19 Grundwert 2

27 Grundwert 3

35 Zum Schluss

37 Fragen zur Vertiefung

44 Über den Autor

45 Über die Broschüre

46 Literatur

47 Impressum

Dieses Heft gehört:

Vorwort

Auf dem Weg zum 500. Jubiläum der ersten Glaubenstaufe in Zürich bin ich auf diese Broschüre in englischer Sprache gestoßen. Auch wenn es für mich als Liebhaber der Kirchengeschichte schwer verständlich ist, sind nicht alle Menschen von geschichtlichen Details begeistert. :) Dieser Text bietet allerdings einen überraschend anderen Zugang zur Bedeutung der Täufer für uns heute.

Im Gegensatz zu vielen Beiträgen aus der Perspektive der Kirchengeschichte legt Palmer Becker seinen Schwerpunkt auf Grundwahrheiten des Glaubens und deren Verwurzelung im Vorbild von Jesus. Für die Frage, wie Menschen heute als Schüler, als Nachfolger von Jesus leben können, ist das enorm hilfreich.

Ich hoffe und bete, dass diese Broschüre zum Gespräch und besseren gegenseitigen Verstehen innerhalb der täuferisch-mennonitischen Gemeinschaften und darüber hinaus beiträgt. Ich erwarte nicht, dass alle hier präsentierten Aussagen unwidersprochen stehen bleiben. Wenn nur ein von gegenseitiger Wertschätzung und Neugierde getragenes Gespräch beginnt, dann haben die folgenden Seiten in meinen Augen ihr Ziel erreicht.

Ich danke allen, die Zeit und Kraft investiert haben, damit diese Broschüre nun auf Deutsch vorliegt.

Steyr, im März 2025 Timm Smutny, Pastor der mennonitischen Freikirche Steyr

Einleitung

Christinnen und Christen1 mit einer täuferischen Sichtweise auf den Glauben und das Leben gab es schon seit dem Beginn des christlichen Zeitalters. Selbst heute gibt es in fast jedem Gemeindebund– und vielleicht sogar in beinahe jeder Gemeinde selbst – Menschen mit Ansichten über den christlichen Glauben, die denen der täuferischen Tradition ähnlich sind. Es geht dabei um eine bestimmte Art, Christ zu sein. Genauso wie es evangelische, orthodoxe oder katholische Christen gibt, gibt es auch täuferisch-mennonitische Christen.

Die englische Bezeichnung „Anabaptist“ bedeutet „Wiedertäufer“. Dieser Name wurde im 16. Jahrhundert für Christen verwendet, die die Säuglingstaufe ablehnten und sich stattdessen gegenseitig tauften. Sie tauften sich als Menschen, die sich öffentlich zu ihrem Glauben an Jesus bekennen wollten. Diese täuferischen Christen waren die Vorfahren der heutigen mennonitischen Christen und vieler anderer Freikirchen.

Täuferische oder mennonitische Christen teilen viele Glaubensüberzeugungen mit anderen Gläubigen. Sie glauben

• an einen persönlichen, dreieinigen Gott, der sowohl heilig als auch gnädig ist;

• an Errettung aus Gnade durch Umkehr und Glauben;

• an die Menschlichkeit und zugleich Göttlichkeit Jesu;

• an die göttliche Eingebung und Autorität der Bibel;

• an die Kraft des Heiligen Geistes

• und an die Gemeinde als den Leib Christi.

Allerdings vertreten sie diese Überzeugungen oft etwas anders als andere.

Die Täufer werden manchmal als „linker Flügel der Reformation“ bezeichnet. Sie entstanden in einer Zeit des sozialen und wirtschaftlichen Umbruchs, und sie waren bestrebt, die von Martin Luther, Ulrich Zwingli und Johannes Calvin begonnene Reformation weiterzuführen. Im Laufe der Geschichte legten Christen mit einer täuferischen Sichtweise ihren Schwerpunkt darauf, Jesus im täglichen Leben zu folgen, in einer auf Christus ausgerichteten Gemeinschaft miteinander verbunden zu sein und Konflikte auf gewaltfreie Weise zu lösen. Wie geht es dir mit dieser Sichtweise?

Die großen Reformatoren verkündeten klar, dass wir allein durch den Glauben aus Gnade errettet werden. Aber in vielen anderen Punkten blieben sie in den Denkmustern und Strukturen ihrer Zeit verhaftet, die schon von Konstantin und Augustinus im vierten und fünften Jahrhundert eingeführt wurden. Dieses Problem gibt es auch heute noch. Auch mennonitische Christen bleiben manchmal dem Denken eines Menno Simons und anderer Täufer verhaftet und versuchen

1 Wir verwenden in diesem Text der besseren Lesbarkeit wegen das generische Maskulinum.

dann genau das beizubehalten, was diese im 16. Jahrhundert eingeführt hatten.

Von den verschiedenen Erneuerungsbewegungen durch die Jahrhunderte können wir jedoch lernen, was es bedeutet, in unserer Zeit und in unserer Kultur Christ zu sein. Statt auf die Ideen irgendwelcher Gründerväter zurückzugreifen, müssen wir alle zu Jesus zurückkehren, dem Anfänger und Begründer unseres Glaubens. Er ist das Fundament, auf dem wir Christsein auch in unserer Zeit aufbauen können.

