V-Zug (D)

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Herr Feurer, was sind Ihre konkreten Aufgaben als Schweiz-Chef bei V-Zug –und wie unterscheidet sich Ihre Funktion von anderen Managementfunktionen im Konzern?

MARCEL FEURER: Als Managing Director Schweiz trage ich die Verantwortung für Verkauf, Service und Marketing in der Schweiz und sorge dafür, dass unsere Kunden und Handelspartner V-Zug als verlässlichen und attraktiven Partner erleben. Im Unterschied zu Funktionen wie Produktion, Supply Chain oder Forschung konzentriert sich meine Rolle stark auf die Marktseite: Ich koordiniere die Marktbearbeitung, motiviere die Teams an der Front und arbeite eng mit Verkauf und Servicetechnikern zusammen, damit wir unmittelbar an den Kunden dran sind.

Ist die Bedeutung von Swissness für V-Zug in Bezug auf die Herkunft, das Qualitätsversprechen oder die Unternehmenshaltung zu verstehen? Swissness ist für uns sowohl Herkunft als auch Haltung: Sie steht für die Produktion in Zug und Sulgen im Thurgau, für handwerkliche Präzision und hohe Qualitätsansprüche, aber auch für Bodenständigkeit und Anpackmentalität.

Diese Identität ist tief in unserer über 112-jährigen Tradition verwurzelt und soll für die Kunden bei den Produkten, in der Beratung und beim Service immer spürbar sein. Wer mit uns zusammenarbeitet oder uns in Küche und Bad zu Hause einsetzt, soll genau diese Schweizer Qualität täglich spüren.

V-Zug investiert über 300 Millionen Franken in eine vertikale Fabrik in Zug: Welche strategischen Ziele verfolgen Sie mit diesem Projekt und wie wird es die Produktion und die Nähe zu den Kunden verändern?

Mit der vertikalen Fabrik verfolgen wir das Ziel, den Werkplatz Schweiz zukunftsfähig zu machen: Kürzere Wege, kompaktere Prozesse und bessere Automatisierbarkeit ermöglichen eine effizientere Produktion und eine schnellere Reaktionsfähigkeit. Gleichzeitig schaffen wir Kapazität für Wachstum und eine noch engere Verbindung zwischen Entwicklung, Fertigung und Kundenfeedback. All das macht sich unmittelbar in besser an den Bedürfnissen ausgerichteten Produkten und kürzeren Innovationszyklen bemerkbar. Diese grosse Investition ist ein klares Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz. Wir möchten nicht einfach unser lokales Marketing und den Vertrieb hier haben, sondern sehen einen grossen Wert in der Sicherung von Produktions- und Forschungsarbeitsplätzen in der Schweiz. Wir profitieren von der politischen Stabilität und der hervorragenden dualen Ausbildung in der Schweiz. Und wir geben auch wieder etwas zurück. Für mich ist dies ein grosser persönlicher Antrieb. Wie prägt die Produktion an den Standorten Zug und Sulgen die Produktentwicklung und die Positionierung von V-Zug als «Swiss made»-Marke? Es ist ein enormer Vorteil, lokal zu produzieren, denn die Verzahnung

Zur Person

Marcel Feurer ist seit anderthalb Jahren Managing Director Schweiz und Mitglied der Geschäftsleitung von V-Zug. Die führende Schweizer Marke für Haushaltapparate beschäftigt rund 2100 Mitarbeitende. Marcel Feurer begann seine Karriere beim liechtensteinischen Werkzeughersteller Hilti, wo er verschiedene Funktionen im Bereich Vertrieb und Marketing in der Konzernzentrale, in der Schweiz und in Belgien/Luxemburg innehatte. vzug.ch

«Swissness ist für uns sowohl Herkunft als auch Haltung»

Mit einer neuen vertikalen Fabrik, innovativen Produkten und nachhaltigen Konzepten will V-Zug den Werkplatz Schweiz stärken.

