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IPPNW-Weltkongress in Nagasaki

Die letzte Stadt, auf die eine Atombombe abgeworfen wurde

Unter dem Motto „Eine Welt ohne Atomwaffen – Nagasaki als letzte Stadt, die mit einer Atombombe angegriffen wurde“ findet vom 2.-4. Oktober 2025 der 24. IPPNW-Weltkongress in Nagasaki statt: 36 Jahre, nachdem er zuletzt 1989 dort abgehalten wurde. In diesem Jahr jähren sich die US-Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zum 80. Mal. Die Folgen der Strahlung der Atombomben beeinträchtigen das Leben der Opfer bis heute. „Die überlebenden Opfer der Bombenangriffe werden immer älter, ihr Durchschnittsalter liegt mittlerweile bei über 85 Jahren“, schreibt der Kongresspräsident Kichiro Matsumoto. Ende März 2024 habe es weniger als 110.000 Überlebende gegeben und eine Analyse zeige, dass in den letzten zehn Jahren durchschnittlich 8.600 Opfer der Atombomben pro Jahr verstorben seien. Matsumoto denkt, dass dieser Weltkongress die letzte Gelegenheit sein wird, direkt von den Opfern der Atombombe über ihre leidvollen Erfahrungen nach den Bombenabwürfen zu hören.

Das Programm des Weltkongresses umfasst nicht nur einen Rückblick auf die letzten 80 Jahre und Vorträge von Opfern der Atombombe, sondern bringt auch vier mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Organisationen zusammen: die Japanische Vereinigung der Opferorganisatio - nen „Nihon Hidankyo“, die 2024 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, die IPPNW, Pugwash und ICAN.

Die japanische Sektion erwartet etwa 300 Teilnehmer*innen zum IPPNWWeltkongress. Darunter eine große Delegation der deutschen IPPNW-Sektion, die mit etwa 30 Teilnehmer*innen nach Japan fährt. Wir planen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zum Kongress, die den Bogen schlagen soll von den Jahrestagen der Atombombenabwürfe zum Kongress in Japan. So werden wir beispielsweise lokalen Zeitungen Interviews oder Porträts von den Reiseteilnehmer*innen anbieten. Aus Mainz hat ein SWR-Team Interesse, mit IPPNW-Mitglied Ute Wellstein zum Kongress zu reisen und darüber zu berichten.

Vertreter*innen der europäischen IPPNW – darunter die deutsche IPPNW-Sektion – haben zwei Workshops eingebracht. Unter dem Titel „Den Bann der nuklearen Abschreckung brechen: Eine Fallstudie zu Europa” soll die Debatte um eine „Eurobombe“ aufgegriffen und thematisiert werden. In dem anderen Workshop „Stärkung der IPPNW und der breiteren Abrüstungsbewegung” wollen wir überlegen, wie wir durch generationsübergreifende und intersektionelle Arbeit eine stärkere und größere Anti-Atomwaffen-Bewegung schaffen können. Wichtig ist uns dabei die

Perspektive der europäischen IPPNW-Studierenden. Das Bildungsprojekt „Medical Peace Work“ könnte als übergreifendes Bildungsinstrument zum Aufbau neuer Partnerorganisationen dienen.

Bereits im Vorfeld – vom 20.-28. September 2025 – findet eine Studierenden-Biketour vom Atombomben-Dom in Hiroshima zum Friedenspark in Nagasaki statt (ungefähr 480 Kilometer). Etwa 25 Studierende nehmen teil, darunter acht Teilnehmer*innen aus Deutschland. Anschließend treffen sich die Studierenden dann am 1. Oktober zum internationalen IPPNW-Studierendenkongress.

Mehr Informationen unter: www.congre.co.jp/ippnw2025

Angelika Wilmen ist Geschäftsstellenleiterin und IPPNW-Referentin für Frieden.

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