Das Problem des Christentums ist nicht unbedingt, dass es in so viele Konfessionen aufgeteilt ist, sondern vielmehr die Tatsache, dass diese kaum voneinander lernen. So könnten zum Beispiel täuferische Christen von Christen anderer Traditionen und Prägung etwas lernen über Themen wie die Souveränität und die Gnade Gottes, über die Bedeutung des Glaubensbekenntnisses oder darüber, wie sie sich aktiv in ihre jeweilige Gesellschaft einbringen können. Andere Christen wiederum könnten von täuferischen Christen etwas darüber lernen, was es heißen könnte, ein Leben in konkreter Jesus-Nachfolge zu führen, zu lernen, ihm die Herrschaft im täglichen Leben zu geben, und über eine Auslegung der Bibel mit Jesus im Mittelpunkt.

Der Leib Christi ist ein Leib und hat doch viele Teile. Wenn eine Gruppe innerhalb des Leibes ihre einzigartigen Gaben und Erkenntnisse verliert, wird sie wie Salz, das sei-

nen Geschmack verloren hat. In seinem Buch Differenzieren oder verlieren – So grenzen Sie sich vom Wettbewerb ab und gewinnen den Kampf um die Kunden schreibt Jack Trout: „Wenn eine Organisation nichts Einzigartiges bieten kann, wird sie sterben.“2 Mit welchen lebensspendenden Erkenntnissen können täuferische Christen aufwarten und was können sie lernen?

Während sich Programme und Ziele ändern können, werden die einzigartigen Grundwerte, die einer Organisation zugrunde liegen, manchmal als „heilig“ bezeichnet und sollten nicht verändert werden.3 Was sind diese „heiligen“ Grundwerte der täuferischen Christen? In der vorliegenden Broschüre werden sie mit Hilfe von drei Kernaussagen erläutert. Diese sind:

1. JESUS IST DIE MITTE UNSERES GLAUBENS.

2. DIE GEMEINSCHAFT UM JESUS IST DIE MITTE UNSERES LEBENS.

3. MENSCHEN MIT GOTT UND MITEINANDER ZU VERSÖHNEN , IST DIE MITTE UNSERES HANDELNS.

Ein Christ mit täuferischer Sichtweise zu sein, ist eine Kombination aus Glauben an Jesus, Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft

2 Redline Wirtschaft bei Verlag Moderne Industrie, München 2003. Das Zitat „If an organization does not have something unique to offer, it will die“ stammt aus der Originalausgabe Differentiate or Die (John Wiley and Sons, New York 2000).

3 Siehe James C. Collins und Jerry I. Porras, „Building Your Company’s Vision“ in: Harvard Business Review (Harvard Business Publishing, Lewes/Delaware, September 1996).

MIT EINANDER

und einem versöhnenden Handeln (believing, belonging, behaving). 4

Einige Dinge, für welche die Täufer lebten und starben, werden heute von den meisten Christen akzeptiert und als selbstverständlich angesehen. Andere Praktiken und Lehren irritieren uns oder fordern uns immer noch heraus. Aber immer mehr Menschen stellen fest: Das täuferische Verständnis von Glauben und dessen Umsetzung ist hilfreich im Bestreben, Jesus in der heutigen Welt treu und glaubwürdig nachzufolgen.

Die drei Grundsätze, die in diesem Text dargelegt werden, sind eine moderne Adaption der Anabaptist Vision, einer Rede von Harold S. Bender aus dem Jahr 1943, die er als damaliger Präsident der American Society of Church History (Amerikanische Gesellschaft für Kirchengeschichte) hielt und die anschließend gedruckt wurde.5 Bender erklärte, dass nach seinem Verständnis der Bibel und der täuferischen Geschichte Folgendes gilt:

1. Christsein ist Nachfolge im täglichen Leben. Es bedeutet, ein Schüler von Jesus zu sein.

2. Die Kirche ist eine Bruderschaft oder Familie. Die Mitglieder verpflichten sich nicht nur gegenüber Jesus, sondern auch untereinander, und zwar freiwillig.

3. Nachfolger Jesu pflegen eine Ethik der Liebe und der Friedfertigkeit. Als veränderte Menschen streben sie danach, versöhnend zu wirken, auch indem sie Gewalt und Krieg ablehnen.

Diese drei Grundwerte haben unterschiedliche Ursprünge. In diesem Text wird beschrieben, wie sie sich im Lauf der Geschichte entwickelten; und es wird aufgezeigt, wie man sie ins Heute übersetzen könnte. Zum Schluss gibt es noch einige kontroverse Aussagen und Fragen zur Diskussion.