Marcel Feurer, Managing Director Schweiz, erklärt, wie Swissness, Qualität, Service und Kundennähe den Erfolg sichern.

unserer Forschung und Entwicklung, der lokalen Produktion in Zug und Sulgen sowie unserer Vertriebs- und Marketingmitarbeitenden ermöglicht es uns, kunden- und nutzerrelevante Informationen schnell in Verbesserungsprozesse und Neuentwicklungen einfliessen zu lassen. Auch unser Service profitiert stark von dieser Nähe. Rückmeldungen von Kunden oder Vertriebspartnern können direkt an die Entwicklung und Produktion zurückgespielt werden. Dabei pflegen wir eine Kultur des Zuhörens und Miteinanders, denn letztlich sind wir als Team stark. Wir sind Qualitätsführer und differenzieren uns durch hochqualitative, langlebige, nachhaltige Produkte. In der Schweiz sollen sich alle, egal, ob Eigentümer oder Mieterinnen, an V-Zug erfreuen können. Die Nähe zum Gesamtmarkt mit einem breiten Portfolio – vom Einstiegs- bis zum wirklichen Premiumgerät – bleibt also enorm wichtig.

Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde: Wie setzt V-Zug das Prinzip der Kreislaufwirtschaft konkret in ihren Produkten und Prozessen um? Schon in der Entwurfsphase achten wir darauf, ein zeitloses Design zu schaffen, das nicht nur ästhetisch Bestand hat, sondern auch funktional auf Langlebigkeit ausgelegt ist. Gleichzeitig legen wir grossen Wert darauf, dass möglichst viele Komponenten im

Kreislauf bleiben können – sei es durch Reparaturfähigkeit, Wiederverwendbarkeit oder Recycling. Nachhaltigkeit ist für uns kein nachträglicher Gedanke, sondern integraler Bestandteil des kreativen Prozesses. Konkrete Beispiele sind die Wiederverwendung von Gegengewichten aus Waschmaschinen und die Umwandlung von alten Wäschetrommeln zu Designhockern.

Welche Rolle spielt die Innovation — sowohl technologisch als auch im Design — bei der Entscheidung, weiterhin in der Schweiz zu fertigen? Innovation ist ein wesentlicher Grund, weiterhin in der Schweiz zu fertigen, denn hier finden wir sowohl qualifizierte Fachkräfte als auch kurze Kommunikationswege zwischen Entwicklung und Produktion. Entscheidend ist dabei, dass Innovationen einen echten Mehrwert für die Anwender schaffen. Wir investieren lieber in sinnvolle, dauerhafte Technologien und hochwertiges Design als in technische Spielereien ohne Nutzen.

V-Zug will als attraktive Arbeitgeberin auftreten: Welche Massnahmen ergreifen Sie, um neues Personal zu gewinnen, auszubilden und langfristig zu binden? Für uns ist klar: Langfristig sind wir als Unternehmen nur erfolgreich, wenn wir unsere Mitarbeitenden motivieren, persönlich entwickeln und täglich

Unsere Zusammenarbeit mit Küchenbauern und dem Fachhandel ist die tragende Säule unseres Vertriebsmodells. V-Zug investiert in Partnerschaften, schult und unterstützt die Partner und nutzt ihr Feedback systematisch zur Verbesserung von Produkten und Prozessen. Diese enge Kooperation stellt sicher, dass Beratung, Einbau und After-Sales funktionieren, sodass die Endkunden ein rundum positives und verlässliches Erlebnis haben.