Es ist mir bewusst, dass ich vor allem auf die positiven Beiträge der frühen Täufer eingehe und kaum auf die negativen. Mein Ziel ist es, folgende Frage aufzuwerfen und zu beantworten: „Wie sehen täuferische Christinnen und Christen heute aus?“

Mein besonderer Dank gilt Jeff Wright, dem ehemaligen Conference Minister der Pacific Southwest Mennonite Conference, durch den die Idee zu dieser Broschüre entstand. Ich bin auch dankbar für eine theologisch vielfältige Gruppe von Personen, darunter mein Schwager Theodore A. Weathers, meine verständnisvolle Frau Ardys, sowie Myron Augsburger, David Martin, John Roth, James Reimer, André Gingerich Stoner, Alan Kreider, Marlene Kropf, John Rempel, David Pfrimmer, Neal Blough und James Krabill, die verschiedene Entwürfe dieses Textes engagiert und kritisch hinterfragt haben. Ich übernehme jedoch die volle persönliche Verantwortung für den endgültigen Inhalt des Textes und bin mir bewusst, dass sich viele Christen irgendwo zwischen den Positionen, die ich hier zu beschreiben versuche, wiederfinden werden.

4 Englisch: … „believing in Jesus, belonging to community, and behaving in a reconciling way.“ Diese Werte stammen aus Alan Kreiders Buch The Change of Conversion and the Origin of Christendom, der sie wiederum von Grace Davie übernommen hat (Wipf and Stock Publishers, Eugene/Oregon 1999, S. xiv–xvi). Siehe auch https://www.ojc-salzkorn.de/artikel/belonging-comes-before-believing.

5 Harold S. Bender, The Anabaptist Vision (Herald Press, Scottdale/Pennsylvania 1944). Deutsche Ausgabe: Die Vision der Täufer (Hirtenstimme, Frankenthal 2024).

MITTE GLAUBENS

Jesus ist die Mitte unseres Glaubens

die Lehrer, Retter und Meister ihrer Zeit.

All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.

JOHANNES 1,12

Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wenn jemand in mir bleibt und ich in ihm bleibe, trägt er reiche Frucht; ohne mich könnt ihr nichts tun.

JOHANNES 15,5

Jesus begann sein Wirken ungefähr im Jahr 30 nach Christus, indem er eine Gruppe von Jüngern um sich sammelte. Drei Jahre lang lebten, aßen und arbeiteten diese Jünger mit Jesus zusammen. Sie sahen, wie er sich um die Armen kümmerte, Kranke heilte, Blinde sehend machte, den Sündern vergab und die Menschenmengen lehrte. Während dieser Jahre des Dienstes und in den Tagen nach seiner Auferstehung wurde Jesus zum Mittelpunkt ihres Glaubens und Lebens. Sie begannen, an ihn als ihren Lehrer, Erlöser und Herrn zu glauben und nicht länger an

Für diese ersten Jünger bedeutete Christ zu sein also mehr als glauben und beten. Es bedeutete, ein vom Heiligen Geist erfüllter Mensch zu sein, der Jesus im täglichen Leben gehorsam ist. Durch ihre Hingabe an Jesus und die beständige Gegenwart des Heiligen Geistes in ihrem Leben veränderte sich ihre Einstellung und ihr Lebensstil: sie wurden Christus ähnlich.

Ich bin davon überzeugt, wenn man diese ersten Jünger gefragt hätte, hätten sie mit Begeisterung gesagt: „Jesus Christus ist die Mitte unseres Glaubens!“

250 Jahre lang konnten die ersten Christen den Geist Jesu in ihrer Mitte erleben. Doch im Lauf der folgenden Jahrhunderte veränderte sich der christliche Glaube und wurde immer mehr zu einer neuen Religion.6 Vor allem zwei Männer sind zu Symbolen für diesen Wandel geworden. Der eine war Politiker, der andere Theologe.

Konstantin, der Politiker, war Herrscher des Römischen Reiches. Infolge einer spirituellen Erfahrung, bei der er eine Vision des Kreuzes sah, setzte er der Christenverfolgung ein Ende und machte das Christentum zu einer anerkannten Religion des Römischen Reiches.7

6 Für eine gut recherchierte Studie darüber, wie sich der Prozess der Aufnahme neuer Gläubiger in die Kirche verändert hat, siehe Alan Kreider, The Change of Conversion.

7 Hartwin Brandt, Konstantin der Große – Der erste christliche Kaiser (C. H. Beck, München 2022). Eine gut lesbare und spannende Einführung in Wirkung und Entwicklung des Christentums im Westen findet sich bei Tom Holland, Herrschaft (Klett-Cotta, Stuttgart 2021)

Während und nach seiner Regierungszeit begann man, die Menschen immer stärker danach zu beurteilen, welchen Glauben sie vertraten, als danach, wie sie lebten.

Der Theologe Augustinus erlangte etwas später Bedeutung.8 Er hatte eine tiefgreifende Bekehrungserfahrung und manche würden ihn als den größten Theologen der westlichen Kirche bezeichnen. Allerdings entwickelten sich aus seinen Lehren mit der Zeit verschiedene Strömungen und Sichtweisen, die im Widerspruch zu denen der ersten Jünger standen. Anstatt sich auf das Leben und Wirken Jesu zu konzentrieren, ging die Kirche dazu über, das Hauptaugenmerk auf seinen Tod zu richten. Das apostolische Glaubensbekenntnis, das in dieser Zeit an Bedeutung gewann, erwähnt weder die Lehre noch das Wirken Jesu. Anstatt „Jesus ist der Mittelpunkt unseres Glaubens“, hätten die Anhänger von Augustinus eher gesagt: „Der Tod Christi ist der Mittelpunkt unseres Glaubens.“ 9

Das führte zu drastischen Veränderungen. Während die frühen Christen eine verfolgte Minderheit gewesen waren und ihre Gottesdienste im Verborgenen gehalten hatten, trafen sich die Christen nunmehr in prächtigen Gebäuden. Während Neubekehrte in den ersten Jahrhunderten eine umfangreiche Ausbildung erhalten hatten und erst getauft wurden, nachdem sie gläubig geworden waren und sich der alternativen Gemeinschaft angeschlossen hatten, wurden jetzt Säuglinge getauft und alle Bürger – außer den Juden – gehörten ei-

ner Kirche an, die in enger Verbindung mit der Regierung stand. In der frühen Kirche war es darum gegangen, Jesus nachzufolgen. Jetzt ging es um die richtige Lehre, aufwendige Rituale und darum, sich gegen Feinde zu verteidigen. Die Mitglieder der frühen Kirche hatten täglich in ihrer Umgebung von ihrem Glauben erzählt. Nun bedeutete Evangelisation in erster Linie die Erweiterung der Grenzen des „christlichen“ Reiches. Die Mehrheit der frühen Christen hatte den Militärdienst noch abgelehnt. Nachdem Augustinus starb, waren in der römischen Armee ausschließlich Christen erlaubt.

Zwischen 1200 und 1500 nach Christus erkannten verschiedene Personen und Gruppen mit Sorge, dass das inzwischen weithin akzeptierte Verständnis von Erlösung und Kirche gravierende Mängel aufwies. Martin Luther, ein deutscher Mönch, der bestens mit der augustinischen Theologie vertraut war, war einer von ihnen. Ulrich Zwingli, ein Schweizer Pfarrer, und Johannes Calvin, ein Theologe, gehörten ebenfalls dazu. Sie alle führten bedeutende Veränderungen ein. Luther war besonders verärgert darüber, dass Priester und Päpste behaupteten, Gläubige könnten durch gute Werke und den Kauf von Ablassbriefen Vergebung und Befreiung vom Fegefeuer erlangen. Am 31. Oktober 1517 schlug er mit dem Ziel, eine öffentliche Debatte auszulösen, eine Liste mit 95 Thesen, strittigen Punkten, an eine Kirchentür in Wittenberg. Das war der Auslöser für die Reformation.10

8 Für einen Überblick über Leben und Theologie des Augustinus siehe Johann Kreuzer, Augustinus zur Einführung (Junius, Hamburg 2013).

9 Stuart Murray geht in seinem Buch Nackter Glaube – Christsein in einer nachchristlichen Welt ausführlich darauf ein (Neufeld, Cuxhaven 22020).

10 Astrid von Schlachtas Buch Täufer – Von der Reformation ins 21. Jahrhundert nimmt mit hinein in diese Zeit (Narr Francke Attempto/UTB, Tübingen 2020).

Luther und Zwingli betonten, dass die Heilige Schrift die einzige Autorität für den Glauben und die Glaubenspraxis sei, und verkündeten, dass Erlösung allein aus Gnade und durch den Glauben erlangt werde. Unter Erlösung verstand man allerdings hauptsächlich das ewige Leben oder „Seelenheil“ und weniger eine ganzheitliche Erlösung. Es wurde von Christen zwar erwartet, dass sie Gott und ihren Nächsten treu dienen, aber die Nachfolge Jesu im täglichen Leben und die Verbindung untereinander im Rahmen einer Gemeinschaft wurden von der Kirche weit weniger betont.

Einige Schüler Ulrich Zwinglis – darunter Konrad Grebel, Felix Mantz und Georg

Blaurock – trafen sich regelmäßig zum Bibelstudium in Zürich. Hans Hut, Hans Denck, Pilgram Marpeck und Jakob Hutter in Süddeutschland und Mähren waren in ähnlicher Weise aktiv. Etwas später lehrte und koordinierte Menno Simons, ein ehemaliger katholischer Priester, Gruppen, die zu dieser Zeit in den Niederlanden entstanden.11

Diese Bibelschüler studierten vor allem das Leben Jesu und der ersten Jünger. Hebräer 12,2 wurde für viele zu einem zentralen Vers: „Dies tun wir, indem wir unsere Augen auf Jesus gerichtet halten, von dem unser Glaube vom Anfang bis zum Ende abhängt.“ 1. Korinther 3,11 wurde zu Menno Simons‘ Leitspruch: „Denn niemand kann ein ande-

11 Für ein tieferes Verständnis der verschiedenen Strömungen des Täufertums siehe Hans-Jürgen Goertz, Täufer: Aufrührer – Friedfertige - Märtyrer (Mennonitischer Geschichtsverein, Bolanden-Weierhof 2021) sowie Thomas Kaufmann, Die Täufer – Von der radikalen Reformation zu den Baptisten (C. H. Beck, München 2019).

res Fundament legen als das, welches schon gelegt ist – Jesus Christus.“ Mit der Zeit wurde die Bergpredigt als maßgebend für das christliche Leben betrachtet.