Service und Kundennähe sind Teil des Markenkerns von V-Zug. Wie stellen Sie einen hochwertigen, lokal verankerten Kundenservice sicher –von After-Sales bis Reparatur und Ersatzteilversorgung? Wir sind da, wo unsere Kunden sind, und das macht den Unterschied. Wir haben den besten Kundenservice der Schweiz: Mit rund 25 Standorten und mehr als 400 Fachleuten in unserer Serviceorganisation garantieren wir tagtäglich für Tausende von Privatpersonen, die zu Hause Unterstützung brauchen, schnelle Reaktionszeiten und kompromisslose Qualitätskontrolle. Unser Service ist nicht ausgelagert, er ist Teil unserer DNA. Erkenntnisse aus Reparaturen fliessen direkt in die Produktentwicklung zurück, wodurch wir die Reparaturdauer minimieren und die Servicequalität laufend steigern. Wir versprechen nicht nur, wir liefern. Und wir gehen noch weiter.

Inwiefern?

Unsere Ersatzteilgarantie stellt sicher, dass wichtige Komponenten über Jahre hinweg verfügbar bleiben, nicht nur für aktuelle Modelle, sondern auch für ältere Geräte. Einen sehr grossen Teil unserer Geräte reparieren wir bis ins hohe Gerätealter und garantieren Ersatzteile auch 15 Jahre nach dem Ende einer Gerätegeneration. Das ist unser Versprechen für langfristige Reparierbarkeit und nachhaltige Produktpflege. Hersteller ohne lokale Präsenz können das nicht leisten. Wir sind aus der Schweiz, für die Schweiz und übernehmen Verantwortung, wo andere auslagern.

«Wir sind aus der Schweiz, für die Schweiz und übernehmen Verantwortung, wo andere auslagern.»

inspirieren können. Deshalb setzen wir auf eine Unternehmenskultur, die Leistung mit Vertrauen verbindet. Operativ investieren wir stark in die Ausbildung, holen viele Lernende ins Haus und übernehmen später einen Grossteil davon in Festanstellungen. Daneben arbeiten wir mit Programmen wie «Great Place to Work», bieten klare Entwicklungs- und Aufstiegschancen und schaffen ein Arbeitsumfeld, das die langfristige Bindung fördert.

Wie pflegen Sie die Zusammenarbeit mit den Schweizer Küchenbauern und den Fachhändlern – und welche Vorteile bringt diese enge Kooperation den Endkunden?

Welche Bedeutung haben vernetzte Geräte, digitale Services und abonnementbasierte Angebote in Ihrer Marktstrategie für die Schweiz? Vernetzung und digitale Dienste spielen dann eine Rolle, wenn sie den Nutzern einen echten Mehrwert bringen. Ein Beispiel ist die V-Zug-App mit Rezeptideen und Anwendungstipps. Gleichwohl prüfen wir solche Angebote stets vorsichtig, insbesondere hinsichtlich Datenschutz und Nutzerakzeptanz. Parallel dazu verfolgen wir Modelle wie Product-as-aService – für institutionelle Kunden –dort, wo sie für die Kunden einen klaren Nutzen stiften.

Was sind aus Ihrer Sicht die grössten Chancen und Herausforderungen für V-Zug auf dem internationalen und dem Schweizer Markt in den nächsten fünf Jahren?

Aus strategischer Sicht geht es darum, als Komplettanbieter in der Schweiz in allen Segmenten unsere Qualitätsführerschaft weiter auszubauen. Hierzu brauchen wir die besten Talente des Landes: Sie zu gewinnen und zu binden, sehe ich als zentrale Herausforderung in den kommenden Jahren. Die Entscheidung für Küchenund Waschgeräte zu Hause hat viel mit Vertrauen zu tun. Mit unseren Produkten, unserem Service und unseren qualifizierten und motivierten Mitarbeitenden tragen wir diesem Vertrauen Rechnung – dies ist unser höchster Anspruch als Schweizer Marke.

Dieser Inhalt wurde von NZZ Content Creation im Auftrag von V-Zug erstellt.

«Innovation ist ein wesentlicher Grund, weiterhin in der Schweiz zu fertigen», sagt Marcel Feurer, Schweiz-Chef von V-Zug.

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