Diese ersten täuferischen Christen bejahten zwar das apostolische Glaubensbekenntnis und vieles von dem, was Luther und Zwingli predigten, aber sie wollten noch einen Schritt weiter gehen. Sie sprachen lieber von „Wiedergeburt“ als von „Rechtfertigung durch den Glauben“. Obwohl sie glaubten, dass die Erlösung tatsächlich durch die Gnade Gottes geschah, riefen sie die Gläubigen zu einer radikaleren Reaktion aus Gehorsam: Sie bestanden darauf, dass die Erlösung eines Menschen durch Jesus und die Kraft des Heiligen Geistes zu einer Veränderung seines moralischen, sozialen und wirtschaftlichen Lebens führen

sollten. Die Taufe auf das Bekenntnis wurde zu einem Zeichen dafür, dass diese Erlösung und Verwandlung stattgefunden hatten.

Ich glaube, wenn man diese ersten täuferischen Christen gefragt hätte, hätten sie wie die ersten Jünger gesagt: „Jesus Christus ist die Mitte unseres Glaubens!“

Was bedeutet das für uns heute? Christen mit einer täuferischen Sichtweise versuchen, ihr Verständnis von Jesus auf drei wichtige Arten umzusetzen:

1. Es geht darum, Jesus im Alltag nachzufolgen

Christsein bedeutet mehr, als nur eine spirituelle Erfahrung zu haben, einen Glauben zu bekennen oder vor Gott gerechtfertigt zu sein. Christsein bedeutet, Jesus im tägli-

chen Leben nachzufolgen. Christen mit einer täuferischen Sichtweise sagen: „Christsein bedeutet, ein Schüler Jesu zu sein!“ Hans Denck, einer der frühen Täufer, drückte es mit den folgenden Worten aus: „Niemand vermag Christus wahrlich zu erkennen, es sei denn, dass er ihm nachfolge im Leben. Und niemand vermag ihm nachzufolgen, denn soviel er ihn zuvor erkennt.“12

In der täuferischen Tradition bedeutet Erlösung, die alte Lebensweise hinter sich zu lassen und ein erneuertes Leben zu führen, in dem der Geist und die Taten Jesu beispielhaft sichtbar werden. Erlösung ist nicht nur eine Veränderung der Haltung Gottes uns gegenüber. Es ist auch eine Veränderung unserer Einstellung und unseres Handelns gegenüber Gott, den Menschen und der Welt. Diese Veränderung wird durch den Heiligen Geist ermöglicht, der in den Schülern Jesu lebt und sie dazu befähigt, ihm im täglichen Leben nachzufolgen.

Viele Christen sehen sich auch nach ihrer Erlösung weiterhin als hoffnungslose Sünder, denen es nicht möglich ist, ein gelingendes verändertes Leben zu führen. Manche sagen: „Ich bin nicht anders, mir ist nur vergeben worden.“ Christen mit einer täuferischen Sichtweise sind anderer Meinung. Sie glauben, dass hingegebene Nachfolger durch die Lehren und den Geist Jesu verwandelt werden können und dadurch in der Lage sind, die Mächte des Bösen zu überwinden. Sie werden zu einer radikalen Nachfolge Jesu im täglichen Leben ermutigt.

2. Die Bibel wird jesuszentriert ausgelegt

Viele Christen haben eine Art „lineares“ Verständnis der Bibel. Das heißt, sie gehen davon aus, dass die Worte Gottes, wie sie von Mose im Alten Testament empfangen wurden, die gleiche Gewichtung haben wie die Worte Jesu im Neuen Testament. Wenn es um politische oder soziale Fragen wie Krieg, die Todesstrafe oder den Umgang mit Menschen, die anders sind, geht, berufen sich Christen mit einem „flachen“ Verständnis der Bibel oft auf Texte des Alten Testaments als Grundlage für ihren Glauben und ihr Handeln, selbst wenn diese Texte nicht mit den Lehren Jesu übereinstimmen.

Andere Christen machen ihre Auslegung der Bibel von der Zeitepoche oder vom Glaubenssystem abhängig (etwa dem Dispensationalismus). Um Gottes Willen zu erkennen, müssen sie zuerst wissen, für welche Zeitspanne ein Abschnitt offenbart wurde. Bei diesem Ansatz wird der Gehorsam gegenüber den Lehren Jesu, wie sie zum Beispiel in der Bergpredigt zu finden sind, grundsätzlich auf das Zeitalter von Jesu Wiederkunft und Königreich verschoben. In der gegenwärtigen Zeit wird Jesus zwar angebetet, aber man muss ihm nicht im täglichen Leben gehorsam sein.

Christen mit einer täuferischen Sichtweise streben danach, die ganze Heilige Schrift von einem ethischen, auf Jesus ausgerichteten Standpunkt aus auszulegen. Jesus wird als die vollkommene Offenbarung Gottes und seines Willens angesehen. Das bedeutet

12 Für Quellen zu Themen, die für die Täufer wichtig waren, siehe Quellen zur Geschichte der Täufer (QGT), eine umfangreiche Sammlung von Dokumenten im Auftrag des Vereins für Reformationsgeschichte, die noch nicht abgeschlossen ist und im Gütersloher Verlagshaus erscheint. Außerdem gibt es die Reihe Quellen zur Geschichte der Täufer in der Schweiz (QGTS) im Theologischen Verlag Zürich.

manchmal, dass die Lehre Jesu über früheren Lehren steht. Jesus selbst sagte: „Ihr habt gehört, dass ... Ich aber sage: ...“ (Matthäus 5, Verse 21, 27, 31, 33, 38 und 43). Ebenso erklärt der Verfasser des Hebräerbriefs: „Vor langer Zeit hat Gott oft und auf verschiedene Weise durch die Propheten zu unseren Vorfahren gesprochen, doch in diesen letzten Tagen sprach er durch seinen Sohn zu uns.

... Der Sohn spiegelt die Herrlichkeit Gottes wider, und alles an ihm ist ein Ausdruck des Wesens Gottes...“ (1,1–3). Wie der Missionar

Peter Kehler einmal sagte: „Wenn die Heilige Schrift nichts anderes tut, als mich mit Jesus Christus bekannt zu machen, ist das genug!“13

Christen mit einer täuferischen Sichtweise glauben, dass die ganze Bibel von Gott eingegeben ist, aber sie legen sie nicht streng wortwörtlich aus. Sie versuchen, eine kreative Spannung zwischen dem geschriebenen Wort und dem Geist Jesu auszuhalten. Die Bibel muss immer im Geist Jesu ausgelegt werden.

Nachfolger von Jesus bekommen Probleme, wenn sie entweder das geschriebene Wort über den Geist oder den Geist über das Wort stellen. Wort und Geist gehören zusammen.14

Während Christen mit einer täuferischen

Sicht die Bibel als die letztgültige Informationsquelle betrachten, sehen sie Jesus als die höchste Autorität für Glauben und Leben. Er ist Herr über die Heilige Schrift und maßgebend sowohl für die persönliche als auch die soziale Ethik. Ein Bibeltext ist nur dann maßgebend, wenn er wahrhaftig mit der Lehre und dem Geist Jesu in Verbindung steht. Sind täuferisch gesinnte Christen mit einer ethi-

schen Frage konfrontiert, schauen sie zuerst auf Jesus und lassen sich vorrangig von ihm leiten, bevor sie sich anderen Texten zuwenden, um noch mehr Hintergrundwissen und Verständnis zu erlangen. Wenn sich zwei Bibelstellen zu widersprechen scheinen, ist das, was Jesus sagt, ausschlaggebend!

3. Jesus wird zugleich als Erlöser und als Herr angenommen

Viele Christen bestätigen, dass Jesus sie von der Sünde befreit habe; aber sie betonen weniger, ihm als ihrem Herrn im täglichen Leben nachzufolgen. Sie vertrauen zwar auf Jesus als ihren Erlöser, der sie von persönlichen schlechten Gewohnheiten befreit. Aber wenn es um größere soziale oder politische Probleme geht, folgen sie einem irdischen Arbeitgeber oder einer bürgerlichen, militärischen oder politischen Autorität. Folglich gehorchen viele Christen heute eher den Geboten weltlicher Führer als den Geboten, die Jesus uns gegeben hat.

Christen mit einer täuferischen Sichtweise glauben, dass man die Vorschriften der Regierung befolgen sollte, solange es sich mit der christlichen Nachfolge vereinbaren lässt. Die Aufgabe der Regierung ist es, das Leben zu erhalten und in der säkularen Welt das Gemeinwesen zu ordnen. Die staatlichen Gesetze zu akzeptieren, bedeutet allerdings nicht, dass wir allem, was eine Regierung befiehlt, blind gehorchen. Da unsere Loyalität immer zuerst Jesus und dem Reich Gottes gehört, kann es vorkommen, dass wir manchmal eine Anordnung einer Regierung missach-

13 „If all the Scriptures do is introduce me to Jesus Christ, that is enough!“ Peter Kehler war mein Kollege in der Mission. Er diente von 1959 bis 1975 und von 1991 bis 1993 in Taiwan. 14 Siehe Klaassen, Anabaptism in Outline, S. 23–24, 72–73 und 140ff.

ten müssen, weil sie der Lehre und dem Geist Jesu widerspricht. Wenn es einen Konflikt zwischen den Anweisungen Jesu und denen „des Kaisers“ gibt, schließen wir uns den ersten Jüngern an und sagen: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5,29).15

Alles in allem kann man sagen, dass Christen mit einer täuferischen Sichtweise Menschen sind, die:

1. danach streben, Jesus im täglichen Leben nachzufolgen;

2. sich bemühen, die gesamte Bibel im Sinne Jesu auszulegen;

3. entschlossen sind, in letzter Konsequenz Jesus Christus gegenüber treu zu sein.

Jesus Christus steht in der Mitte ihres Glaubens.

Wie geht es dir mit dieser Sichtweise?

15 John H. Redekop, Politics under God (Herald Press, Scottdale/Pennsylvania 2007). Siehe insbesondere Kapitel 6 „What does God require of governments?“ (Was verlangt Gott von den Regierungen?). Siehe auch Wolfgang Krauß, Was gehört dem Kaiser? Das Problem der Kriegssteuern (Agape Verlag, Weisenheim am Berg 1984) oder John Howard Yoder, Die Politik Jesu (Neufeld, Schwarzenfeld 2012 – derzeit nur als E-Book erhältlich).

1Fragen zur Vertiefung und für das Gespräch

GRUNDWERT 1:

Jesus ist die Mitte unseres Glaubens

Viele Christen betonen:

1. Jesu Tod

Viele Christen konzentrieren sich in erster Linie auf die Heiligkeit Gottes und die Notwendigkeit der persönlichen Errettung. Sie legen den Schwerpunkt darauf, dass „Christus kam, um zu sterben“, und richten ihre Aufmerksamkeit weniger auf das Vorbild, die Lehren und den befähigenden Geist Jesu. Beim Christsein geht es ihnen in erster Linie um Vergebung.

Was verändert sich in deinem Glaubensleben, wenn das Leben von Jesus als Vorbild betont wird?

Wir wollen alles ablegen, was uns beim Laufen hindert, uns von der Sünde trennen, die uns so leicht gefangen nimmt, und unseren Blick auf Jesus richten, den Wegbereiter des Glaubens, der uns ans Ziel vorausgegangen ist.

(HEBRÄER 12,1+2)

Täuferische Christen betonen:

1. Das Leben Jesu

Täuferische Christen glauben an die Heiligkeit und die vergebende Gnade Gottes, betonen aber, dass „Jesus gekommen ist, um zu leben und uns Vorbild zu sein“.

Sein Tod ergab sich zum Teil aus der Art und Weise, wie er gelebt hat. Als der auferstandene Herr befähigt uns Jesus, ihm in unserem Alltag nachzufolgen. Christsein bedeutet in erster Linie Nachfolge.

Was würde es für dich bedeuten, wenn es neben dem Fest der Geburt Jesu (Weihnachten) und dem Fest der Auferstehung Jesu (Ostern) auch ein Fest der Treue und Feindesliebe Jesu gäbe?

Über den Autor

Palmer Becker, 1936 in South Dakota geboren, erhielt seine Ausbildung am Goshen College, am Mennonite Biblical Seminary (heute Anabaptist Mennonite Biblical Seminary), am Regent College und am Fuller Theological Seminary.

Er diente als Pastor, Gemeindegründer, Missionar und Konferenzleiter, war als Autor und Pädagoge aktiv.

Palmer Becker und seine Frau Ardys leben in Kitchener, Ontario. Sie sind Eltern von vier erwachsenen Kindern.

Ausführlich entfaltet Palmer Becker täuferische Kernüberzeugungen und Glaubenspraxis in seinem Buch Anabaptist Essentials – Ten Signs of a Unique Christian Faith (Herald Press, Scottdale/Pennsylvania 2017).

Über diese Broschüre

What is an Anabaptist Christian? lautet der englische Originaltitel dieser Broschüre von Palmer Becker, die 2008 erstmals vom Mennonite Mission Network herausgegeben wurde – einem Dienstbereich der Mennonite Church USA.

Auf wenigen Seiten können Leserinnen und Leser mehr darüber erfahren, was es mit dem täuferischen Christsein auf sich hat. Inzwischen wurde die Broschüre in über 20 Sprachen übersetzt. Palmer Becker selbst hat Workshops dazu in Indien, Äthiopien, Vietnam und Hongkong gehalten.

Heute leben mehr als zwei Drittel der täuferisch-mennonitischen Christen in Asien, Afrika und Lateinamerika. Die täuferische Bewegung erlebt vor allem dort ein enormes Wachstum, wo sie noch jung ist. In vielen dieser Länder haben sowohl einheimische als auch ausländische Missioarinnen und Missionare in den letzten 100 Jahren unauffällig Bibelkreise geleitet, Gemeinden gegründet und an theologischen Seminaren unterrichtet – Samen gesät, die nun auf erstaunliche Weise aufblühen.

Auf dieser Website des Herausgebers Mennonite Mission Network gibt es die vorliegende Broschüre in vielen Sprachen zum Download – zum Beispiel auf Englisch, Französisch, Arabisch – oder Plattdeutsch … https://www.mennonitemission.net/ resources/publications/missio-dei/ what-is-an-anabaptist-christian/

Literatur

und Ressourcen zum Thema

Lukas Amstutz/Hanspeter Jecker (Herausgeber), Fit für die Welt!? Beiträge zu einer friedenskirchlichen Theologie und Gemeindepraxis. Edition Bienenberg, Band 6. Neufeld, Schwarzenfeld 2017  Fernando Enns, Hans-Jochen Jaschke (Herausgeber), Gemeinsam berufen, Friedensstifter zu sein – Zum Dialog zwischen Katholiken und Mennoniten, Neufeld/Bonifatius, Schwarzenfeld/ Paderborn 2008

Timothy J. Geddert, Gott spricht durch die Bibel – Warum hören wir so unterschiedlich? Neufeld/ Bibellesebund, Schwarzenfeld/Marienheide 2007

Timothy J. Geddert, Verantwortlich leben – Wenn Christen sich entscheiden müssen. Neufeld, Cuxhaven 52019

Peter Hoover, Feuertaufe: Das radikale Leben der Täufer – eine Provokation. Down To Earth, Berlin 2006

Alan Kreider, Eleanor Kreider und Paulus Widjaja, Eine Kultur des Friedens - Gottes Vision für Gemeinde und Welt. Neufeld, Schwarzenfeld 2008 (nur noch als E-Book verfügbar)

Dieter Götz Lichdi, Die Mennoniten in Geschichte und Gegenwart – Von der Täuferbewegung zur weltweiten Freikirche. Agape, Weisenheim am Berg 2004

Stuart Murray, Nackter Glaube – Christsein in einer nachchristlichen Welt. Neufeld, Cuxhaven 22020

Bernhard Ott, Schalom – das Projekt Gottes. Agape, Weisenheim am Berg 22007

Astrid von Schlachta, Täufer – Von der Reformation ins 21. Jahrhundert. Narr Francke Attempto/ UTB, Tübingen 2020

C. Arnold Snyder, Täuferische Saat – Weltweites Wachstum. Die historische Mitte täuferischer Identität. Agape, Weisenheim am Berg 22007

John Howard Yoder, Die Politik des Leibes Christi – Als Gemeinde zeichenhaft leben. Edition Bienenberg, Band 3. Neufeld Schwarzenfeld 2011

Podcasts:

Glaubenswert – Podcast des Bildungszentrums

Bienenberg – https://de.bienenberg.ch/medien/ glaubenswert-podcast

Radikale Reformation – Die Gestalt von Kirche neu durchdacht. Jens Stangenberg https://radikale-reformation.de/

Konferenzen

Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG) https://www.mennoniten.de Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Brüdergemeinden in Deutschland (AMBD) https://ambd.de/

Konferenz der Mennoniten der Schweiz –Conférence Mennonite Suisse (KMS) https://www.menno.ch/de/  Mennonitische Freikirche Österreich (MFÖ) https://www.mennoniten.at/

Mennonitische Weltkonferenz https://mwc-cmm.org/en/

International Community of Mennonite Brethren (ICOMB) https://www.icomb.org/

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Dallas Willard, Jünger wird man unterwegs – Jesus-Nachfolge als Lebensstil. ISBN 978-3-86256008-0, 62022

Impressum

Aus dem Englischen übersetzt von Eva-Maria Bachner

Übersetzung und Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung. Copyright © 2008, 2010 des englischen Originals by Mennonite Mission Network, PO Box 370, Elkhart, IN 46515-0370, USA. https://www.mennonitemission.net/. Originaltitel:

What is an Anabaptist Christian?

Copyright der deutschen Übersetzung: © 2025 Timm Smutny MA, Herausgeber, Steyr

Herausgegeben von täuferisch-mennonitischen Gemeindeverbänden sowie Werken in Deutschland, Österreich und der Schweiz: Mennonitische Freikirche Österreich (MFÖ, federführend); Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG), Jugendwerk Süddeutscher Mennonitengemeinden e.V., Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Brüdergemeinden in Deutschland (AMBD), Verband mennonitischer Brüdergemeinden in Bayern (VMBB), Konferenz der Mennoniten der Schweiz – Conférence Mennonite Suisse (KMS), Ausbildungs- und Tagungszentrum Bienenberg

Der Verlag dankt Benjamin Isaak-Krauß, Reinhard Kummer, Miriam Lichti, Timm und Eva Smutny sowie Jens Stangenberg für die engagierte Zusammenarbeit, ohne die es diese Broschüre nicht auf Deutsch gäbe.

© 2025 Neufeld Verlag Neudorf bei Luhe

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar

Bibelzitate wurden Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ) entnommen. © Neues Testament und Psalmen: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-surLausanne, Schweiz. © Altes Testament: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz, Brunnen Verlag GmbH Gießen, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Lektorat: Eva Smutny, David Neufeld

Umschlaggestaltung und Layout: spoon design, Olaf Johannson

Fotos: Unsplash.com, Shutterstock.com (S.4.)

Printed in Germany

ISBN 978-3-86256-200-8, Bestell-Nummer 590 200

Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags

Bei Fragen zur Produktsicherheit wende dich bitte an den Hersteller: Neufeld Verlag, Schlagäcker 18, D-92706 Luhe-Wildenau, Deutschland, Telefon 0 96 07/9 22 72 00, E-Mail info@neufeld-verlag.de neufeld-verlag.de

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Was glauben eigentlich Mennoniten? Was zeichnet Christinnen und Christen täuferischer Prägung aus?

Natürlich – viele Ansichten teilen sie mit Christen anderer Konfessionen. Und der Reichtum unterschiedlicher kirchlicher Traditionen kommt am besten zur Entfaltung, wenn man sich von anderen inspirieren lässt.

Doch welche Akzente machen die täuferische Bewegung in besonderer Weise aus? Auf wenigen Seiten entfaltet Palmer Becker in dieser Broschüre die wesentlichen Überzeugungen:

1. JESUS IST DIE MITTE UNSERES GLAUBENS.

2. DIE GEMEINSCHAFT UM JESUS IST DIE MITTE UNSERES LEBENS.

3. MENSCHEN MIT GOTT UND MITEINANDER ZU VERSÖHNEN, IST DIE MITTE UNSERES HANDELNS.

Kurz und bündig, mit Impulsen zum Nachdenken und für das Gespräch miteinander: 500 Jahre nach der Entstehung der Täuferbewegung ist diese Broschüre ein spannender Einstieg in ihre zentralen Glaubensauffassungen. Sie eignet sich hervorragend für alle, die mehr wissen möchten.

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